Datenverlust: Trägt meine Versicherung die Kosten einer Datenrettung?

Von Julia Schäfer 6 November, 2023
4 minutes

Die Thematik rund um Datenverluste ist bei uns in Deutschland in aller Munde. So sind die meisten Menschen bestens darüber informiert und wissen, wie wichtig es ist, regelmäßige Sicherheitskopien anzufertigen. Dennoch sind Datenverluste keine Seltenheit. Und je nach Wichtigkeit der Daten kann es in Folge dessen nötig sein, eine Datenrettung durchzuführen. Da diese jedoch ganz schön kostspielig ist, sollte dieser Schritt gut überlegt sein.

Anders verhält es sich, wenn du im Schadenfall über einen guten Versicherungsschutz verfügst. Denn mit der richtigen Versicherung, musst du dir bei einem Datenverlust keine Gedanken über die anfallenden Kosten machen.

Doch trägt meine Hausratversicherung die Kosten für eine professionelle Datenrettung? Worauf muss ich im Falle eines Datenverlustes achten? Und in welchen Fällen kann es sinnvoll sein, eine weitere Sachversicherung abzuschließen? In diesem Artikel erfährst du alles, was du hierzu wissen solltest.

Datenrettung: Welche Versicherung greift (sonst) bei Datenverlust

Bei einem Datenverlust stellen die Betroffenen oft ernüchternd fest, dass sie selbst für die Wiederherstellung ihrer Daten aufkommen müssen. Es sei denn, sie haben eine Versicherung abgeschlossen, die die Kosten für die Datenrettung übernimmt. Folgende Versicherungsarten kommen hierbei infrage.

Hausratversicherung

Nicht nur Unternehmen haben mit Datenverlusten zu kämpfen. Denn auch für zahlreiche Privatpersonen haben die auf dem Computer oder der externen Festplatte gespeicherten Daten einen hohen Stellenwert. Oft handelt es sich hierbei nicht nur um Urlaubsfotos, sondern auch um Rechnungen und andere wichtige Dokumente.

Bist du in Besitz einer (erweiterten) Hausratversicherung, so kommt diese meist für die Kosten der Datenrettung auf. Vorausgesetzt der Schaden geht auf eine der versicherten Gefahren zurück. Also Diebstahl, Feuer oder gar Leitungswasser (Wasserschaden). Bei älteren Policen ist hingegen Vorsicht geboten. Denn bei einer bereits in die Jahre gekommenen Hausratversicherung sind die Datenrettungskosten meist nicht inkludiert.

Tipp: Möchtest du mehr über diese Thematik erfahren, empfehlen wir dir einen Blick auf unseren Beitrag zum Thema „Datenrettung: Wie hoch sind die Kosten?“.

Privathaftpflichtversicherung

Mittlerweile gibt es auch Privathaftpflichtversicherungen, die je nach Situationslage für diese Art von Schaden aufkommen. Allerdings zahlen sie nur dann, wenn ein Nachweis über einen finanziellen Schaden durch einen defekten Datenträger vorliegt. Bei Privatpersonen ist das jedoch ganz schön komplex, sodass nur wenige Versicherungen einen derartigen Schutz anbieten.

Hinweis: Du bist in Besitz einer Privathaftpflichtversicherung, die auch als Datenverlust-Versicherung agiert? Dann solltest du im Schadensfall unbedingt ein relativ aktuelles Backup vorlegen können. Fand die letzte Datensicherung bereits vor Monaten statt, wird sich die Versicherung fragen, warum du derart wichtige Daten nicht gesichert hast.

Inhaltsversicherung

Auch eine Inhaltsversicherung kann als Versicherung zur Datenrettung agieren. Hierbei handelt es sich um eine Police, über die zahlreiche Unternehmen verfügen, um ihre Einrichtungsgegenstände aber auch Waren abzusichern. In der Regel zahlt die Inhaltsversicherung nicht nur bei Einbruchdiebstahl, Feuer-, Sturm-, Wasser- und Hagelschäden, sondern auch bei hieraus resultierenden Datenverlusten. Schäden durch Bedienfehler, elektrische Kurzschlüsse, Sabotage und grobe Fahrlässigkeit sind hingegen nicht Bestandteil des Versicherungsschutzes.

Auf der sicheren Seite: Spezielle Versicherungen zum Schutz vor Datenverlust

Möchtest du auf Nummer sicher gehen, solltest du dich nach speziellen Policen und Zusatzbausteinen umsehen. Folgende Versicherungen können auch bei einem Datenverlust von Nutzen sein.

Elektronikversicherung

Unternehmen und Selbstständige, die Datenverluste und Schäden durch Kurzschlüsse, Bedienfehler Fahrlässigkeit oder Sabotage absichern möchten, sollten über den Abschluss einer Elektronikversicherung nachdenken. Denn diese deckt auch Schäden ab, für welche die zuvor erwähnte Inhaltsversicherung nicht haftet. Versicherbar sind dabei fast alle strombetriebenen Geräte und Anlagen der Kommunikations-, Sicherungs-, Informations- und Meldetechnik. Aber auch Anlagen der Büro- und Medizintechnik können versichert werden. Exakt aus diesem Grund bietet sich die Elektronikversicherung vor allem für Unternehmen mit kostspieligem EDV- und IT-Equipment an.

Gut zu wissen: Die meisten Elektronikversicherungen haften ausschließlich bei Hardwareschäden. Es gibt aber auch durchaus gute Police, die darauf befindliche Daten und Software absichern.

Datenversicherung

Spezielle Datenversicherungen erfreuen sich einer immer größeren Beliebtheit. Sie kommen immer dann zum Tragen, wenn es darum geht, die Daten auf einem elektronischen Gerät zu retten. Dabei übernehmen sie

  1. Die Kosten für die Neuanschaffung der jeweiligen Software
  2. Die Kosten für eine professionelle Datenrekonstruktion.

Einige Versicherungsgesellschaften setzen allerdings voraus, dass ein Hardwareschaden zum Datencrash geführt haben muss. Außerdem musst du regelmäßige Daten-Backups erstellen, um den Versicherungsschutz deiner Datenverlust Versicherung aufrechtzuerhalten. Firmen müssen zudem eine ständige Aktualisierung ihrer Antiviren-Softwares und Firewalls sicherstellen.

Tipps zum Schutz vor plötzlichem Datenverlust

Du möchtest dich vor plötzlichem Datenverlust schützen? Und den hieraus resultierenden Ärger gänzlich vermeiden? Diese Tipps können dir dabei helfen:

  1. Regelmäßige Datensicherung
  2. Verwendung einer zuverlässigen und professionellen Antivirensoftware
  3. Verwendung einer unterbrechungsfreien Stromversorgung (USV)
  4. Regelmäßige Softwareaktualisierung und Hardwarewartung
  5. Verwendung von starken Passwörtern
  6. Vorsichtiger Umgang mit externen Geräten und Datenträgern
  7. Kontinuierliche Systemüberwachung
  8. Speicherung von gewerblichen Daten auf redundanten Speichersystemen
  9. Deaktivieren beziehungsweise Abmelden von USB-Speichergeräten
  • Nach beendeter Arbeit Computer mittels der Funktionen „Herunterfahren“ oder „Ausschalten“ sicher herunterfahren

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