Kaskoschaden/Kaskofall
Ein Kaskoschaden kann sowohl durch eigenes Verschulden als auch durch höhere Gewalt entstehen. Doch wie verhält man sich in so einem Fall? In diesem Beitrag werden wir die verschiedenen Aspekte eines Kaskoschadens genauer beleuchten. Außerdem erfährst du, wie du bei einem Schadenfall am besten vorgehen kannst.
Das versteht man unter Kaskoschaden
Ein Kaskoschaden betrifft Schäden, die an einem versicherten Fahrzeug auftreten. Es gibt diverse Arten von Kaskoschäden, darunter:
- Marderschaden und generell Tierschäden
- Diebstahl
- Glasbruch
- Einbruch
- Wildunfall
- Vandalismus am Auto
- Naturereignisse wie Hagel, Schäden durch z.B. herabfallende Äste bei Sturm usw.
Rundum geschützt? Warum die Versicherung den Schaden nicht zahlt
Obwohl eine Kaskoversicherung den Anschein erweckt, dass du umfassend geschützt bist, gibt es Situationen, in denen die Versicherung nicht einspringt. Hierbei ist es wichtig, den Unterschied zwischen Haftpflicht- und Kaskoschäden zu verstehen. Während die Kfz-Haftpflichtversicherung Schäden an Dritten abdeckt, versichert die Kaskoversicherung Schäden am eigenen Fahrzeug. Dennoch gibt es spezifische Fälle, in denen ein Kaskoschaden nicht abgedeckt wird.
Zum Beispiel, wenn die genaue Schadensmeldung nicht erfolgt. Schäden, die in der Versicherung enthalten sein und damit im Schadenfall übernommen werden sollen, müssen in der Police aufgelistet sein. Daher ist es wichtig, die genauen Bedingungen und Ausschlüsse der Kaskoversicherung zu kennen. So bleibst du nicht auf unerwarteten Kosten sitzen. Steht z.B. Hagelschaden am Auto nicht im Versicherungsvertrag, wird dieser nicht übernommen.
Wenn du feststellst, dass der bestehende Versicherungsschutz möglicherweise nicht optimal zu deinem Auto oder deinen Bedürfnissen passt, ist ein Wechsel oder eine Zusatzversicherung, wie unsere Reparaturkostenversicherung, sinnvoll.
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Kaskoschaden selbst bezahlen?
Es gibt Situationen, in denen es sich lohnen kann, einen Kaskoschaden aus eigener Tasche zu begleichen. Dies kann verschiedene Gründe haben. Zum einen kann es vorkommen, dass die Versicherung den Schaden als Bagatellschaden am Auto einstuft (Bagatellschadengrenze liegt bei 750€). In solchen Fällen kann es finanziell sinnvoller sein, den Schaden selbst zu zahlen. So vermeidet man eine Rückstufung in der Schadenfreiheitsklasse. Die Schadenshöhe liegt dabei unverhältnismäßig niedrig im Gegensatz zu den Kosten, die nach einer Rückstufung anfallen. Es ist ratsam, bei der Entscheidung, ob du einen Schaden selbst bezahlen solltest, nicht ausschließlich auf pauschale Beträge zu vertrauen. Dein Versicherer kann auf Anfrage den Kosten-Nutzen-Aspekt berechnen. Achtung: Kaskoschäden werden von der einfachen Kfz-Haftpflichtversicherung nicht übernommen.
Empfehlenswert ist es, deine Entscheidung, ob du einen Schaden selbst zahlst, anhand deines Jahresbeitrags und deiner Schadenfreiheitsklasse zu treffen. Hier sind einige Daumenregeln, die sich nicht nur ausschließlich auf Kaskoschäden beziehen:
- In der Haftpflichtversicherung: Bei niedrigen Schadenfreiheitsklassen (bis SF-Klasse 6) empfiehlt es sich in der Regel, die Versicherung für kleine Schäden aufkommen zu lassen (über der Bagatellschadengrenze). Die Rückstufung bedeutet weniger Klassen und somit einen geringeren Rabattverlust.
- Bei mittleren Schadenfreiheitsklassen (SF-Klasse 7 bis etwa SF-Klasse 20-25) kann es sich auszahlen, einen Schaden selbst zu bezahlen. Zum Beispiel, wenn die Schadenhöhe das Drei- bis Vierfache deines jährlichen Beitrags nicht übersteigt.
- In der Kfz-Vollkaskoversicherung: Bei niedrigen Schadenfreiheitsklassen (bis SF-Klasse 6) ist es vernünftig, die Versicherung kleinere Schäden regeln zu lassen. In diesen Fällen sind die Rückstufungskosten relativ niedrig.
Es ist möglich, den Schaden zunächst von der Versicherung regulieren zu lassen. Danach entscheidest du, ob du die Möglichkeit hast (und es sich bezüglich der Rückstufung lohnt), den Schaden selbst zu zahlen. Du hast normalerweise sechs bis zwölf Monate Zeit, den erhaltenen Schadensausgleich zurückzuzahlen. Auf diese Weise wirst du in deine vorherige Schadenfreiheitsklasse zurückgestuft. Dadurch musst du nicht sofort nach jedem Schaden entscheiden, ob du ihn selbst zahlst, und vermeidest unnötige Verluste deines Schadenfreiheitsrabatts bei späteren Unfällen.
So sparst du bei der Kaskoversicherung
Um bei der Kaskoversicherung die Beiträge zu reduzieren, stehen verschiedene Optionen zur Verfügung. Ein Tipp ist, die Selbstbeteiligung zu erhöhen. Indem du im Schadenfall einen größeren Teil der Kosten selbst trägst, kann die Versicherungsprämie reduziert werden. Bei der Kfz-Teilkaskoversicherung ist es daher sinnvoll, eine Eigenleistung von 150 oder 300 Euro zu wählen. Bei einer Vollkaskoversicherung wird eine Selbstbeteiligung von 300 Euro empfohlen. Es ist wichtig, deine finanziellen Möglichkeiten und das Risiko eines möglichen Schadens zu berücksichtigen, bevor du dich für eine höhere Selbstbeteiligung entscheidest.
Ein weiterer Weg, um bei der Kaskoversicherung Geld zu sparen, ist die Auswahl der richtigen Versicherungsart. Eine Kfz-Teilkaskoversicherung deckt üblicherweise nur bestimmte Schäden ab, wie Autodiebstahl oder Naturereignisse. Eine Kfz-Vollkaskoversicherung hingegen schützt auch vor Schäden durch selbstverschuldete Unfälle. Es rentiert sich, deine individuellen Bedürfnisse und den Wert des Fahrzeugs abzuwägen, um die passende Versicherungsart zu wählen. So kannst du unnötige Kosten vermeiden.
Zudem kann es ratsam sein, verschiedene Angebote von Versicherungsgesellschaften zu vergleichen. Durch einen Tarifvergleich kann eine kostengünstigere Versicherung gefunden werden, die zu deinen individuellen Anforderungen passt und die gewünschte Leistung erbringt. Zusätzlich lohnt es sich, Sicherheitsvorkehrungen zu treffen. Eine Alarmanlage oder eine Garage können das Diebstahlrisiko mindern. Die Kosten für die Kaskoversicherung hängen von verschiedenen Faktoren ab. Diese sind das Alter des Fahrzeugs, die Schadenfreiheitsklasse oder auch der Wohnort sein.
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