Schadenfreiheitsklassen
Was sind die Schadenfreiheitsklassen?
Hast du nicht gerade ein Zweitfahrzeug zur Hand, ist ein selbstverschuldeter Unfall immer ein Problem. Allerdings schränkt er dich als Fahrzeughalter nicht nur in deiner Bewegungsfreiheit ein. Auch auf die Schadenfreiheitsklassen eines Autos wirkt er sich negativ aus.
Die Schadenfreiheitsklasse, kurz SF -Klasse genannt, ist ein wichtiger Bestandteil deiner Kfz-Vollkaskoversicherung und der Kfz-Haftpflichtversicherung. Je länger du schadenfrei fährst, desto höher sind die Schadenfreiheitsklassen, in die du eingestuft wirst. Anhand dieser SF-Klasse ermitteln die Versicherungen, welchen Beitragssatz sie von dir verlangen.
Wie hoch die Beiträge anschließend ausfallen, hängt von der SF-Klassen Tabelle deines Anbieters ab. Aus diesem Grund macht es sich bezahlt, nicht nur die Beitragssätze zu berücksichtigen. Sondern auch die effektiven Versicherungsbeiträge, wenn du eine Fahrerschutzversicherung oder Ähnliches abschließt.
Wichtig: Schadenfreiheitsklassen haben keinen Einfluss auf die Deckungssumme deines Kfz Versicherung Erstvertrags. Sie beeinflussen die Versicherungsprämie, die du für deine Kaskoversicherung bezahlst. Trotzdem ist diese Absicherung sinnvoll, denn sie schützt dich vor den häufigsten Schäden.
Sie Kfz Schadenfreiheitsklasse wird sowohl für deine Kfz-Vollkasko als auch die Kfz-Haftpflichtversicherung vergeben. Bei der Kfz-Teilkaskoversicherung, gibt es keine Schadenfreiheitsklasse zu berechnen – denn die Teilkasko ist von dem System ausgenommen.
Allerdings haben Schadenfreiheitsklassen nicht nur positive Auswirkungen. Im Schadenfall wirst du zurückgestuft und bezahlst für die betreffende Fahrgestellnummer (Fahrzeugidentifikationsnummer) einen höheren Beitrag.
Welche Schadenfreiheitsklassen habe ich?
Um deine Schadenfreiheitsklasse ermitteln zu können, reicht ein Blick auf deine Beitragsrechnung des Versicherungsschutzes. Als Versicherungsnehmer erhältst du sie je nach vereinbartem Abrechnungszeitraum. Hier findest du in der Regel den aktuellen Beitragssatz sowie deine Schadenfreiheitsklassen und deinen Schadenfreiheitsrabatt.
Falls du ihn dort nicht findest, kannst du direkt bei der Versicherungsgesellschaft nachfragen. Ob eine abweichende Halterschaft vorliegt oder ob du der tatsächliche Fahrzeugeigentümer bist, hat keinen Einfluss auf die Schadenfreiheitsklassen.
Welche Schadenfreiheitsklassen gibt es?
Die Schadenfreiheitsklassen sind unabhängig von deiner Hauptuntersuchung (HU) und der Hauptfälligkeit deines Beitrags. Sie sind je nach Art der Versicherung separat festgelegt. Insgesamt besitzen die meisten Anbieter mindestens 35 Schadenfreiheitsklassen, wobei die Schadenfreiheitsklasse Fahranfänger die Niedrigste ist. Hier bei freeyou sind es sogar ganze 50 Klassen!
Hier sind die üblichen Klassen im Überblick:
- Klasse M: Schadensklasse die nur durch einen oder mehrere rückstufungswürdige Schäden erreicht werden kann
- Klasse S: Schadensklasse die nur durch einen oder mehrere rückstufungswürdige Schäden erreicht werden kann; wird nur von wenigen Anbieter genutzt
- Klasse 0: Fahrerlaubnis noch keine 3 Jahre im Besitz
- Schadenfreiheitsklasse 1/2: seit mehr als 3 Jahren in Besitz der Fahrerlaubnis, bei der erstmaligen Versicherung eines Fahrzeugs
- Schadenfreiheitsklasse 1: 1 Jahr Unfallfreiheit
- Schadenfreiheitsklasse 2: 2 Jahre Unfallfreiheit
- Schadenfreiheitsklasse 3: 3 Jahre Unfallfreiheit
- Schadenfreiheitsklasse 4: 4 Jahre Unfallfreiheit
- usw. bis maximal Schadenfreiheitsklasse 35
Dabei gilt: Je höher die Schadenfreiheitsklassen, desto niedriger die Beitragskosten. Deine Selbstbeteiligung bleibt von möglichen Rabatten unangetastet.
Während die meisten Schadenfreiheitsklassen durch Zahlen definiert sind, gibt es auch Ausnahmen. Verursachst du als Fahranfänger beispielsweise einen Unfall, wird dein Unfallgegner den Umstand melden. Entweder auf dem üblichen Weg oder über den Zentralruf der Autoversicherer.
Ist das Verhalten grob fahrlässig, wirst du auch ohne begangene Fahrerflucht in die Malusklasse eingestuft. Sie erhöht deinen Beitrag auf rund 140 bis 280 Prozent des üblichen Betrags. Das gilt auch im europäischen Ausland und mit potenziellem Auslandsschadenschutz.
Haben die SF-Klassen Einfluss auf meinen Versicherungsbeitrag?
Schadenfreiheitsklassen können sich also positiv auf deine Beiträge auswirken. Das liegt wie gesagt daran, dass du dank unfallfreiem Fahren weniger Beiträge bezahlen musst.
Allerdings kann sich eine Gefahrerhöhung ebenso auf deinen Beitrag auswirken wie die Nachhaftung durch deinen Versicherungsanbieter. Solange du unfallfrei fährst, bietet sie dir einen finanziellen Vorteil, wie es auch beim Garagenrabatt der Kfz-Versicherung der Fall ist.
Das bedeutet: Dein monatlicher oder jährlicher Beitrag ist dank Schadenfreiheitsklassen reduziert. Ein wirtschaftlicher Totalschaden, den du selbst verursachst, kann deinen Versicherungsbeitrag hingegen erhöhen.
Gut zu wissen: Ganz unabhängig von den Schadenfreiheitsklassen kann dir eine Mallorca Police dabei helfen, im Ausland ausreichend abgesichert zu sein. Sie bezieht sich auf Fremdfahrzeuge im Ausland, also etwa Mietwagen. Erleidest du einen Unfall oder fallen bis zur nächsten Partnerwerkstatt Kosten an, profitierst du von dieser Zusatzversicherung.
Wie erfolgt die Einstufung der Schadenfreiheitsklassen?
Beim Wechsel der Kfz-Versicherung gibt es einiges zu beachten. Beispielsweise sollte sie dir im Falle von Autodiebstahl ein Ersatzfahrzeug stellen. Ebenso sollte sie umfangreichen Schutz vor Elementarschäden bieten. Und achte bei Leasingautos auf eine GAP-Deckung.
Neben diesen wichtigen Aspekten, zu denen auch der Wiederbeschaffungswert gehört, stellt sich die Frage nach den Schadenfreiheitsklassen. Grundsätzlich muss dein aktueller Anbieter deine Einstufung bestätigen. Ein neuer Anbieter weiß dadurch, wie er dein individuelles Schadensrisiko einschätzen muss.
Berechnung der Schadenfreiheitsklasse
Um zu erfahren, welche Schadenfreiheitsklasse man hat, gibt es zwei Möglichkeiten. Die einfachste Möglichkeit ist es, auf die aktuelle Beitragsrechnung zu schauen. Dort wird immer die aktuelle Schadenfreiheitsklasse angegeben.
Die zweite Möglichkeit ist es, die Schadenfreiheitsklasse selbst zu berechnen. Dazu musst du wissen, wie viele Jahre du schon dein Auto ohne Schaden versichert hast. Von dieser Zahl ziehst du einfach 1 ab. Das Ergebnis entspricht dann deiner Schadenfreiheitsklasse.
Wie sieht es mit SF-Klassen aus, die ich im Ausland erworben habe?
Schadenfreiheitsklassen aus dem Ausland kannst du dir grundsätzlich anerkennen lassen. Allerdings gilt es, ein paar Voraussetzungen zu beachten:
- Du benötigst das Original deiner ausländischen Vorversicherung.
- Die Versicherung bei der Versicherungsgesellschaft im Ausland darf nicht länger als 6 Monate zurückliegen.
- Versichert musst du selbst, dein Partner oder dein Kind sein.
- Bisher darfst du noch kein deutsches Kfz-Versicherungsverhältnis haben.
Schadenfreiheitsklassen übernehmen oder übertragen
Das Übernehmen oder Übertragen von Schadenfreiheitsklassen ist grundsätzlich kein Problem. Das bedeutet, du kannst deine Schadenfreiheitsklassen beispielsweise an Verwandte weitergeben. Allerdings solltest du dabei berücksichtigen, welche Klassen tatsächlich übertragbar sind.
Was hat es mit der Rückstufung im Schadenfall auf sich?
Die Rückstufung deiner Schadenfreiheitsklassen bezieht sich stets auf die Vollkasko oder die Haftpflicht. Verursachst du einen Unfall, führt das dazu, dass deine Versicherungsbeiträge steigen, da deine SF-Klasse sinkt. Allerdings hat nicht jeder Unfall diese Folgen: Ein Wildunfall, Glasschaden, Hagelschaden oder der Sturmschaden am Auto werden über die Teilkaskoversicherung abgerechnet. Meldest du solche Umstände an deinen Versicherungsanbieter, bleibt dir die aktuelle Schadenfreiheitsklasse erhalten.
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Schadenfreiheitsrabatt
Bei der Berechnung wie hoch der Beitrag für eine Kfz-Versicherung ist, spielen verschiedenste Faktoren eine Rolle, zum Beispiel wie alt der Fahrer ist, wie viele Personen regelmäßig mit dem Auto fahren oder wie lange der Fahrer im Besitz der Fahrerlaubnis ist.
Ein anderer Faktor ist die Frage, ob und wenn ja wie lange der oder die Fahrer bereits unfallfrei sind. Je länger ein Fahrer bereits unfallfrei gefahren ist, desto mehr spricht für die Versicherungen dafür, dass das auch in Zukunft so ist.
Je weniger Unfälle passieren, desto weniger muss eine Kfz-Versicherung leisten. Dies geben die Versicherungen an die Versicherten weiter, in dem sie Rabatte für diejenigen Fahrer einräumen, die unfallfrei fahren.
Dies wird dann als Schadenfreiheitsrabatt bezeichnet. Je länger die Unfallfreiheit besteht, desto höher ist der Rabatt. Der Schadenfreiheitsrabatt wird dabei in Prozenten ausgedrückt.
Alle Kfz-Versicherer bieten solche Rabatte an, wie hoch diese sind, unterscheidet sich aber von Anbieter zu Anbieter.
Rabattschutz
Viele Versicherer bieten einen sogenannten Rabattschutz an. Dabei handelt es sich um einen Zusatzbeitrag. Durch diesen kann im Schadenfall die Rückstufung in der Schadenfreiheitsklasse verhindert werden. Dies gilt aber nur für einen Unfall pro Jahr.
Als Zusatzleistung kann der Rabattschutz nicht auf einen neuen Versicherungsanbieter übertragen werden. Vielmehr muss er bei einem Versicherungswechsel separat mit dem neuen Anbieter verhandelt werden.
Rabattretter
Der Rabattretter ist ebenfalls eine Zusatzleistung der Versicherer, die bei einem Wechsel des Anbieters nicht übertragen werden kann. Kommt es zu einem Unfall, wird man beim Rabattretter zwar die aktuelle Schadenfreiheitsklasse verlieren und zurückgestuft.
Die neue Schadenfreiheitsklasse wird aber so gewählt, dass der bisherige Beitrag erhalten bleibt. Das bedeutet, dass trotz des Unfalls keine erhöhten Kosten für den Versicherten entstehen.