Spritsparend fahren – Mit diesen Tipps gelingt es!

Von Annalena B. 27 Oktober, 2023
4 minutes
spritsparend fahren

Du hast ein eigenes Auto und möchtest Geld sparen oder einfach umweltbewusst fahren? Dann fragst du dich vielleicht, wie du möglichst spritsparend von A nach B kommst. In Zeiten stetig steigender Diesel- und Benzinpreise ist das durchaus eine sinnvolle Überlegung. Je nachdem, wie oft und wie lange du unterwegs bist, kann das Einsparpotential enorm sein.

Aber wie fährt man eigentlich benzinsparend? Reicht es wirklich aus, einfach „nur“ langsam zu fahren? Oder gibt es noch weitere Dinge zu beachten? Und wenn ja, welche? Im Folgenden erfährst du, auf was du beim Autofahren achten musst, um möglichst wenig Sprit zu verbrauchen.

Übrigens: Spritsparend Fahren bedeutet nicht nur, den Geldbeutel, sondern auch die Umwelt zu schonen. Die Beweggründe, die dazu führen, dass Menschen sich mit ihrer Fahrweise auseinandersetzen, sind vielseitig. Jede:r Autofahrer:in setzt dabei einen anderen Fokus. Am Ende kannst du jedoch in vielerlei Hinsicht von einer sparsamen Fahrweise profitieren.

Tipp 1: Spritsparend fahren mit der richtigen Fahrweise

Sicherlich hat es dir schon dein:e Fahrlehrer:in gepredigt: Mit Hilfe der richtigen Fahrweise lässt sich viel Sprit einsparen. „Richtig“ bedeutet in diesem Zusammenhang, dass du möglichst schnell beschleunigen und rechtzeitig (!) hochschalten solltest.

Achte darauf, nicht mit deutlich mehr als 2.000 Umdrehungen pro Minute zu fahren. Sollte der Motor anfangen, „sich zu beschweren“, schaltest du einfach wieder einen Gang zurück. Du fährst Automatik und dein Auto hat einen „Eco“-Modus? Dann solltest du diese Option unbedingt aktivieren. So stellst du sicher, dass das Getriebe so früh wie möglich schaltet und fährst stets mit einer möglichst niedrigen Drehzahl. Keine Sorge: Entgegen vieler Vorurteile schadest du deinem Motor dadurch nicht. Du kannst also beispielsweise schon kurz nach dem Anfahren direkt in den zweiten Gang schalten.

Gleichzeitig solltest du den Motor grundsätzlich erst anschalten, wenn du losfahren möchtest. Das bedeutet: Zunächst anschnallen, die Autospiegel einstellen und dann den Motor starten. Verzichte auf das berühmte „Warm-Laufen-Lassen“ und fahre am besten direkt los.

Tipp 2: Bei kurzen Strecken besser aufs Auto verzichten

Wenn du oft kürzere Strecken fährst, verbrauchst du oft mehr Sprit als beim Fahren auf der Autobahn. Dennoch spielt hier auch deine Fahrweise eine wichtige Rolle.

Auch die Umwelt freut sich natürlich, wenn du deinen Wagen ab und an stehen lässt. Gehe stattdessen zu Fuß oder fahre mit dem Rad. Versuche, dich hier ein wenig selbst zu sensibilisieren: Frage dich stets, ob es für die „Strecke XY“ tatsächlich nötig ist, den Motor zu starten. Du musst in den kommenden Tagen gleich mehrere, kurze Strecken fahren? Vielleicht lassen diese sich ja miteinander verbinden? So vermeidest du es, deinen Wagen ständig zu nutzen, ohne dass er die Warmlaufphase erreicht.

Tipp: Du fährst ein Dieselfahrzeug? Hier findest du alle Infos zum Vorglühen beim Diesel im Überblick.

Tipp 3: Sprit sparen durch vorausschauendes Fahren

Auch das Spritsparpotenzial von vorausschauendem Fahren wird leider immer wieder unterschätzt. Dabei lässt sich dadurch nicht nur Benzin sparen, sondern auch der allgemeine Fahrkomfort verbessert sich. Allzu hartes Bremsen entfällt und das Fahrgefühl ist dadurch viel flüssiger.

Es gilt, so früh wie möglich vom Gas zu gehen und den Wagen rollen zu lassen. Dadurch erhöht sich nicht nur deine eigene Sicherheit, sondern auch die der anderen Verkehrsteilnehmer:innen.

Letztendlich handelt es sich beim vorausschauenden Fahren auch um eine Frage der Übung. Hier heißt es: Am Ball bleiben und versuchen, die anderen Verkehrsteilnehmenden möglichst gut einschätzen zu lernen.

Vorausschauendes Fahren bedeutet unter anderem:

  • die anderen Verkehrsteilnehmenden beobachten
  • den empfohlenen Sicherheitsabstand einhalten
  • lieber zu früh als im Nachhinein zu hart bremsen
  • eine (möglichst) konstante Geschwindigkeit fahren
  • mit Fehlern der Anderen rechnen.
spritsparend fahren

Tipp 4: Spritsparend fahren – schalte den Motor im Leerlauf aus!

Hier gilt eine alte Grundregel: Ein eingeschalteter Motor verbraucht immer auch Kraftstoff. Daher ist es naheliegend, den Motor, wenn der Wagen ohnehin gerade nicht fährt, auszuschalten. Auf diese Weise lässt sich in der Stunde bis zu einem Liter Sprit sparen. Gerade im Stau kannst du so einiges an Diesel oder Benzin sparen. Ist klar, dass du länger als eine halbe Minute stehen wirst, schalte den Motor ab. An Bahnübergängen oder Ampeln gibt es inzwischen sogar Schilder, die dir eine längere Wartezeit ankündigen. Siehst du einen solchen Hinweis, solltest du den Motor ausmachen.

Viele Autos sind mit einem Start-Stopp-System ausgestattet, das diesen Schritt für dich übernimmt. Gerade wenn der Motor ohnehin bereits warm ist, ist das Aus- und Wieder-Einschalten meist die spritsparende Variante.

Du kannst den Motor auch wunderbar zum Abbremsen nutzen. Dies zeigt sich vor allem dann, wenn du an eine rote Ampel heranfährst. Hier kannst du einen Gang zurückschalten und die Abbremskraft des Motors nutzen. Dein Fahrzeug wird dann automatisch langsamer, ohne zu viel Sprit zu verbrauchen.

Tipp 5: Spritsparend fahren mit Energiesparreifen

Egal, ob du auf der Landstraße, in der Stadt oder auf der Autobahn unterwegs bist: Energiesparreifen können dir ebenfalls dabei helfen, deinen Spritverbrauch zu senken. Die verschiedenen Modelle zeichnen sich durch einen geringeren Rollwiderstand aus. Der Motor muss dementsprechend weniger arbeiten und verbraucht schlussendlich auch weniger Sprit. Je nach Modell, Autotyp und Fahrweise kannst du damit bis zu einem halben Liter Sprit pro 100 Kilometer einsparen.

Es zeigt sich, dass sich die Investition im Laufe der Zeit auszahlt. Gerade dann, wenn du viel unterwegs bist, solltest du über Energiesparreifen nachdenken. Ihre Nutzung zahlt sich irgendwann aus. Eine kraftstoffsparende Fahrweise ist immer von mehreren Faktoren abhängig. Die Wahl der richtigen Reifen kann dir dabei helfen, deinen Spritverbrauch zu senken.

Dennoch solltest du es vermeiden, immer wieder Höchstgeschwindigkeiten zu fahren. Diese sind nicht nur spritintensiver, sondern erfordern in der Regel auch ein stärkeres Abbremsen. Und genau das kostet zusätzlich Benzin oder Diesel.

Auch wenn du keine Energiesparreifen hast, ist es wichtig, die Reifen deines Autos nicht zu vernachlässigen. Denn: Auch die Breite, das Material und die Profiltiefe der Reifen können die Widerstand sowohl positiv als auch negativ beeinflussen. Im Zweifel hilft auch ein kurzer Check in der Werkstatt dabei, herauszufinden, ob ein Reifenwechsel ansteht.

Tipp 6: Sprit sparen mit dem richtigen Druck im Reifen

Hierbei handelt es sich um einen Aspekt, den leider viele Autofahrer:innen unterschätzen. Aber: Auch der richtige Reifendruck ist wichtig, wenn es darum geht, möglichst spritsparend unterwegs zu sein. Wenn sich in den Reifen zu wenig Luft befindet, verbraucht dein Wagen mehr Sprit als nötig. Denn ist der Reifendruck zu niedrig, entsteht beim Fahren ein zu hoher Widerstand.

Schon wenige Bar können dabei einen großen Unterschied machen. Natürlich gilt beim Luftdruck auf keinen Fall das Motto: Je mehr, desto besser! Achte immer auf die Anweisungen im Handbuch deines Wagens. Oft lohnt sich auch ein Blick in die Fahrertür: Dort findest du bei vielen Autos Angaben zum richtigen Reifendruck. In der Regel stehen dort zwei Soll-Werte: Einer für den beladenen und einer für den nicht-beladenen Zustand deines Fahrzeugs.

In vielen Fahrzeughandbüchern steht, dass es auch „erlaubt“ ist, den angegebenen Reifendruck aus Spritspargründen leicht zu erhöhen. Hierbei solltest du jedoch keine Risiken eingehen. Fehlt in der Betriebsanleitung ein entsprechender Vermerk, ist von diesem Vorgehen auf jeden Fall abzusehen.

Kontrolliere den Reifendruck regelmäßig, vor allem vor langen Autofahrten. Er wird im Laufe der Zeit abbauen. Daher solltest du regelmäßig den Reifendruck prüfen und gegebenenfalls Luft nachfüllen.

spritsparend fahren

Tipp 7: Spritsparend fahren, mit weniger Gewicht im Auto

Zugegeben: Dieser Tipp lässt sich vielleicht im Zusammenhang mit Urlaubsreisen etwas schwerer umsetzen, als im „normalen Alltag“. Aber: Das Gewicht eines Wagens beeinflusst den Spritverbrauch ebenfalls erheblich. Oft sind es viele „Kleinigkeiten“, die dafür sorgen, dass du mit mehr Gewicht als nötig unterwegs bist.

Hier lohnt es sich, das Auto in regelmäßigen Abständen unter die Lupe zu nehmen. Frage dich, ob du all die Dinge auch wirklich dabei haben musst. Klassische „Staubfänger“ im Kofferraum sind Wasserkästen, Altpapier und Co.

Aber natürlich tragen auch Dachgepäckträger und ähnliche Aufbauten dazu bei, dass du früher nachtanken musst. Denke daran, dass das Beschleunigen mit dem Auto immer mehr Sprit kostet, je mehr du geladen hast. Daher ist es sinnvoll, derartige Extras nach der Benutzung wieder abzumontieren. Andernfalls erzeugen sie nur unnötigen Ballast.

Zusatztipp: Willst du dein Fahrrad mit dem Auto transportieren, kann es sich lohnen, die verschiedenen Transportmöglichkeiten zu vergleichen. Das Ziehen über eine Anhängerkupplung erweist sich hier als spritsparender als ein klassischer Fahrradträger am Auto.

Auch der Aspekt der Aerodynamik spielt in diesem Zusammenhang eine wichtige Rolle. Je windschnittiger dein Auto ist, desto weniger Sprit verbraucht es. Immerhin ist es so nicht konstant dazu gezwungen, gegen den aufkommenden Luftwiderstand zu arbeiten.

Tipp 8: Schalte alle Elektrogeräte aus, die du nicht brauchst

Viele Menschen befolgen diese Regel in ihren eigenen vier Wänden, nicht jedoch im Auto. Dabei gibt es auch hier echte Strom- und Energiefresser, die sich unter anderem auf den Spritverbrauch auswirken. Klassische Beispiele hierfür sind unter anderem:

  • der Lüfter
  • die Klimaanlage
  • die Beleuchtung
  • oder die Steuergeräte

Egal ob du gerade fährst oder im Stau stehst: Wenn die Geräte eingeschaltet sind, verbrauchen sie Energie – und damit auch Sprit. Besonders intensiv schlägt hier die Klimaanlage zu Buche. Läuft sie auf Hochtouren, kann sie den Spritverbrauch um bis zu 1,5 Liter pro 100 Kilometer nach oben treiben. Eine Standheizung verbraucht in der Stunde „nur“ einen halben Liter.

Natürlich solltest du mit Hinblick auf das Ein- und Ausschalten der Geräte keine Sicherheitsrisiken eingehen. Im Hochsommer ist eine Klimaanlage durchaus sinnvoll, um zu verhindern, dass es im Fahrzeuginneren zu heiß wird. Es lohnt sich jedoch auch, das eigene Nutzungsverhalten immer wieder zu hinterfragen:

  • Muss die Klimaanlage auf höchster Stufe eingestellt sein?
  • Ist es wirklich nötig, dass die Standheizung so lange läuft?
  • Warum brennt eigentlich immer noch das Licht im Innenraum?

Diese Fragen können dabei helfen, im Alltag noch mehr Sprit zu sparen.

Bei der Sicherheit solltest du jedoch keine Abstriche machen. Achte außerdem darauf, dass du dich beim Autofahren wohlfühlst. Es ist jedoch durchaus empfehlenswert, ein wenig „um die Ecke“ zu denken. So bietet es sich im Sommer an, den Wagen vor dem Einschalten der Klimaanlage zunächst kurz durchzulüften. So kannst du der Elektronik etwas Arbeit abnehmen.

spritsparend fahren

Tipp 9: Eine regelmäßige Wartung lohnt sich

Im Rahmen einer regelmäßigen Wartung lassen sich oft „Stromfresser“ identifizieren. Manche Ersatzteile müssen hin und wieder ausgetauscht werden. Nur so ist ein spritsparendes Fahren dauerhaft möglich. Wenn du Kraftstoff sparen möchtest, solltest du dein Kfz regelmäßig zur Inspektion in die Autowerkstatt bringen. Selbstverständlich kannst du die Profis vor Ort auch explizit auf dein Anliegen hinweisen.

Fest steht: Es braucht nicht immer einen Defekt, um bei einem Fachbetrieb vorbeizuschauen. Wer Sprit sparen möchte, sollte auch über den Tellerrand hinausdenken.

Tipp: Du hast falsch getankt und dementsprechend ist eine Fahrt in die Werkstatt unausweichlich? Im Artikel „Falsch getankt – Was muss ich jetzt tun?“ haben wir dir alles Wichtige zusammengefasst. Unter „Auto richtig tanken – Was soll man beim Tanken beachten?“ findest du weitere, grundsätzliche Infos.

Tipp 10: Last but not least: Ein Fahrtraining hilft zusätzlich, spritsparend zu fahren!

Egal ob du einen Diesel oder Benziner fährst: Bei einem Fahrsicherheitstraining kannst du ebenfalls lernen, umweltbewusster zu fahren und weniger Sprit zu verbrauchen. Je nach Art des Kurses bekommst du dort diverse Spritspartipps für den Alltag.

Viele Menschen, die regelmäßig mit dem Auto unterwegs sind, buchen derartige Trainings in regelmäßigen Abständen. Nur so bist du immer auf dem neuesten Stand. Die Kosten für ein Fahrsicherheitstraining betragen in der Regel 100 bis 200 Euro.

Noch Fragen? Weitere Informationen rund um das Thema Kfz und umweltbewusstes Fahren findest du auch in unseren anderen Beiträgen:

Bildnachweis: Header ©AdobeStock_40698974; K.-U. Häßler, Bild 1 ©AdobeStock_187467393; Warakorn, Bild 2 ©AdobeStock_574677694; Artinun, Bild 3 ©AdobeStock_619608957; Clipart Collectors

background image

Aktuelle Updates erhalten

    Table of contents

      Lesen Sie auch