Diesel oder Benziner: Was lohnt sich eher?

Von Linda 18 Oktober, 2023
4 minutes
diesel oder benzin

Was ist besser: Diesel oder Benzin? Welche dieser beiden Antriebsarten ist umweltfreundlicher? Ab wann lohnt sich ein Diesel und worin liegt der Unterschied zwischen Diesel und Benziner? Bei uns erfährst du alles, was du zu dieser Thematik wissen musst.

Diesel vs. Benzin: Was sind die Unterschiede?

Diesel oder Benzin? Diese Frage beschäftigt zahlreiche Autofahrer:innen. Lange Zeit galten Fahrzeuge mit Dieselmotor aufgrund ihrer höheren Effizienz als umweltfreundliche Alternative zum Benziner. Denn durch ihre bessere Verwertung von Treibstoff ist ihr Ausstoß an umweltschädlichem CO2 grundsätzlich geringer. Doch der Abgasskandal und die vielen Dieselfahrverbote haben für einen spürbaren Imageverlust gesorgt. Genau aus diesem Grund stellen sich viele Menschen nun vor allem folgende Frage: „Lohnt sich ein Diesel noch?“

Tipp: Interessante Informationen zu dieser Thematik findest du in unserem Beitrag „Wo ist überall Dieselfahrverbot?

Vergleicht man Diesel und Benziner miteinander, stellt man schnell fest, dass Dieselfahrzeuge oft schwerer sind als Benziner. Das liegt in erster Linie an der massiven Bauweise der Motorblöcke. Denn diese müssen einen höheren Verbrennungsdruck aushalten als Benzinmotoren. Hinzu kommt, dass vor allem ältere Diesel deutlich mehr Stickoxide ausstoßen als Benziner. Diese reizen nicht nur die Augen, sondern auch die Atemwege. Im schlimmsten Fall können Stickoxide sogar Asthma und andere Erkrankungen der Atemwege auslösen.

Darüber hinaus gibt es aber noch weitere Unterschiede zwischen Fahrzeugen mit Diesel- oder Benzinmotor. So unterschieden sich die beiden Antriebsarten ebenfalls hinsichtlich ihrer Motorleistung und Langlebigkeit. Vielleicht fragst auch du dich, „Welcher Motor hält länger: Diesel oder Benzin?“. Hier liegen die Dieselmotoren klar vorne, denn sie sind weitaus leistungsstärker als Benziner. Das liegt vor allem an dem höheren Wirkungsgrad, durch den der Motor mehr Kraft hat. Das wirkt sich positiv auf dessen Lebensdauer aus. Nicht selten knacken Dieselfahrzeuge somit die 500.000 Kilometer-Grenze, während Benziner oftmals schon lange zuvor schlapp machen.

Die Wahl zwischen Diesel und Benzin kann die Kosten für die Reparaturkostenversicherung beeinflussen. Bei Freeyou.de bieten wir maßgeschneiderte Reparaturkostenversicherung, die auf deinen Fahrzeugtyp zugeschnitten sind.

Diesel oder Benziner: Die Kosten im Vergleich

Auch was die Kosten angeht, lohnt es sich die beiden Autotypen miteinander zu vergleichen.

1. Anschaffungskosten

Wer sich einen Diesel oder Benziner zulegen möchte, fährt mit einem Benziner auf den ersten Blick günstiger. Denn die Anschaffungskosten für Dieselfahrzeuge sind meist höher als die Neuwagenpreise für Benziner.

2. Spritkosten

Welche Fahrzeuge fahren sparsamer? Gibt es einen Unterschied zwischen Diesel und Benzin? Diese Fragen sind völlig legitim, denn aktuell sind die Spritpreise stark gestiegen. Grundsätzlich ist die Energiesteuer auf Dieselkraftstoff deutlich geringer, sodass Benzin bisher teurer war als Diesel. Doch aufgrund der aktuell vorherrschenden Situation, kommt es hier immer wieder zu Schwankungen. Somit können die Spritkosten für Diesel aktuell auch deutlich höher ausfallen.

3. Steuern

Wie unterscheidet sich die Steuer beim Diesel oder Benziner? Tatsächlich gibt es hier einen immensen Kostenunterschied. Denn die Kfz-Steuer ist für Dieselfahrzeuge beinahe doppelt so hoch wie für Benziner.

Tipp: Hier erfährst du, wie du die Kfz-Steuer selbst berechnen kannst.

4. Versicherungsbeiträge

Genau wie bei der Kfz-Steuer sind auch die Versicherungsprämien für Diesel fast doppelt so hoch. Wer also in Sachen Versicherung sparen möchte, sollte sich besser für einen Benziner entscheiden.

Umweltschutz: Sind Diesel oder Benziner umweltfreundlicher?

Sollte ich mich im Hinblick auf den Umweltschutz besser für einen Diesel oder einen Benziner entscheiden? Diese Frage ist durchaus berechtigt. Denn auch der Umweltaspekt spielt beim Autokauf eine immer wichtigere Rolle. Am umweltfreundlichsten bist du natürlich noch immer mit einem Elektroauto oder einem Hybridauto unterwegs. Doch hier beziehen wir uns ausschließlich auf Diesel und Benziner.

Während Benziner eine etwas geringere Treibstoffverwertung aufweisen, produzieren Fahrzeuge mit Dieselmotoren mehr Stickoxide. Gleichzeitig stoßen Benzinfahrzeuge jedoch mehr CO2 aus.

Dennoch gelten sowohl moderne Benziner als auch moderne Diesel als relativ sauber. Denn sie halten allesamt die vorgeschriebenen Abgasnorm-Grenzwerte ein. So musst du dir auch bei modernen Diesel-Gebrauchtwagen mit Dieselpartikelfilter keinerlei Gedanken über mögliche Fahrverbote machen.

Hinweis: Für das Fahren in deutschen Innenstädten mit Umweltzonen bedarf es einer Feinstaubplakette. Insgesamt gibt es vier Schadstoffklassen. Während Fahrzeuge aus der Schadstoffklasse 1 keine Feinstaubplakette erhalten. Bekommen die übrigen Schadstoffgruppen je nach Abgasausstoß einen roten, gelben oder grünen Aufkleber.

Tipp: Du möchtest besonders umweltfreundlich unterwegs sein? Wie du möglichst umweltbewusst fahren kannst, zeigen wir dir hier.

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Diesel oder Benziner kaufen? Eine Frage des Modells

Sollte man aktuell lieber einen Diesel oder einen Benziner kaufen? Grundsätzlich kann man sagen, dass es keine allgemeine Regel gibt, mit welcher Motorisierungsart man am preiswertesten fährt. Denn hier kommt es auf mehrere Faktoren an wie beispielsweise

Letzterer zählt trotz der extrem hohen Spritpreise noch immer zu den Hauptkostentreibern. Unterm Strich liegen in Sachen Kostenersparnis manchmal die Benziner und manchmal Dieselfahrzeuge vorne. Hin und wieder kommt es sogar vor, dass je nach Fahrzeugmodell beide Varianten ähnliche Kosten verursachen.

Diesel oder Benziner: Rechenbeispiele

Ob du mit einem Diesel oder einem Benziner günstiger unterwegs bist, lässt sich nicht pauschal sagen. Im Folgenden zeigen wir die, inwiefern sich verschiedene Fahrzeugmodelle in puncto Kosten für beide Antriebe voneinander unterscheiden. Hierbei sind wir von einer jährlichen Fahrleistung von 15.000 Kilometern ausgegangen.

BMX X3: Benziner klar vorne

Beim BMW X3 ist das Ergebnis eindeutig. Während man beim xDrive30d Steptronic mit Dieselantrieb mit Gesamtkosten von 95,6 Cent pro Kilometer rechnen muss, kommt der xDrive30i Steptronic mit Benzinmotor auf nur 91,8 Cent pro Kilometer. Gleiches gilt für den VW Tiguan, der als Benziner-Variante nur 54,5 Cent pro Kilometer kostet. Mit verbautem Dieselmotor belaufen sich die Kosten hingegen auf 57,4 Cent pro gefahrenen Kilometer.

Mercedes GLA: Dieselfahrzeuge günstiger

In anderen Fällen hingegen gehen Fahrzeuge mit Dieselmotoren als klare Sieger hervor. So liegen die Kilometerkosten bei einem mit Diesel angetriebenen Mercedes GLA bei gerade einmal 77,0 Cent. Während es die Benziner-Variante auf 79,1 Cent Kosten pro gefahrenen Kilometer schafft. Dasselbe gilt für den Audi Q5. Mit Dieselmotor verbraucht dieser gerade einmal 86,6 Cent pro Kilometer, während sich der Kilometerpreis bei einem Audi Q5 mit Benzinmotor bei rund 91,0 Cent beläuft.

VW Golf:– Beide Motorisierungsarten gleichauf

Es ist auch möglich, dass der Kostenunterschied so gering ausfällt, dass er kaum der Rede wert ist. Das ist zum Beispiel beim beliebten VW Golf der Fall. Hier kostet ein gefahrener Kilometer mit der Diesel-Variante 66,8 Cent. Und mit dem Benziner 66,7 Cent. Als ein weiteres Beispiel ist der Opel Crossland zu nennen. Hier kostet der gefahrene Kilometer bei der Diesel-Variante 49,1 Cent und bei der Benziner-Ausführung 49,4 Cent.

Gebrauchtwagenkauf: Diesel oder Benziner – Was ist besser?

Du möchtest dir keinen Neuwagen kaufen, sondern denkst stattdessen über einen Gebrauchtwagenkauf nach? Dann gilt folgendes: Ein sparsamer Diesel ist meist teurer in der Anschaffung als ein Benziner. Doch gerade, wenn du häufig lange Autostrecken zurücklegst, kann sich ein gebrauchtes Fahrzeug mit Dieselmotor durchaus lohnen. Schließlich können sie mit jeder Menge Vorteile punkten:

  • Geringer Verbrauch: Diesel sind aufgrund ihrer effizienteren Verwertung von Treibstoff meist deutlich sparsamer im Verbrauch.
  • Sprit: Da der Kraftstoffverbrauch von Dieselfahrzeugen in der Regel effizienter ist als bei Benzinern, musst du seltener tanken. Das spart Zeit und Geld.
  • Emission: Diesel stoßen weniger CO2 aus. Dafür haben sie allerdings einen höheren Stickoxide Ausstoß als Benziner.

Wissenswert: Du fährst häufig Kurzstrecken und bist von Haus aus ein Wenig-Fahrer oder eine Wenig-Fahrerin? Dann solltest du dich besser für einen Benziner entscheiden. Denn Dieselfahrzeuge müssen erst einmal warm gefahren werden und hierfür brauchen sie deutlich länger als Benziner.

Alternative Antriebe: Lohnt es sich (noch) einen Benziner oder Diesel zu kaufen?

Aber lohnt sich ein Fahrzeug mit Verbrennungsmotor überhaupt noch? Diese Frage ist nicht ganz unberechtigt. Schließlich gibt es mittlerweile auch viele Fahrzeuge mit alternativem und deutlich umweltfreundlicherem Antrieb. Mittlerweile ist die Nachfrage nach Elektrofahrzeugen extrem gestiegen. Das liegt nicht nur an den Spritpreisen, die unglaublich in die Höhe schnellen. Auch in Sachen Klimaschutz und Nachhaltigkeit sind sie oft die bessere Wahl. Grundsätzlich kann man sagen, dass Elektrofahrzeuge weitaus besser für die Umwelt sind als Diesel oder Benziner. Schließlich verursachen sie kaum umweltschädliche Emissionen. Hinzukommt eine attraktive Förderung beim Kauf eines E-Autos oder Hybridfahrzeuges in Form eines „Umweltbonus“. Diese Bei einem klassischen Elektroauto kannst du so einen Zuschuss von bis zu 9.000 Euro erhalten.

Generell kommt es vor allem darauf an, für welchen Zwecke du dein Auto verwenden möchtest. Legst du in regelmäßigen Abständen lange Strecken mit dem Auto zurück? Dann ist der Kauf eines Fahrzeuges mit Verbrennungsmotor durchaus sinnvoll. Schließlich haben Elektroautos keine allzu hohe Reichweite und auch die Ladesysteme sind bisher noch nicht flächendeckend ausgebaut. Hinzukommen die meist langen Ladezeiten, die bei vielen Elektroautos vorprogrammiert sind.

Bildnachweise:
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