Fahrradträger am Auto – darauf solltest du achten
Du bist mit dem Auto unterwegs und möchtest dein Fahrrad in den Urlaub oder auf Wochenendausflüge mitnehmen? Dann brauchst du einen entsprechenden Fahrradträger. In diesem Beitrag stellen wir dir die verschiedenen Optionen vor, damit du die für dich richtige Wahl treffen kannst.
Heck, Dach oder Innenraum: Typen von Fahrradträgern fürs Auto
Grundsätzlich unterscheidet man zwischen vier verschiedenen Trägersystemen für Fahrräder. Welches für dich das passende ist, hängt vor allem von deinen Plänen und Bedürfnissen ab. Auch der Typ und die Ausstattung deines Autos sowie die Art und Anzahl der Fahrräder, die du transportieren willst, spielen eine Rolle.
Dachträger
Der Fahrradträger fürs Autodach ist das klassische und beliebteste Modell. Kombis, SUVs und Geländewagen sind häufig serienmäßig mit einer Dachreling ausgestattet, an der du einen Fahrradträger montieren kannst. Ohne eine solche Reling lässt sich die Basishalterung des Dachträgers alternativ im Türrahmen verschrauben. Der Vorteil: Bei geschlossenen Türen ist der Fahrradträger so doppelt gesichert.
Heckträger
Insbesondere für den Transport von Mountainbikes hat sich die Verwendung eines Fahrradträgers für die Heckklappe bewährt. Für Fahrzeuge mit Steil- oder Fließheck gibt es viele passende Modelle. Bei Stufenhecklimousinen oder Geländewagen mit Reserverad kannst du auf einen Adapter zurückgreifen. Die Montage des Trägers erfolgt mithilfe von Haken und Zurrbändern direkt an der Heckklappe des Fahrzeugs.
Träger für die Kupplung
Falls dein Auto über eine Anhängerkupplung verfügt, kannst du darauf ebenfalls einen Fahrradträger montieren. Ein Schnappverschluss dient dazu, das System an der Kupplung zu befestigen. Dabei unterscheidet man zwischen Systemen mit Klemm- und Systemen mit Schraubmechanismus. Kupplungsträger sind nach dem Dachträger das meistverkaufte Transportsystem für Fahrräder.
Innenraumträger
Als Alternative zu den Fahrradträgern, die sich außen am Auto befinden, gibt es den so genannten Innenraumträger. Wie der Name bereits sagt, kannst du damit Bikes im Kofferraum großer Autos, Vans oder Campingbussen befestigen. Dazu wird eine Teleskopschiene zwischen die Seitenwände des Kofferraums geklemmt. Diese Schiene ermöglicht es dir, dein Fahrrad sicher im Inneren des Fahrzeugs zu montieren.
Fahrradträger fürs Auto: Vergleich der verschiedenen Transportlösungen
Trägertyp | Vorteile | Nachteile |
Dachträger |
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Heckträger |
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Kupplungsträger |
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Innenraumträger |
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Kaufkriterien: So findest du den passenden Fahrradträger für dein Auto
Um den für dich passenden Fahrradträger zu finden, solltest du dir im Vorfeld einige Fragen stellen. Folgende Kriterien solltest du bei deiner Kaufentscheidung unbedingt berücksichtigen.
1. Fahrzeug
Nicht jeder Fahrradträger ist für jeden Fahrzeugtyp geeignet. Das Auto, das du fährst, schränkt die Auswahl an Trägersystemen deshalb meist von vornherein etwas ein. In einem Kleinwagen wirst du keinen Innenraumträger unterbringen und auf ein Cabrio kannst du keinen Dachträger montieren. Informiere dich deshalb zuerst, welche Art von Fahrzeugträger für dein Auto überhaupt infrage kommt. Schau dir dann die einzelnen Systeme genauer an.
Tipp: E-Auto mit Anhängerkupplung für Fahrradträger
Wenn du E-Auto besitzt und gerne dein Fahrrad mit einem Fahrradträger transportieren möchtest, dann achte darauf, dass das E-Auto über eine Anhängerkupplung verfügt. Beachte dabei die Traglast der Kupplung, insbesondere wenn du schwere E-Bikes transportieren möchtest.
2. Fahrrad
Es macht einen Unterschied, ob du ein leichtes oder schweres Fahrrad transportieren willst. Als Fahrradträger kommen für ein E-Bike wegen des höheren Gewichts Dach- oder Heckträger eher nicht infrage. Auch die Anzahl der Fahrräder spielt eine Rolle: Wenn du einen Träger für ein einzelnes Fahrrad suchst, hast du sehr viele Optionen. Wenn du aber drei oder vier Bikes auf einmal mitnehmen möchtest, ist die Auswahl kleiner.
3. Preis
Durch die vorherigen Kriterien ist die Auswahl an geeigneten Systemen bereits kleiner geworden. Frage dich nun, wie viel du überhaupt bereit bist, für einen Fahrradträger auszugeben. Generell finden sich unter den Dachträgern die günstigsten Modelle – dort gibt es bereits Angebote ab 20 Euro. Oft kostet ein guter Fahrradträger jedoch zwischen 150 und 300 Euro.
4. Nutzung
Möchtest du den Fahrradträger regelmäßig nutzen, beispielsweise weil du jedes Wochenende Mountainbike fährst? Dann solltest du darauf achten, dass du das Trägersystem schnell und einfach an- und abmontieren kannst. Alternativ kannst du dich auch für einen Fahrradträger entscheiden, der permanent am Auto verbleiben kann. Solche Modelle gibt es bei den Heck- oder Innenraumträgern.
5. Weitere Kriterien
Falls dir nun immer noch mehrere Trägertypen zur Verfügung stehen, solltest du entsprechend deiner persönlichen Prioritäten entscheiden:
- Willst du möglichst sparsam und umweltbewusst fahren ? Dann ist dir der Kraftstoffverbrauch vermutlich wichtiger als ein einfaches Beladen des Trägers? Ein Innenraumträger oder Kupplungsträger ist in diesem Fall die beste Wahl.
- Ist dein Fahrrad sehr teuer und möchtest du einem Fahrraddiebstahl oder möglichen Beschädigungen vorbeugen? In diesem Fall ist ein Träger im Inneren des Fahrzeugs stets eine gute Option. Eine weitere Möglichkeit sind Fahrradträger mit Schloss- und Sperrfunktion.
- Möchtest du störende Fahrgeräusche und andere Einschränkungen während der Fahrt auf ein Minimum verringern? Dann solltest du vom Kauf eines Dachträgers eher absehen.
- Ist es dir wichtig, dass das Fahrrad bei einem Auffahrunfall hinter dem Fahrzeug bleibt? Dann bist du mit einem Heck- oder Kupplungsträger auf der sicheren Seite.
Diese Fragen solltest du dir im Vorfeld stellen und dann entscheiden, welcher Fahrradträger deine Bedingungen am besten erfüllt.
Fahrradträger bei einem Auto ohne Anhängerkupplung?
Ohne Anhängerkupplung kannst du dein Fahrrad nicht mit einem Kupplungsträger transportieren. In diesem Fall hast du zwei Möglichkeiten: Dein Auto nachrüsten zu lassen oder dir ein anderes Trägersystem auszusuchen. Zur Verfügung stehen dir, wie oben beschrieben, ein Heck-, Dach-, oder Innenraumträger. Allerdings kannst du dir auch mit einer Nachrüstkupplung weiterhelfen:
Heckträger
Der Heckträger ist eine gute Alternative zum Kupplungsträger. Die Montage erfolgt im Grunde genommen an genau der gleichen Stelle. Heckträger lassen sich sehr leicht und sicher befestigen und können bis zu vier Fahrräder tragen. Aufgrund seiner etwas höheren Position sind Heckträger jedoch etwas schwerer zu beladen. Außerdem ist die Sicht nach hinten während der Fahrt spürbar eingeschränkt.
Dachträger
Du kannst dich stattdessen auch für einen Dachträger und damit für die preisgünstigste Variante mit der größten Auswahl entscheiden. Bedenke aber, dass Dachträger in der Regel nicht so viel Gewicht wie Kupplungsträger aufnehmen können. Außerdem haben sie den stärksten Negativeffekt auf deinen Fahrkomfort und Kraftstoffverbrauch.
Innenraumträger
Falls du mit beiden Lösungen nicht zufrieden bist, solltest du dir die Innenraumträger genauer ansehen. Was den Kraftstoffverbrauch und die Fahreigenschaften des Autos angeht, schneiden die Innenraumsysteme sogar noch besser als die Kupplungsträger ab. Da sich das Fahrrad im Wageninneren befindet, ist ausgeschlossen, dass es während der Fahrt plötzlich herunterfällt. Außerdem verhinderst du so, dass das Rad in deiner Abwesenheit beschädigt oder gestohlen wird. Platzmäßig bist du mit einem Innenraumträger jedoch recht eingeschränkt, denn mehr als zwei Fahrräder wirst du nicht unterbringen können.
Nachrüstkupplung
Eine Nachrüstkupplung lässt sich bei fast allen Fahrzeugtypen problemlos einbauen. Einzig die Bordelektronik oder die elektronische Einparkhilfe können manchmal für Schwierigkeiten sorgen. In einer Fachwerkstatt kostet dich der Einbau inklusive Material normalerweise zwischen 300 und 500 Euro. Allerdings lohnt sich die Nachrüstung meist nicht. Denn für das gleiche Geld kannst du dir bereits einen neuen, qualitativ hochwertigen Heck- oder Dachträger kaufen. Falls dir von den drei Trägersystemen ohne Anhängerkupplung keines zusagt, bleibt dir jedoch der Weg in die Werkstatt nicht erspart. Auch wenn du bereits einen Kupplungsträger besitzt, dein Auto aber keine Anhängerkupplung hat, kann sich eine Nachrüstung eventuell lohnen.
Fahren mit einem Auto-Fahrradträger: Tipps und Verhaltensregeln
Bevor du mit deinem neuen Fahrradträger die erste Fahrt antrittst, solltest du unbedingt die folgenden Hinweise beachten:
- Gehe bei der Montage unbedingt nach der Bedienungsanleitung des Herstellers vor. Nur so kannst du sicher sein, dass der Fahrradträger sicher befestigt ist.
- Sichere dein Fahrrad fachgerecht, sodass es sich beim Transport nicht auf einmal vom Träger lösen kann. Kontrolliere nach einigen Kilometern Fahrt, ob alles noch richtig sitzt.
- Beim Kupplungsträger darfst du die Stützlast deiner Anhängerkupplung nicht überschreiten. Das kann vor allem beim Transport mehrerer E-Bikes passieren. Entferne deshalb deren Akkus und nimm sie separat im Auto mit.
- Schütze dein Fahrrad gegen Langfinger, indem du einen Fahrradträger mit Schloss oder Sperrfunktion wählst. Zusätzlich solltest du noch ein herkömmliches Fahrradschloss verwenden.
- Überprüfe die Beleuchtung deines Fahrradträgers, denn diese muss einwandfrei funktionieren.
- Ein Fahrradträger, der das amtliche Kennzeichen deines Autos verdeckt, braucht ein eigenes Kennzeichen. Du darfst für den Fahrradträger nicht das Kennzeichen vom Auto nehmen. Da du für dieses zusätzliche Nummernschild aber keine Plakette benötigst, kannst du dir den Gang zur Zulassungsstelle sparen.
- Bei Nichtgebrauch solltest du den Fahrradträger abmontieren. Andernfalls verbrauchst du viel mehr Kraftstoff. Das merkst du vor allem bei langen Autofahrten. Bei einem Kupplungsträger verschleißt zudem der Kupplungskopf, wodurch du deine Anhängerkupplung verfrüht ersetzen musst.
- Ein Fahrradträger stellt eine nicht zu unterschätzende Veränderung an deinem Fahrzeug dar. Dein Auto wird dadurch entweder höher oder länger und lässt sich nicht mehr gleich lenken. Gerade auf kurvigen Straßen und beim Manövrieren ist deshalb höchste Vorsicht geboten.
- Damit du deinen Fahrradträger möglichst lange sicher verwenden kannst, solltest du ihn nach jedem Gebrauch reinigen.
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