Welcher Kindersitz für welches Alter? – Ein Überblick

Von John Smith 31 August, 2022
4 minutes
Junges Kind sitz angeschnall im Kindersitz, nebendran sitzt ein angeschnallter Teddybär, Welcher Kindersitz für welches Alter

Im Ernstfall kann er Leben retten – der Anschnallgurt im Auto. Erwachsene schützt er bestmöglich vor einem Aufprall, Kinder jedoch nicht. Für einen optimalen Schutz benötigst du hier einen Kindersitz, der perfekt auf Alter und Körpergröße abgestimmt ist. Erfahre hier, wie du den passenden Kindersitz auswählst und dabei die Kindersitz-Vorschriften der Straßenverkehrsordnung (StVO) beachtest.

Safety First: Mehr Sicherheit für mitfahrende Kinder – mit dem passenden Kindersitz

Egal ob bei einer plötzlichen Gefahrenbremsung oder bei einem Auffahrunfall – die Fliehkräfte wirken und drücken den Körper nach vorne. Der Sicherheitsgurt verhindert dann Aufprallverletzungen. Für Kinder ist der Gurt allein jedoch ungeeignet, da er bei einem Aufprall Verletzungen an Bauch oder Hals verursachen kann. Ein Kindersitz, der auf die Körpergröße und das Alter des Kindes abgestimmt ist, ist hier die sicherste Wahl. Er federt verlässlich überraschende Energieeinwirkungen ab und minimiert so das Verletzungsrisiko erheblich.

Kindersitz ab und bis zu welchem Alter: Das sagt das Gesetz

In Deutschland schreibt die Straßenverkehrsordnung vor, dass alle Kinder

  • bis zu einem Alter von zwölf Jahren
  • oder einer Körpergröße von bis zu 1,5 m

in einem Kindersitz zu transportieren sind. Der Kindersitz muss dabei dem Gewicht des Kindes entsprechen.

Strafen beim Verstoß gegen die Kindersitzpflicht in Deutschland

Wenn du ein Kind ohne Kindersitz beförderst, kommen laut Bußgeldkatalog eine Strafe von 60 Euro und ein Punkt in Flensburg auf dich zu. Sind es gleich mehrere Kinder, erhöht sich der Betrag auf 70 Euro. Sollte es zu einem Unfall kommen, haftest du unter Umständen sogar zivil- oder strafrechtlich.

Nach einem Unfall ist es wichtig, nicht nur die rechtlichen Folgen, sondern auch die finanzielle Seite zu bedenken. Eine sorgfältige Überprüfung der Autoversicherung und mögliche Beitragserhöhungen nach einem Unfall sind von Bedeutung, um nicht nur die Gesundheit, sondern auch die langfristige Sicherheit zu gewährleisten.

Kindersitzpflicht im EU-Ausland

Die Empfehlungen für Rückhaltevorrichtungen unterscheiden sich von Land zu Land und sind deshalb vor einer Reise abzuklären. Generell gilt, dass ein Kind unter einer Körpergröße von 1,35 m immer einen Sitz braucht.

Alter, Größe und Gewicht: So findest du den richtigen Kindersitz

Das Alter des Kindes spielt zwar beim Kauf eine wichtige Rolle, ist jedoch nicht das ausschlaggebende Kriterium. Entscheidend ist die Körpergröße: Ab einer Größe von 1,50 m ist kein Kindersitz mehr vonnöten, auch wenn das Kind seinen zwölften Geburtstag noch nicht erreicht hat.

Die Normen der Kindersitze berücksichtigen jedoch in erster Linie das Gewicht des Kindes. Deshalb sind die Sitze in verschiedene Gewichtsklassen unterteilt:

  • Gruppe 0: Kind bis 10 kg schwer
  • Gruppe 0 plus: Kind bis 13 kg schwer
  • Gruppe 1: Kind 9 bis 18 kg schwer
  • Gruppe 2: Kind 15 bis 25 kg schwer
  • Gruppe 3: Kind 22 bis 36 kg schwer
Mann sitzt auf dem Fahrersitz, im Hintergrund lacht ein Kind auf dem Kindersitz, Welcher Kindersitz für welches Alter

Ab und bis zu welchem Alter ist ein Kindersitz erforderlich?

Ist ein Kind zu groß für einen Transport in der Babyschale, ist es Zeit für einen Kindersitz. Dies ist meist der Fall, wenn dein Nachwuchs etwa ein Jahr alt ist. Die Obergrenze für die Benutzung eines Kindersitzes liegt bei einem Alter von zwölf Jahren. Aber: Ist das Kind schon vor Vollendung des zwölften Lebensjahres größer als 1,50 m musst du keinen Kindersitz mehr verwenden.

Kindersitz oder Sitzerhöhung? Sicherungsmöglichkeiten für ältere Kids

Bei älteren Kindern greifst du am besten auf eine Sitzerhöhung zurück. Dabei kannst du zwischen drei verschiedenen Arten wählen:

  • Die gewöhnliche Sitzerhöhung: Von diesem Modell ist abzuraten, da sie keinen seitlichen Halt bietet.
  • Die Sitzerhöhung mit Führungshörnern: Diese Art Kindersitz stabilisiert die Führung des Gurtes und verhindert so ein unangenehmes Einschneiden des Sicherheitsgurts.
  • Die Sitzerhöhung mit Rückenlehne: Dieses Modell ist zu empfehlen, da neben dem rutschfesten Halt von Gurt und Sitz auch ein seitlicher Schutz vorhanden ist.

Die ECE-Prüfnorm: Achte auf die entsprechende Plakette

Egal für welches Alter du einen Kindersitz suchst, er sollte immer den gültigen Sicherheitsstandards entsprechen. Die ECE-Prüfnorm umfasst diverse technische Vorschriften und Merkmale, die ein guter Kindersitz erfüllen muss. Achte deshalb darauf, dass dein neuer Kindersitz mindestens die Plakette „ECE-R 44“ aufweist. Am sichersten fährst du jedoch, wenn du einen Kindersitz mit der Kennzeichnung „ECE-R 129“ erwirbst. Diese Sitze unterliegen den neuesten Auflagen und Empfehlungen.

Typische Fehler bei der Verwendung von Kindersitzen

Im Umgang mit Kindersitzen gilt es einige Regeln zu beachten, um den vollen Schutz deines Kindes zu garantieren. Im Folgenden findest du die häufigsten Fehler, die es zu vermeiden gilt.

  • Den Gurt zu locker schnallen
  • Das Kind im Kinderwagenaufsatz transportieren
  • Vergessen, den Beifahrerairbag zu deaktivieren
  • Babyschale in Fahrtrichtung montieren
  • Den Sitz falsch montieren
  • Unsachgemäße Änderungen vornehmen
  • Einen veralteten Kindersitz benutzen

Weitere hilfreiche Informationen zu den Themen Auto und Versicherung findest du auch in unseren anderen Beiträgen:

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