Mindestprofiltiefe bei Autoreifen: Achte auf den nötigen Grip

Von Julia Schäfer 13 September, 2023
4 minutes
mindestprofiltiefe

Die Reifen zählen zu den stärksten Verschleißteilen bei Kraftfahrzeugen. Daher müssen sie im Alltag ganz schön viel Durchhaltevermögen beweisen.

Da Autoreifen hohen Belastungen ausgesetzt sind, ist es wichtig, die Reifen regelmäßig zu kontrollieren. Dabei solltest du nicht nur den Reifendruck prüfen. Stattdessen solltest du deinen Fokus auch auf das Profil deiner Reifen legen. Genauer gesagt, solltest du die gesetzliche Mindestprofiltiefe nicht aus den Augen lassen. Ansonsten können hohe Bußgelder drohen. Was es mit der Mindestprofiltiefe bei Reifen auf sich hat, erfährst du in diesem Beitrag. Außerdem zeigen wir dir, welche Folgen es hat, wenn du dich nicht an die Vorschriften hältst.

Tipp: Alles Wissenswerte zum Thema Reifendruck findest du in unserem Artikel „Der richtige Reifendruck – Wo steht der Reifendruck?“.

Gesetzliche Mindestprofiltiefe: Was ist die Mindestprofiltiefe bei Reifen?

Um die Sicherheit im Straßenverkehr zu gewährleisten, gibt es in Europa eine Mindestprofiltiefe für Autoreifen. Das heißt, die Reifen deines Autos sollten eine Profiltiefe von mindestens 1,6 Millimetern aufweisen. Unterschreitest du diese gesetzliche Vorgabe, darfst du nicht mehr am Straßenverkehr teilhaben.

Investitionen in hochwertige Reifen sind nicht nur eine kluge Entscheidung für die Fahrzeugleistung, sondern tragen auch dazu bei, die Wahrscheinlichkeit von Reifenschäden zu minimieren. Durch den zusätzlichen Schutz unserer Reparaturkostenversicherung wird nicht nur die finanzielle Belastung bei Reifenproblemen, sondern auch bei anderen Schadenfällen am Fahrzeug abgedeckt. Damit erhältst du eine umfassende finanzielle Entlastung, die deine Freude am Fahren ohne Sorgen steigert.

Sommer- vs. Winterreifen

Gibt es einen Unterschied zwischen der Mindestprofiltiefe bei Sommerreifen und der Mindestprofiltiefe bei Winterreifen? Ja, tatsächlich:

  • Bei Sommerreifen solltest du darauf achten, dass die Profiltiefe der Autoreifen 3 Millimeter beträgt.
  • Bei Winterreifen und Ganzjahres- oder Allwetterreifen empfehlen Expert:innen hingegen eine Profiltiefe von mindestens 4 Millimeter.
  • In einigen Ländern wie Österreich gelten Winterreifen mit einer Mindestprofiltiefe von unter 4 Millimeter sogar als Sommerreifen.

Hinweis: Bei der regelmäßigen Hauptuntersuchung (HU) überprüfen die Fachleute explizit, ob deine Reifen die gesetzlichen Anforderungen erfüllen. Achte also darauf, dass sowohl deine Winterreifen als auch deine Sommerreifen den Vorgaben entsprechen. Das gilt insbesondere für Länder und Gegenden mit Winterreifenpflicht.

Mindestprofiltiefe bei Lkw und Motorrad

Genau wie beim PKW beträgt die Mindestprofiltiefe bei Motorrädern und LKW ebenfalls 1,6 Millimeter. Auch hier solltest du sichergehen, dass du die Reifen deines Fahrzeugs diesen Wert keinesfalls unterschreiten.

Bußgelder und Folgen für den Versicherungsschutz

Wirst du bei einer Polizeikontrolle mit abgefahrenen Reifen erwischt, kann dich das teuer zu stehen kommen. In der Regel droht dir ein Bußgeld von mindestens 60 Euro sowie ein Punkt in Flensburg. Hast du außerdem andere Verkehrsteilnehmer:innen gefährdet, kann das Bußgeld noch höher ausfallen. Das gilt insbesondere dann, wenn du dabei einen Verkehrsunfall verursacht hast. Dann kannst du mit einer Strafe von bis zu 120 Euro rechnen. Doch das ist noch nicht alles: In diesem Fall droht auch möglicher Ärger mit der Kfz-Versicherung. Unter Umständen kann man dir unterstellen, dass du grob fahrlässig gehandelt hast. Somit müsstest du die gesamten Schadenskosten selbst tragen. Eine Missachtung der Mindestprofiltiefe hat also auch direkte Auswirkungen auf deinen Versicherungsschutz.

Tipp: Informationen zum neuen Bußgeldkatalog 2023 findest du hier.

Profiltiefe richtig messen – Reifenverschleiß vermeiden

Möchtest du überprüfen, ob die Profiltiefe der Reifen den gesetzlichen Mindestvorgaben entspricht, hast du mehrere Möglichkeiten. Wir empfehlen dir jedoch nachfolgende Vorgehensweise.

So ermittelst du die Restprofiltiefe

Am besten greifst du zu einem handelsüblichen Profiltiefenmesser. Die Handhabung ist denkbar einfach und super zuverlässig: Du setzt das Gerät einfach zwischen zwei Profilblöcken an und schiebst die Messstange in Richtung Profilgrund. Schon kannst du die noch vorhandene Profiltiefe schnell und unkompliziert ablesen.

Altreifen vs. Neureifen

Sehr alte Autoreifen solltest du aus Sicherheitsgründen nicht mehr verwenden. Das betrifft vor allem Reifen, die älter als drei Jahre sind. Das hat nicht nur was mit der nötigen Mindestprofiltiefe zu tun. Vielmehr sind sich Fachleute einig, das eine neue, frische Gummimischung viel besser und sicherer greift. Investiere daher besser in Neureifen, wenn deine Autoreifen schon einige Jahre auf dem Buckel haben.

Unregelmäßiger Verschleiß: Mögliche Ursachen

Überprüfst du in regelmäßigen Abständen die Mindestprofiltiefe deiner Autoreifen, wirst du möglicherweise einen ungleichmäßigen Verschleiß feststellen. Gerade bei der Einhaltung der vorgeschriebenen Mindestprofiltiefe kann dies ein Problem darstellen. So ist es möglich, dass die Mindesttiefe des Reifenprofils großflächig gegeben ist. Gleichzeitig kann die Profiltiefe an den stark verschlissenen Stellen weniger als die geforderten 1,6 Millimeter betragen.

In diesem Fall sind die Reifen, ganz egal, wie alt sie sind, leider völlig unbrauchbar. Die Ursachen hierfür liegen oftmals in einem zu niedrigen Reifendruck. Mitunter liegt aber auch eine statistische oder dynamische Unwucht vor. Ebenso kann es sein, dass die Achsen nicht korrekt eingestellt sind. Ein weiteres Problem kann entstehen, wenn das Radlager zu viel Spielraum hat. Zu guter Letzt kann auch ein stark verschlissener oder defekter Stoßdämpfer die Ursache hierfür sein.

Weitere Informationen und Tipps zu den Themen Kfz, Verkehrssicherheit und Versicherung bekommst du in unseren anderen Beiträgen:

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headerbild:©AdobeStock_617187044; DStudio

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