Gebrauchtes Wohnmobil kaufen – Die besten Tipps
Ein eigenes Wohnmobil ist Freiheit pur! In diesem Artikel erfährst du alles, was du zum Kauf eines gebrauchten Reisemobils wissen musst.
Richtiges Wohnmobil finden
Welche Art von Wohnmobil am besten zu dir passt, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Deine individuellen Bedürfnisse, Pläne und natürlich auch dein Budget spielen eine Rolle. Deshalb solltest du dir zuerst einmal die folgenden Fragen stellen:
- Wie viele Personen sollen im Wohnmobil Platz finden?
- Wohin möchte ich reisen?
- Zu welcher Jahreszeit möchte ich unterwegs sein?
- Wie viel bin ich bereit, auszugeben?
- Soll das Wohnmobil als Alltagsfahrzeug dienen? Oder soll es als Zweitfahrzeug lediglich auf Reisen zum Einsatz kommen?
- Welche Führerscheinklasse habe ich?
- Wo soll mein Camper stehen, wenn ich ihn nicht benutze?
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Preise – Wie teuer sind gebrauchte Camper?
Auch ein Campingbus aus zweiter Hand hat mittlerweile seinen Preis. Der Grund dafür liegt vor allem in der Corona-Krise. Durch geschlossene Hotels und ausgefallene Flüge erlebte die Campingbranche einen gewaltigen Aufschwung. Mit einem eigenen Haus auf Rädern bist du unabhängig und kannst deine Reisepläne kurzfristig anpassen. Die hohe Nachfrage nach Campingbussen hat bei Neuwagen (003323-B-0382) zu enormen Preissteigerungen und Lieferschwierigkeiten geführt.
Doch auch bei den gebrauchten Wohnmobilen sind die Preise in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Im Folgenden geben wir dir deshalb einen Überblick über die verschiedenen Arten von Gebrauchtfahrzeugen, inklusive einer ungefähren Preisangabe.
Kastenwagen
Im Prinzip handelt es sich bei diesen Campervans um Transporter mit seitlichen Schiebetüren. Die Schlafmöglichkeit befindet sich meist im Heck. Aber auch eine Küche, Sitzgruppe und ein Badezimmer finden hier auf engstem Raum noch Platz. Viele Modelle verfügen auch über ein flexibles Aufstelldach oder ein fixes Hochdach, was für noch mehr Wohnkomfort sorgt.
Hier einige bekannte Beispiele dieser Kategorie mit Preisangaben:
- VW T4 California: 10.000 bis 30.000 Euro
- Ford Nugget: 25.000 bis 35.000 Euro
- Pössl/Globecar: 17.000 bis 30.000 Euro
Teilintegrierte Wohnmobile
Bei diesen Fahrzeugen wird die Original-Karosserie beibehalten. Ein spezieller Aufbau dient dann als Wohnbereich. Die Fahrerkabine bleibt jedoch unverändert. Eine Drehfunktion macht die Vordersitze kurzerhand zum Teil des Wohnzimmers. Neben dem Schlafzimmer im Heck sorgt oft ein Hubbett für zusätzliche Schlafplätze. Heruntergeklappt versperrt es jedoch den Zugang zur Sitzgruppe. Viele Camper:innen verzichten deswegen auf diese Lösung und profitieren dafür von mehr Stauraum. Bei gebrauchten Modellen dieses gut durchdachten Wohnmobiltyps stimmt in der Regel das Preis-Leistungs-Verhältnis:
- Adria: ab 25.000 Euro
- Bürstner T-Linie: 25.000 bis 35.000 Euro.
Wohnmobil mit Alkoven
Hierbei handelt es sich um eine spezielle Art der teilintegrierten Reisemobile. Ein Bett über der Fahrkabine sorgt für die unverkennbare „Nase” dieser Fahrzeuge. Dadurch hast du im restlichen Wohnbereich sehr viel Platz. Die Bänke lassen sich bei Bedarf zu zusätzlichen Schlafmöglichkeiten umfunktionieren. Mit einem Alkoven-Modell bekommst du also besonders viel für dein Geld:
- Rimor: 10.000 bis 30.000 Euro
- Karmann Colorado: 22.000 bis 30.000 Euro
- Dethleffs Advantage: ab 25.000 Euro
Vollintegrierte Wohnmobile
Hier ist das komplette Fahrzeug als Wohnmobil gestaltet, auch das Cockpit mit großem Panoramafenster. Du erkennst diese Modelle daran, dass die Fahrkabine keine eigenen Türen hat. Die gehobene Ausstattung bietet viel Wohnkomfort und auch genügend Stauraum ist vorhanden. Vollintegrierte Reisemobile kosten in der Regel auch gebraucht etwas mehr als teilintegrierte:
- Knaus Sun Liner: ab 30.000 Euro
- Hymer B-Klasse: ab 30.000 Euro
Luxusliner
Der Name ist bei den Luxusfans Programm: Denn hierbei handelt es sich um die Villen unter den Häusern auf vier Rädern. Diese vollintegrierten Wohnmobile enthalten alles, was das Camping-Herz begehrt. Die Käufer:innen eines Neufahrzeuges lassen sie oft nach ihren Wünschen und Bedürfnissen individuell ausstatten. Den Preisen sind dabei nach oben keine Grenzen gesetzt. Auch ein Gebraucht-Mobil dieser Kategorie kostet meist noch eine stolze Summe:
- Niesmann + Bischoff Flair: 30.000 bis 55.000 Euro
- Concorde Charisma: 60.000 bis 90.000 Euro
Campervan gebraucht kaufen – Händler:in vs. Privatkauf
Ein gebrauchtes Wohnmobil kannst du entweder bei offiziellen Händelr:innen oder einer Privatperson erstehen. Beides kann seine Vor- und Nachteile haben, das hängt nicht zuletzt von deinen Wünschen und Prioritäten ab.
Autohändler:innen: Vorteile gegenüber dem Kauf von privat
Wenn du ein Fahrzeug von Händler:innen kaufst, bist du rechtlich abgesichert. Die Sachmängelhaftung gilt die ersten zwei Jahre. Ausnahme: Du stimmst bei der Vertragsunterzeichnung einer Kürzung auf ein Jahr zu. Falls du nach dem Kauf Mängel entdeckst, muss der:die Verkäufer:in diese kostenlos reparieren. In den ersten sechs Monaten stehen Händler:innen zudem in der Beweispflicht. Das bedeutet, sie müssen beweisen, dass ein Defekt zum Zeitpunkt des Verkaufes noch nicht bestanden hat. Andernfalls greift die Sachmängelhaftung und du bekommst den Schaden erstattet.
Nachteile des Kaufs im Autohandel
Die oben erwähnte rechtliche Sicherheit kostet dich einen Aufpreis. Laut ADAC (003323-B-0380) musst du mit einer Preisdifferenz von etwa acht Prozent rechnen. Dass ein Wohnmobil bei Händler:innen etwas mehr kostet, ist logisch. Schließlich fallen hier auch Fixkosten für Personal, Gebäude und Werbung an.
Vorteile eines Privatkaufs
Du kannst von privaten Verkäufer:innen wirklich gut erhaltene Gebraucht-Mobile für einen Schnäppchenpreis erstehen.
Wenn du obendrein in der Lage bist, Reparaturen und Umbauten vorzunehmen, kannst du sogar noch mehr profitieren: Einige Wohnmobile würden Händler:innen nicht in ihr Sortiment aufnehmen. Das liegt daran, dass die gebrauchten Fahrzeuge nicht mehr gut in Schuss sind. Motivierte Schrauber:innen können solche Modelle durchaus wieder zum Leben erwecken. Gleichzeitig kannst du dabei einiges an Geld sparen.
Campervan von privat kaufen: Nachteile und Risiken
Private Verkäufer:innen unterliegen nicht der Sachmängelhaftung. Sie sind noch nicht einmal dazu verpflichtet, dich explizit auf defekte oder verschlissene Fahrzeugteile hinzuweisen. Du kannst auch nicht von einem Rückgabe- oder Widerrufsrecht Gebrauch machen. Wenn du das Wohnmobil einmal gekauft hast und damit weggefahren bist, gehört es dir. Du kannst es nicht mehr zurückgeben, wenn du damit doch nicht zufrieden bist.
Du solltest also bei der Besichtigung eines gebrauchten Wohnmobils in der Lage sein, Mängel selbst zu entdecken. Auch sollte es dir möglich sein, die Reparaturkosten grob einzuschätzen. Nur so kannst du wissen, ob dort ein potenzielles Schnäppchen oder eine „Schrottkarre“ vor dir steht.
Vor Ort: So findest Du versteckte Mängel
Ein gebrauchtes Wohnmobil kann viele unterschiedliche Schwachstellen aufweisen. Einerseits muss das Fahrzeug selbst fahrtauglich sein. Der Motor, das Fahrwerk und die Karosserie dürfen also keine gröberen Mängel aufweisen. Andererseits können sich auch im Wohnbereich defekte oder sogar gefährliche Teile befinden. Ein Hauptproblem älterer Wohnmobile ist die Feuchtigkeit. Oft wird der Aufbau mit der Zeit undicht. Das ist vor allem dann der Fall, wenn das Gefährt lange ungeschützt draußen gestanden hat. Auch Hagelschäden sind bei Wohnmobilen zweiter Hand keine Seltenheit.
Gerade wenn du beschlossen hast, ein gebrauchtes Wohnmobil von einer Privatperson zu kaufen, musst du kritisch sein. Doch auch bei Händler:innen solltest du nicht einfach blind zuschlagen. Schau dir das Fahrzeug ganz genau an und bestehe auf eine Testfahrt.
Die folgende Checkliste hilft dir, bei der Besichtigung eines gebrauchten Reisebusses alle wichtigen Stellen zu prüfen:
- Informiere dich, wie die Vorbesitzenden das Wohnmobil genau genutzt hat. Sind sie damit oft oder nur sporadisch verreist? Wie lange liegt die letzte Urlaubsfahrt zurück? Handelt es sich um ein ehemaliges Mietfahrzeug?
- Bei der Probefahrt solltest du vor allem die Funktion der Bremsen genau prüfen. Sie müssen in gutem Zustand sein und einwandfrei funktionieren.
- Die Bereifung des Wohnmobils darf nicht älter als sechs Jahre
- Erkundige dich nach einem möglichen Hagelschaden und untersuche die Außenverkleidung des Aufbaus und des Daches auf Dellen.
- Frage nach, ob das Reisemobil einer Dichtigkeitsprüfung unterzogen wurde. Prüfe die Dachluke sowie alle Ecken und Kanten ganz genau. Du solltest bei der Besichtigung keinen muffigen Geruch wahrnehmen. Lass dir auch im Kaufvertrag schriftlich bestätigen, dass das Wohnmobil keine Feuchtigkeitsschäden hat.
- Öffne alle Schränke, Fächer und andere Stauräume. Achte dabei darauf, dass überall Lüftungsöffnungen vorhanden sind.
- Die Gasanlage darf keine Mängel aufweisen. Lasse dir Rechnungen für eventuelle Reparaturen geben und sei vorsichtig, wenn du selbstgemachte Basteleien entdeckst. Frage nach einer freiwilligen Gasprüfung oder lasse selbst eine durchführen.
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