Gebrauchtwagen kaufen: Worauf du unbedingt achten solltest!
Die Anschaffung eines Autos ist stets mit hohen Kosten verbunden. Wer sich kein neues Fahrzeug leisten kann, wird daher einen Gebrauchtwagen kaufen. Allerdings hört man immer wieder von Schwierigkeiten beim Gebrauchtwagenkauf. Worauf du achten solltest, wenn du dich dazu entscheidest, ein gebrauchtes Fahrzeug zu kaufen, erfährst du in diesem Artikel. Mit unseren Tipps und unserer Checkliste bist du optimal vorbereitet und vermeidest mögliche Fehler.
Tipp: Anstatt direkt in ein neues oder neues-gebrauchtes Fahrzeug zu investieren, hast du auch die Möglichkeit, ein Auto zu finanzieren. Möchtest du stattdessen ein neuwertiges Fahrzeug oder ein modernes Hybridauto oder ein Elektroauto fahren, könnte das private Leasing ebenfalls für dich infrage kommen.
Vorbereitung: Der Besichtigungstermin
Wenn du dich für ein gebrauchtes Auto interessierst, ist die Besichtigung vorab unerlässlich. Optimal ist ein solcher Besichtigungstermin bei ausreichend Tageslicht und gutem Wetter. Nimm am besten eine zweite Person mit, die den Wagen ebenfalls mit begutachtet. Mit einer Checkliste kannst du dich bestmöglich auf den Besichtigungstermin vorbereiten. Folgende Aspekte solltest du beim Gebrauchtwagenkauf unbedingt beachten:
- Zuerst solltest du dir das Auto von außen anschauen: Fallen dir Mängel an der Karosserie oder im Lack auf? Gerade bei frisch gewachsten Autos sind die Schäden nicht immer gut zu sehen.
- Wenn ja: Hat der Vorbesitzer oder die Vorbesitzerin beziehungsweise der Verkäufer/die Verkäuferin die Stellen ausbessern lassen?
- Neben Lack und Karosserie kannst du von außen bereits einen Blick auf die Scheiben und Reifen Dabei solltest du auch die Scheinwerfer und Blinker überprüfen.
- Denke außerdem daran, die TÜV-Plakette zu kontrollieren.
- Als nächstes kannst du einen Blick unter das Auto sowie unter die Motorhaube werfen: Sind Ölspuren auf dem Boden zu sehen? Wann war der letzte Ölwechsel? Passt der angegebene Kilometerstand zum Zustand des Autos?
- Checke ebenfalls, ob die Dichtungen und Schläuche alle dicht sind. Eine trübe Kühlflüssigkeit kann unter Umständen auf einen Defekt an der Zylinderkopfdichtung
Der Innenraum: Mängel erkennen
Auch den Innenraum des Fahrzeugs solltest du beim Kauf eines Gebrauchtwagens genauer unter die Lupe nehmen. Achte hier beispielsweise auf mögliche feuchte Stellen. Die Elektronik sollte ebenfalls ohne Probleme funktionieren. Probiere dabei am besten alle Funktionen wie die der Klimaanlage, Scheibenwischer und Scheinwerfer aus.
Nicht selten wird der Kilometerstand beim Verkauf eines Gebrauchtwagens manipuliert. Achte deshalb auf Abnutzungsspuren im Innenraum, die eventuell nicht zu der angegeben Kilometerzahl passen – beispielsweise verschlissene Sitze oder auch abgenutzte Pedale.
Falls du dir nicht sicher bist, kannst du den Gebrauchtwagen auch durch eine sachverständige Person begutachten lassen. Einen solchen Service gibt es in manchen Werkstätten, auch der TÜV oder die Dekra bieten so einen Service. Meist musst du mit Kosten von etwa 100 bis 150 Euro rechnen. Auf diesem Weg erhältst du eine neutrale Beurteilung, die dir die Entscheidung erleichtern kann.
Gebrauchtwagen kaufen: Die Probefahrt
Falls deine Besichtigung positiv ausgefallen ist, solltest du unbedingt eine Probefahrt unternehmen. Nimm dir hierfür ausreichend Zeit. Sollte dir die Möglichkeit, den Wagen vorab zu testen, verwehrt bleiben, solltest du vom Kauf absehen.
Wichtig: Kläre bereits im Vorfeld, wie es um den Versicherungsschutz während der Testfahrt bestellt ist.
Eine Probefahrt sollte immer mit einem kalten Motor beginnen. Hat das Fahrzeug hingegen bereits Betriebstemperatur, solltest du misstrauisch werden. Sobald du die Zündung anmachst, müssen die entsprechenden Kontrolllampen kurz aufleuchten, beim Starten des Motors aber wieder ausgehen. Springt der Motor problemlos an? Oder läuft er nicht flüssig?
Übrigens: In diesem Artikel zeigen wir dir, was es mit den verschiedenen Kontrollleuchten auf sich hat: „Warnleuchten im Auto – Was bedeuten sie?“
Für deine Probefahrt eignen sich besonders Straßen mit wenig Verkehr. Außerdem solltest du das Auto auch bei höherer Geschwindigkeit, also außerhalb geschlossener Ortschaften, testen. Manche Schäden lassen sich erst dann erkennen. Beim Fahren solltest du darauf achten, ob zum Beispiel die Kupplung schleift und wie die Bremsen reagieren. Kannst du ungewöhnliche Geräusche hören? Notiere das auf deiner Checkliste zum Gebrauchtwagenkauf. Auf dem Rückweg kannst du einen kurzen Stopp auf einem Parkplatz einlegen. Dort kannst du dir das Fahrzeug noch einmal ganz in Ruhe ansehen.
Gebrauchtwagen kaufen: Darauf solltest du beim Vertrag achten
Wenn du immer noch einen positiven Eindruck hast und dich für das Auto entscheidest, geht es weiter zum Kaufvertrag. Vorher solltest du dir aber die Fahrzeugpapiere genau ansehen. Gibt es hier Widersprüche, dann solltest du lieber einen anderen Gebrauchtwagen kaufen. Folgende Angaben sind dabei ausschlaggebend:
- Hersteller
- Kennzeichen
- Datum der letzten Hauptuntersuchung (HU)
Zur Sicherheit solltest du auch noch die Fahrzeugidentifikationsnummer kontrollieren, an der auch das Baujahr abzulesen ist. Noch sicherer bist du mit der sogenannten FIN-Abfrage beim Hersteller. Sehr informativ kann auch das Scheckheft sein. Hier solltest du misstrauisch werden, wenn es entweder keines gibt oder die Einträge unglaubwürdig erscheinen.
Im Kaufvertrag sollten die kompletten zwölf Monate gesetzliche Gewährleistung enthalten sein. Falls du nicht bei einem Händler, sondern privat kaufst, musst du darauf achten, dass Fahrzeughalter/ Fahrzeughalterin und Verkäufer oder Verkäuferin miteinander übereinstimmen. Falls es hier Abweichungen gibt, solltest du nach einer Vollmacht fragen.
Tipps für Probleme nach dem Gebrauchtwagenkauf
Trotz aller Sorgfalt kann es passieren, dass bei deinem neuen Gebrauchtwagen bereits nach kurzer Zeit Mängel auftreten. Zeigt sich der Mangel im ersten halben Jahr, kannst du davon ausgehen, dass er bereits beim Kauf vorhanden war. In einem solchen Fall hat der Händler die Berechtigung, den Mangel bis zu zwei Mal beheben zu lassen. Erst dann kannst du das Auto zurückgeben.
Eine sofortige Rückgabe von jungen Gebrauchtwagen ist möglich, wenn der Händler dir beispielsweise eine lange Standzeit verschwiegen hat. Außerdem kannst du das Auto bei schwerwiegenden Mängeln zurückgeben, die dir der Händler zuvor nicht mitgeteilt hat. Aber auch irreparable Schäden zählen dazu.
Problematischer wird es beim Kauf von einer Privatperson, die eine solche Sachmängelhaftung komplett ausschließt. Hier musst du im Zweifelsfall beweisen, dass hier eine arglistige Täuschung vorlag. Nur dann kannst du den Gebrauchtwagen im Nachhinein zurückgeben.
Du bist auf der Suche nach weiteren Informationen zu den Themen Auto, Autokauf oder deiner Kfz-Versicherung? Auf unseren Seiten findest du weitere spannende Beiträge, die dir bei deiner Kaufentscheidung behilflich sein können:
- Fahrzeugeigentümer/ Fahrzeugeigentümerin
- Fahrzeugwechsel
- Totalschaden
- Der Schadensfall
- Glasschaden
- Wertverlust Auto
- Auto: Kosten pro Monat
- Auto online kaufen
- Wann muss ich zum TÜV?
- Reifendruck prüfen
- GAP-Deckung
- Auto finanzieren
- Auto entsorgen
- Abweichende Halterschaft
- Zulassungsstelle
- Kennzeichen reservieren