Alles zur Kfz-Steuer für Wohnmobile

Von Manu 5 Januar, 2023
4 minutes
Kfz-Steuer Wohnmobil

Beliebt bei Campern: Das Wohnmobil

Einfach spontan mal wegfahren und neue Orte entdecken. Immer flexibel bleiben und wenn das Wetter am Reiseziel nicht mitspielt, einfach weiterziehen. Mitten in der freien Natur übernachten, ohne dabei auf Komfort verzichten zu müssen. Das sind nur einige der vielen Gründe, warum Wohnmobile sich wachsender Beliebtheit erfreuen. Die Corona-Krise hat den Boom der Caravaning-Branche zudem noch weiter angefeuert: Mehr als 100.000 Reisemobile wurden 2021 neu zugelassen. Bist auch du stolzer Besitzer eines solchen Hauses auf vier Rädern oder würdest es gern werden? Dann ist dieser Beitrag genau richtig für dich! Hier erfährst du alles, was du zur Kfz-Steuer für dein Wohnmobil wissen musst.

So setzt sich die Kfz-Steuer fürs Wohnmobil zusammen

Wie bei deinem Auto erhebt die Bundesfinanzverwaltung auch auf dein Wohnmobil eine jährliche Kfz-Steuer. Beim Pkw erschließt sich der Steuersatz unter anderem aus Motorisierung, Hubraum und Schadstoffklasse. Bei Wohnmobilen sieht es etwas anders aus. Früher wurden sie einfach in die gleiche Fahrzeugklasse wie Lkws eingestuft und dadurch entsprechend ihrem Hubraum besteuert. 2006 wurde für Campingwagen eine eigene Kategorie mit anderen Faktoren zur Berechnung der Kfz-Steuer eingeführt. Seitdem sind die Schadstoffklasse und das zulässige Gesamtgewicht des Fahrzeugs für den anfallenden Steuerbetrag ausschlaggebend.

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Über die Schlüsselnummer zur Schadstoffklasse

Um die Kfz-Steuer für dein Wohnmobil zu berechnen, musst du zuerst einmal wissen, welcher Schadstoffklasse dein Wohnmobil angehört. Das kann auf den ersten Blick etwas knifflig erscheinen. Denn in den Fahrzeugpapieren steht dazu nämlich nur eine Schlüsselnummer. Deshalb haben wir dir nachfolgend eine Tabelle aufgestellt, mit deren Hilfe du deinen Camper problemlos in die richtige Emissionsklasse einteilen kannst.

Die Emissionsschlüsselnummer deines Wohnmobils findest du übrigens in der Zulassungsbescheinigung Teil I. In alten Fahrzeugscheinen ist sie im oberen Teil des Dokuments unter „Schlüsselnummer zu 1” vermerkt. Bei Fahrzeugen, die ab 2005 zugelassenen wurden, befindet sich die Schlüsselnummer im Feld 14.1.

Schadstoffklasse Schlüsselnummer für Wohnmobile bis 2.8 t Gesamtgewicht Schlüsselnummer für Wohnmobile über 2.8 t Gesamtgewicht
S1 11, 12, 13, 14, 16, 18, 19, 20, 21, 22, 23, 24, 28, 29, 34, 40, 77 10, 11, 12, 30, 31, 32, 40, 41, 42, 43, 50, 51, 52, 53
S2 25, 26, 27, 35, 41, 49, 50, 51, 52, 71 20, 21, 22, 33, 44, 54, 60, 61
S3 30, 31, 36, 37, 42, 44, 45, 46, 47, 48, 67, 68, 69, 70, 72 35, 80, 81
S4 32, 33, 38, 39, 43, 53, 54, 55, 66, 73 83, 84, 35A0 bis 35M0
S5 74, 35A0 bis 35M0 36N0 bis 36ZL, 36AA bis 36DG, 66A0 bis 66D0
S6 36N0 bis 36ZL, 36AA bis 36DG, 66A0 bis 66D0 90, 91
EEV 75 00, 01, 02, 88, 98
Sonstige 00 bis 10, 15, 17, 88, 98 35, 80, 81
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So berechnest du die Kfz-Steuer für dein Wohnmobil

Anhand der Schadstoffklasse kannst du nun mithilfe der nächsten Tabelle die jährliche Kfz-Steuer für dein Wohnmobil berechnen. Die Steuersätze basieren auf dem zulässigen Gesamtgewicht in den Fahrzeugpapieren, auch wenn dein Camper in Wirklichkeit möglicherweise etwas leichter ist. Dabei gelten jeweils zwei unterschiedliche Steuersätze für die ersten zwei Tonnen und das darüber hinausgehende Gewicht. Im untenstehenden Rechenbeispiel kannst du nachvollziehen, wie diese Kalkulation in der Praxis funktioniert.

Schadstoffklasse Kosten pro 200 kg bis 2.000 kg Kosten pro 200 kg ab 2.000 kg
S1, EEV, sonstige 40 Euro 10 Euro
S2, S3 24 Euro 10 Euro
S4, S5, S6 16 Euro 10 Euro

Rechenbeispiel

Dein Wohnmobil befindet sich in der Schadstoffklasse S3 und hat ein zulässiges Gesamtgewicht von 3.500 Kilogramm. Die ersten zwei Tonnen kosten dich laut Tabelle 24 Euro pro 200 Kilogramm. Der Basisbetrag für die Kfz-Steuer berechnet sich also folgendermaßen:

  • 10 x 24 Euro = 240 Euro

Für die restlichen 1.500 Kilogramm gilt der Steuersatz von 10 Euro je angefangene 200 Kilogramm. Das heißt, Wohnmobile mit 3.500 und 3.600 Kilogramm Gesamtgewicht werden gleich besteuert. Hier rechnest du also:

  • 8 x 10 Euro = 80 Euro

Schließlich musst du nur noch diese beiden Zwischenresultate addieren. Das Total ist der Gesamtbetrag der jährlichen Kfz-Steuer:

  • 240 Euro + 80 Euro = 320 Euro

Du musst also jedes Jahr 320 Euro Kfz-Steuer für dein Wohnmobil bezahlen.

Es gilt dabei: Je höher die Emissionen und das Gesamtgewicht deines Wohnmobils, desto mehr Kfz-Steuer wird fällig. Dementsprechend lohnt es sich, ein modernes Gefährt mit möglichst geringem Gewicht zu erwerben. Damit sparst du außerdem auch noch Treibstoff.

Gut zu wissen

Es existieren folgende Sonderfälle bei der Kalkulation der Kfz-Steuer für Wohnmobile:

  • Oldtimer: Wenn dein Campingbus als Oldtimer zugelassen ist, profitierst du von einer niedrigen Steuerbelastung. Denn für Wohnmobile mit dem H-Kennzeichen gilt eine pauschale Kfz-Steuer von 191.73 Euro pro Jahr. Zudem dürfen Oldtimer unbeschränkt in Umweltzonen fahren.
  • Saisonzulassung: Falls du nicht vorhast, im Winter mit deinem Camper zu reisen, lohnt sich eine Saisonzulassung. Du erhältst dann ein Saisonkennzeichen, auf dem die Monate festgelegt sind, in denen du dein Wohnmobil bewegen darfst. In den ruhenden Monaten darfst du damit nicht fahren und musst es auf einem Privatgrundstück unterstellen. Dafür fallen während dieser Zeit auch keine Kfz-Steuer und Gebühren für Versicherungen an. So kannst du einen erheblichen Teil der jährlichen Kosten für dein Wohnmobil einsparen.

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Bildnachweise: Headerbild © AdobeStock_218950966, Tomasz Zajda; Bild 1 © AdobeStock_281390763, Gabriel

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