Start-Stopp-System

Von Annalena B. 16 Oktober, 2023
4 minutes
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Wusstest du, dass du mit dem Start-Stopp-System viel weniger Kraftstoff verbrauchst als beim durchgehenden Laufen des Motors? Im Stadtverkehr kann diese Ersparnis sogar bis zu 15 Prozent betragen. Wenn du weniger Sprit verbrennst, produzierst du automatisch auch weniger schädliche Abgase. Die Start-Stopp-Automatik schont somit nicht nur deine Brieftasche, sondern gleichzeitig auch die Umwelt. In diesem Beitrag schauen wir uns diese Technik deshalb etwas genauer an.

Tipp: Weitere Tipps zum spritsparenden Fahren findest du hier.

So funktioniert die Start-Stopp-Automatik

Die Start-Stopp-Automatik ist ein im Fahrzeug eingebautes Fahrssistenzsystem, das den Motor selbstständig aus- und wieder einschaltet. Wie das System genau funktioniert, hängt unter anderem vom jeweiligen Fahrzeugtyp und dem Baujahr ab.

Alle Start-Stopp-Systeme legen den Motor still, sobald das Fahrzeug steht. Dazu musst du in den Leerlauf schalten und die Bremse betätigen. Manche Autos schalten den Motor bereits beim Ausrollen aus.

Trotz des abgeschalteten Motors versorgt die Fahrzeugbatterie alle elektrischen Fahrzeug- und Fahrassistenzsysteme weiterhin mit Strom. In diesem Punkt unterscheidet sich die Start-Stopp-Automatik vom manuellen Drehen des Zündschlüssels. Je nach Modell springt der Motor wieder an, wenn du die Bremse loslässt oder weniger stark bremst. Andere Fahrzeuge zünden erst, wenn du aufs Gas steigst.

In gewissen Verkehrssituationen, wie beispielsweise im langsamen Kolonnenverkehr, möchtest du das ständige Abstellen des Motors lieber vermeiden. In diesem Fall kannst du die Automatik einfach durch Drücken der Taste „Auto off” deaktivieren.

Schadet die Start-Stopp-Automatik dem Fahrzeug?

Macht das ständige Ein- und Ausschalten des Motors nicht mein Auto kaputt? – fragst du dich nun vielleicht. Doch keine Sorge, das System führt nicht zu frühzeitigem Verschleiß. Einerseits existiert diese Technologie bereits so lange, dass sie mittlerweile ausgereift ist und keine unvorhergesehenen Risiken birgt. Andererseits berücksichtigen die Autofirmen die Start-Stopp-Automatik beim Einbau anderer Fahrzeugteile. So stecken in diesen Autos jeweils eine größere Autobatterie und ein extra starker Anlasser.

Rekuperation: Bremsenergie, die Strom erzeugt

Würde man eine normale Autobatterie mit dem Start-Stopp-System koppeln, würde diese nicht lange durchhalten. Deshalb haben die Autofirmen mit dieser Automatik eine spezielle Batterie mit so genannter AGM-Technologie entworfen. Neben weiteren benzinsparenden Eigenschaften ist die Rekuperation die wichtigste Fähigkeit dieser Batterie.

Die Rekuperation ist ein Vorgang, bei dem die Bremsenergie deines Autos nicht einfach verpufft. Stattdessen dient sie der Stromgewinnung. Wenn ein Fahrzeug bremst, geht der Motor in den Schubbetrieb. Das bedeutet, dass nicht mehr der Motor das Auto antreibt, sondern die Schubkraft den Motor weiterdreht. Die Energie, die der Motor in diesem Moment erzeugt, ist im Prinzip überflüssig. Dank der Rekuperation geht diese Energie nicht einfach verloren, sondern fließt in die Batterie. Diese Technologie spart zusätzlichen Treibstoff, denn der Motor muss weniger Strom für elektronische Bordgeräte erzeugen. Mit der so zurückgewonnenen Energie kann deine Autobatterie beispielsweise das Radio, die Klimaanlage oder das Navigationsgerät betreiben.

Manche Fahrzeuge gehen sogar noch einen Schritt weiter in Sachen Energieeffizienz: Sie koppeln die Lichtmaschine während des Beschleunigungsvorgangs vom Motor ab und betreiben sie über die Batterie. So kann der Motor seine ganze Leistung für das Beschleunigen aufwenden und muss nicht noch Strom erzeugen.

Wie du siehst, trägt eine leistungsstarke Batterie wesentlich zum spritsparenden Fahren bei. Wenn die Technologie gut abgestimmt ist und alle Sparmöglichkeiten ausnutzt, macht das einen beträchtlichen Unterschied im Tank.

Tipp: Was du sonst noch tun kannst, um möglichst umweltbewusst zu fahren, erfährst du in diesem Artikel.

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Probleme des Start-Stopp-Systems

Es gibt mehrere Gründe, warum die Start-Stopp-Automatik manchmal nicht funktioniert. Außerdem gibt es Unterschiede zwischen verschiedenen Fahrzeugmodellen. Wenn dein Start-Stopp-System nicht aktiv ist, ist meist einer der folgenden Faktoren dafür verantwortlich:

  • Außentemperatur: Im Winter stellt die Start-Stopp-Automatik häufig die Arbeit ein. Niedrige Temperaturen an sich sind bereits eine große Belastung für die Autobatterie. Diese kann dann weniger Strom speichern. Deshalb lässt das System den Motor weiterlaufen, um die Batterie nicht zusätzlich zu beanspruchen. Die Minimaltemperatur liegt dabei, je nach Automodell, zwischen minus fünf und plus drei Grad Celsius. Das gleiche Prinzip gilt übrigens für sehr hohe Temperaturen. Bei extremer Hitze deaktiviert sich das System, um die strapazierte Batterie nicht zu überlasten.
  • Strombedarf: Wenn du die Heizung oder die Klimaanlage voll aufgedreht hast, kann es ebenfalls passieren, dass die Start-Stopp-Automatik streikt. Dann verbrauchst du so viel Strom, dass die Batterie alleine nicht mehr alle elektronischen Fahrzeugsysteme bedienen kann. So gibt es etwa Autos, die standardmäßig das Start-Stopp-System deaktivieren, wenn das Lüftungsgebläse läuft. Wenn der Motor steht, kannst du das Gebläse jedoch einschalten, ohne dass der Motor wieder anspringt.
  • Batterie: Eine defekte oder zu schwache Autobatterie liefert nicht mehr genügend Strom für alle wichtigen Funktionen deines Autos. Deshalb bleibt die Start-Stopp-Automatik aus, weil der Motor konstant zusätzliche Energie liefern muss. In diesem Fall musst du deine Autobatterie wechseln (lassen).
  • Motor: Ein Motor nimmt Schaden, wenn er zu viele Kaltstarts machen muss. Deshalb springt das Start-Stopp-System erst dann an, wenn dein Motor eine gewisse Betriebstemperatur erreicht hat. Kommst du beispielsweise kurz nach Fahrtantritt in einen Stau, läuft der Motor trotz Stop-and-go stets weiter. Dies tut er so lange, bis er warm genug ist.

Start-Stopp-System deaktiviert: Weitere Faktoren

Die obige Liste enthält die häufigsten Gründe für eine ausgeschaltete Start-Stopp-Automatik. Daneben gibt es noch eine ganze Reihe weiterer möglicher Ursachen:

  • Fahrzeug steht noch nicht ganz still
  • Fahrzeug steht im steilen Gefälle
  • Kupplungspedal im Stehen betätigt
  • Räder stark eingeschlagen
  • Fahrertür offen
  • Motorhaube offen
  • Sicherheitsgurte nicht angelegt
  • Anhänger angekuppelt
  • Parkassistent aktiv
  • Niedriger Druck im Bremssystem
  • Reinigungszyklus des Dieselpartikelfilters läuft

Weitere Informationen zu den Themen Kfz, Wartung und Versicherung findest du hier:

Bildnachweis: Header ©AdobeStock_70228475; Patryk Kosmider, Bild 1 ©AdobeStock_119331939; Jne Valokuvaus

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