Grundsumme Unfallversicherung

Von Erik Lehnert 25 September, 2023
4 Minuten
Genesungsgeld

Auch bei der Unfallversicherung ist das Festlegen der Höhe der Deckungssumme oder Versicherungssumme von Bedeutung. Vor allem dann, wenn die Grundsumme der Unfallversicherung den Versicherungsnehmer samt Familie auf lange Zeit entlasten soll. Was es mit der Versicherungssumme auf sich hat, Und wie hoch die Grundsumme der Unfallversicherung sein sollte? Das erfährst du im Folgenden.

Was ist die Grundsumme bei einer Unfallversicherung?

Die Grundsumme der Unfallversicherung wird auch als Deckungssumme bezeichnet. Letzteren Begriff kennst du vielleicht schon von deiner Kfz-Haftpflichtversicherung oder deiner Kaskoversicherung. Man spricht übrigens bei der Unfallversicherung auch von der Versicherungssumme für mögliche Invalidität (Invaliditätssumme). Dieser Betrag wird bei einem unfallbedingten und dauerhaften Personenschaden direkt an den Versicherungsnehmer ausgezahlt. Da es sich hierbei oft um einen Einmalbetrag handelt, ist die Bestimmung der Höhe der Unfallversicherung besonders wichtig.

Hinweis: Bei manchen Versicherern hängt es auch vom Alter der versicherten Person ab, ob es eine Einmalzahlung gibt oder nicht. Einige bieten beispielsweise ab dem 70. Lebensjahr nur noch eine Rente.

Das macht die Grundsumme der Unfallversicherung so wichtig

Warum ist es so wichtig, dass die Unfallversicherung eine sinnvolle Höhe aufweist? Stell dir vor, du sitzt nach deinem Unfall im Rollstuhl und musst dein Zuhause behindertengerecht umbauen. Die Kosten hierfür sind immens – genau hier kommt die Invaliditätsleistung ins Spiel. Sie sichert dich gegen die finanziellen Einbußen ab und stellt somit das Rückgrat deiner privaten Unfallversicherung dar. Besonders wichtig ist die Grundsumme jedoch im Hinblick auf die Berechnung notwendiger Invaliditätsansprüche. Zudem berechnet sie sich aus der Versicherungssumme und der Progressionsstaffel.

Die Grundsumme bei der Unfallversicherung – wie hoch sollte sie sein?

Welche Grundsumme sollte meine Unfallversicherung aufweisen? Und was hat es eigentlich mit der Progression bei der Unfallversicherung auf sich?

Bedauerlicherweise ist es nicht einfach, bereits im Vorfeld eine angemessene Deckungssumme festzulegen. Daher gilt hier folgende Faustregel: Die Grundsumme deiner Unfallversicherung sollte mindestens das zwei- bis dreifache deines Jahres-Bruttoverdienstes betragen.

Zugleich orientiert sich die ideale Deckungssumme aber auch am Alter des Versicherungsnehmers oder der Versicherungsnehmerin. Als Hauptverdienerin oder Hauptverdiener einer Familie sollte die Versicherungssumme wie folgt aussehen:

  • 30 Jahre: Das Sechsfache des Jahres-Bruttoverdienstes
  • 40 Jahre: Das Fünffache des Jahres-Bruttoverdienstes
  • 50 Jahre und aufwärts: Das Vierfache des Jahres-Bruttoverdienstes

Mit oder ohne Progression?

Progression und Unfallversicherung – was hat es damit auf sich? Bei einer Unfallversicherung kannst du wählen, ob du die Grundsumme mit oder ohne Progression abschließt. Ohne Progression handelt es sich um eine lineare Leistung. Also zum Beispiel: 100.000 Deckungssumme und 10 Prozent Invaliditätsgrad entsprechen einer Entschädigungssumme von 10.000 Euro.

Entscheidest du dich hingegen für eine Unfallversicherung mit Progression, steigt die Leistung an. Und zwar, sofern es nach einem Unfall zu einer Teil- oder Vollinvalidität kommt. Hier empfehlen wir dir eine Progression in Höhe von mindestens 350 Prozent abzuschließen. Bei einer anfänglichen Grundsumme von 100.000 Euro liegt deine Höchstentschädigungsleistung damit bei mindestens 350.000 Euro.

Grundsumme der Unfallversicherung – eine höhere Summe ist von Vorteil

Vielleicht fragst du dich, warum du bei deiner Unfallversicherung eine höhere Grundsumme festlegen solltest? Wir möchten dir das Ganze anhand eines Beispiels ein wenig in Relation bringen:

Plötzlich sitzt du völlig unerwartet im Rollstuhl und musst dein gesamtes Umfeld rollstuhlgerecht umbauen. Allein der Umbau eines Autos bringt Kosten in Höhe von bis zu 80.000 Euro mit sich. Auch die Komplettsanierung zu einem barrierefreien Bad ist nicht günstig. Hier musst du mit mindestens 12.000 Euro rechnen. Die Höhe des Eigenanteils wäre nur für die wenigsten tragbar. Daher lohnt sich eine höhere Grundsumme in jedem Fall.

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