Schnellstraße
In diesem Beitrag zeigen wir dir, was eine Schnellstraße ist und welche Arten von Schnellstraßen es gibt. Die Kraftfahrstraße und ihre Vorschriften sehen wir uns dabei genauer an.
Schnellstraße, Autobahn, Kraftfahrstraße: Was ist was?
Es gibt zwei Arten von Schnellstraßen: Die Autobahn und die Kraftfahrstraße. Beide Straßen darfst du nur mit einem Kraftfahrzeug befahren, das mindestens 61 Kilometer pro Stunde fahren kann. Dadurch kommst du auf Schnellstraßen, wie der Name schon sagt, besonders schnell voran. Umgangssprachlich bezeichnet man die Kraftfahrstraße oft einfach als „Schnellstraße” und grenzt sie so von der Autobahn ab.
Das blaue Schild mit weißem Auto: Das Zeichen für eine Kraftfahrstraße
Das Verkehrszeichen, das eine Kraftfahrstraße ankündigt, ist viereckig und hat einen blauen Hintergrund. Es zeigt das Piktogramm eines weißen Autos. Am Ende der Schnellstraße findest du das gleiche Zeichen rot durchgestrichen.
Wegweiser auf der Schnellstraße sehen ähnlich aus wie auf der Autobahn, haben aber nicht die gleiche Farbe. Auf Schnellstraßen außerorts sind die Schilder gelb mit schwarzer Schrift. Auf Autobahnen sind sie hingegen blau mit weißer Schrift. Ausfahrten sind auch auf Kraftfahrstraßen mit pfeilförmigen Schildern gekennzeichnet.
Die Mindestgeschwindigkeit auf der Schnellstraße
Schnellstraßen darfst du nur befahren, wenn dein Fahrzeug eine bauartbedingte Höchstgeschwindigkeit von über 60 Kilometern pro Stunde aufweist. Dein Auto oder Motorrad muss also mindestens 61 Kilometer pro Stunde fahren können und dürfen. Das heißt aber nicht, dass du auf einer Schnellstraße auch so schnell fahren musst. Schließlich solltest du dein Tempo vor allem den herrschenden Verkehrs- und Straßenverhältnissen anpassen.
Die Regelung der bauartbedingten Höchstgeschwindigkeit hat also nichts mit einer Mindestgeschwindigkeit zu tun. Sie dient vielmehr dazu, langsameren Fahrzeugen den Zugang zur Schnellstraße zu verwehren. Denn sie würden den Verkehrsfluss auf der Schnellstraße behindern und es könnte zu Staus oder gar schweren Unfällen kommen.
Eine geschickte Anpassung deiner Fahrweise an die jeweilige Verkehrssituation ist also nicht nur aus Sicherheitsgründen wichtig, sondern kann auch Auswirkungen auf deinen Versicherungsschutz haben.
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Wie schnell darfst du auf einer Schnellstraße fahren?
Der wichtigste Unterschied zwischen Autobahn und Kraftfahrstraße ist die vorgeschriebene Höchstgeschwindigkeit: Auf der Autobahn herrscht hierzulande keine generelle Geschwindigkeitsbegrenzung, sondern eine so genannte Richtgeschwindigkeit. Diese beträgt 130 Kilometer pro Stunde und du darfst sie bei guten Bedingungen auch überschreiten.
Doch Achtung: Kommt es zu einem Unfall auf der Autobahn, und hast dabei die 130 km/h überschritten, kann dies erhebliche Auswirkungen auf deinen Versicherungsschutz haben.
Auf der Kraftfahrstraße oder Schnellstraße sind die Geschwindigkeitsbegrenzungen unterschiedlich gestaltet. Grundsätzlich gilt:
- Innerorts: 50 Kilometer pro Stunde
- Außerorts: 100 Kilometer pro Stunde
- Autobahnähnlich ausgebaut, außerorts: 130 Kilometer pro Stunde Richtgeschwindigkeit
Eine autobahnähnlich ausgebaute Straße ist übrigens leicht zu erkennen. Sie hat meist zwei Fahrbahnen, die durch eine Leitplanke oder einen Grünstreifen voneinander getrennt sind. Mindestens zwei markierte Fahrstreifen pro Fahrtrichtung machen eine Straße auch zur autobahnähnlich ausgebauten Schnellstraße. Diese baulichen Maßnahmen, und damit auch die Richtgeschwindigkeit, gibt es natürlich nur außerhalb von geschlossenen Ortschaften.
Die Geschwindigkeitsbegrenzungen auf der Schnellstraße sind im Prinzip die gleichen wie die auf der Landstraße. Den entscheidenden Unterschied macht die Regelung, dass auf ihr keine langsamen Fahrzeuge zugelassen sind.
Für manche Kraftfahrzeuge gelten zusätzliche Beschränkungen. So dürfen Pkws mit Anhänger auch auf einer Schnellstraße nicht mehr als 80 Kilometer pro Stunde fahren. Das Gleiche gilt auch für Wohnmobile. Auch Kraftfahrzeuge zwischen 3,5 und 7,5 Tonnen müssen sich an dieses Tempolimit halten.
Außerdem gelten zusätzlich die gleichen Vorschriften wie auf der Autobahn:
- Du darfst auf einer Schnellstraße nicht wenden oder rückwärts fahren.
- Weder auf der Fahrbahn noch auf dem Seitenstreifen darfst du
- Die Schnellstraße darfst du nicht benutzen, während du ein anderes Fahrzeug abschleppst.
Im Gegensatz zur Autobahn kommen auf der Schnellstraße auch Ampeln und Kreuzungen vor. Im Bereich der Ampeln musst du auch mit Fußgänger:innen rechnen.
Was gilt auf innerörtlichen Schnellstraßen?
Wie bereits erwähnt, gilt innerorts auf Schnellstraßen ein Tempolimit von 50 Kilometern pro Stunde. Nun stellst du dir vielleicht die Frage: Warum dürfen auf Schnellstraßen nur Fahrzeuge unterwegs sein, die schneller als 60 Kilometer pro Stunde fahren können? Zumindest innerhalb von Ortschaften wäre es ja kein Problem, auch langsamere Fahrzeuge zu erlauben. Auf den ersten Blick ist das plausibel, auf den zweiten eher weniger. Denn obwohl Schnellstraßen auch geschlossene Ortschaften passieren, werden sie danach zwangsläufig wieder zu außerörtlichen Schnellstraßen. Deshalb dürfen auch innerorts keine langsameren Verkehrsteilnehmer:innen die Schnellstraße benutzen.
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