Überlandfahrt: Fahren auf der Landstraße
Bei einer Überlandfahrt fährst du, gemeinsam mit deiner Fahrlehrerin oder deinem Fahrlehrer, über Land- und Bundesstraßen.
Wir von Freeyou haben für dich vorab die wichtigsten Fragen beantwortet: Was sind Überlandfahrten, wie viele Überlandfahrten braucht man und worauf sollte man beim „Überland-Fahren“ achten? In diesem Artikel erfährst du alles, was du zur Überlandfahrt in der Fahrschule wissen musst.
„Ab auf die Landstraße!“: Die Überlandfahrt in der Fahrschule
In der Fahrschule lernst du, wie du dich in typischen Verkehrssituationen richtig verhältst. Eine besonders häufige Situation ist auch die Überlandfahrt, also das Fahren über Land- und Bundesstraßen. Kein Wunder also, dass dieser Vorgang auch in der Fahrschulausbildung Berücksichtigung findet.
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Was sind Überlandfahrten?
Die Überlandfahrt zählt zu den so genannten Sonderfahrten. Fahranfänger:innen müssen nämlich nicht nur die Grundlagen des sicheren Straßenverkehrs erlernen: Auch schwierige Alltagssituationen gilt es einzuüben.
Teil der Fahrausbildung ist daher zum einen das Fahren bei Nacht. Neben der Nachtfahrt musst du auch mehrere Autobahnfahrten absolvieren. Hierbei lernst du unter anderem, welche Vorschriften auf Autobahnen gelten. So musst zum Beispiel wissen, wann rechts zu überholen auf der Autobahn erlaubt ist.
Die Überlandfahrten nehmen aber die meiste Zeit in Anspruch. Bei dieser Sonderfahrt geht es durch Wald und Wiesen, über Bundes- und Landstraßen. Es werden zum Beispiel Überholvorgänge und das Einhalten der korrekten Geschwindigkeit außer- und innerorts geübt.
Wie viele Überlandfahrten braucht man für den Führerschein?
Welche Sonderfahrten du absolvieren musst und wie lange diese mindestens dauern, ist genau festgelegt.
Für die Führerscheinklasse B, also den „normalen“ Auto-Führerschein, musst du 225 Minuten auf der Landstraße fahren. Das entspricht 5 Unterrichtseinheiten á 45 Minuten. Natürlich musst du diese Fahrten nicht am Stück absolvieren! Überlandfahrten sind jedoch ideal, um auch einmal eine längere Strecke zurückzulegen und so deine Konzentration zu verbessern.
Solltest du dich auch nach den 225 Minuten noch nicht sicher fühlen, kannst du natürlich auch weitere Sonderfahrten vereinbaren. Die Zeitangabe ist nur ein Minimum. In diesem Fall kommen allerdings weitere Kosten für die Fahrstunden auf dich zu.
Mit diesen Kosten musst du rechnen
Was eine Fahrt über Bundesstraßen kostet, bestimmt allein die Fahrschule. In den meisten Fällen musst du für eine Sonderfahrt mehr zahlen als für eine einfache praktische Fahrstunde. Daher ist es sinnvoll, sich bei der Auswahl der Fahrschule nicht von einem günstigen Stundenpreis locken zu lassen. Denn auch die Kosten für Autobahnfahrt, Nachtfahrt und Überlandfahrt können die Kosten für den Führerschein in die Höhe treiben.
Die Preise für Sonderfahrstunden unterscheiden sich zwischen den verschiedenen Bundesländern enorm. Im Osten der Bundesrepublik kannst du generell auf die niedrigsten Gebühren hoffen: Hier werden durchschnittlich 44 Euro pro Fahrstunde fällig. Am teuersten ist die Unterrichtseinheit mit knapp 60 Euro in Süddeutschland.
Dauer und Ablauf einer Überlandfahrt
Eine Überlandfahrt wird deine Fahrlehrerin oder dein Fahrlehrer erst vorschlagen, wenn du ein Auto bereits einigermaßen sicher bewegen kannst. Solltest du dich noch nicht reif für die Landstraße fühlen, sollte das kein Problem sein. Denn Druck und Zwang sind bei der Führerscheinausbildung fehl am Platz.
Während der Sonderfahrt ist vor allem das Einhalten der korrekten Geschwindigkeit von Bedeutung. Ortschaften und Bereiche mit reduziertem Tempo machen dabei immer wieder Anpassungen nötig.
Außerdem ist das Überholen anderer Fahrzeuge ein wichtiger Punkt. So lernst du Lkw, Traktoren oder langsamere Autos unter Einhaltung aller Vorgaben sicher zu überholen. Weitere Lerninhalte hängen von deiner Fahrlehrerin oder deinem Fahrlehrer und der Situation ab.
Überlandfahrt: Vorbereitung und Praxistipps
Eine Überlandfahrt bereitet vielen Anfängerinnen und Anfängern Sorge, ist aber in der Realität kein besonderes Problem. Mit folgenden Tipps wird die Reise über die Landstraße noch einfacher:
- Ruhe bewahren: Viele Dinge, die dich während einer regulären Fahrstunde stressen, wie beispielsweise die Vorfahrtsregeln, spielen auf Landstraßen kaum eine Rolle. Bleib daher gelassen und konzentriere dich voll und ganz auf die Straße und dein Fahrzeug.
- Wissen auffrischen: Wiederhole vor der Fahrt noch einmal die Regeln für Fahrten auf der Landstraße. Frage bei Unklarheiten dein:e Fahrlehrer:in.
- Erscheine fit, ausgeschlafen und möglichst stressfrei zur Sonderfahrt.
Die Überlandfahrt in der praktischen Fahrprüfung
Hast du deine Theorieprüfung bestanden und alle Pflichtfahrten durchgeführt, kannst du die praktische Prüfung absolvieren. Eine Fahrt über Bundes- und Landstraßen kann zwar durchaus Teil deiner Fahrprüfung sein, Pflicht ist sie aber nicht. Generell schicken dich nur wenige Prüferinnen und Prüfer über die Landstraße, da es zu viel Zeit kosten würde.
Weitere Informationen zu den Verkehrsregeln und der Führerscheinausbildung findest du auch in unseren anderen Beiträgen:
- Einfach Einparken – geniale Tipps für stressfreies Einparken?
- Kreisverkehr: Wer hat Vorfahrt?
- Wo ist das Überholen verboten? – Alles Wissenswerte zum Überholverbot
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