Alles, was du zum Drehmoment beim Auto wissen musst!
Beschleunigung, Leistung und Höchstgeschwindigkeit – all diese Punkte spielen für viele Autoliebhaber sowohl beim Neuwagen– als auch beim Gebrauchtwagen-Kauf eine übergeordnete Rolle. Möglichst schnell von 0 auf 100 km/h lautet die Devise. Mit diesen Autokennzahlen sind bereits die Jüngsten unter uns vertraut. Doch spätestens beim Erklären des Begriffs „Drehmoment“ stoßen auch manche Autofans an ihre Grenzen. Was ist ein Drehmoment überhaupt? Welche Wirkung hat das Drehmoment bei Autos und wie kann man das Drehmoment berechnen? Wir schaffen Klarheit.
Definition: Was ist das Drehmoment beim Auto?
Aus physikalischer Sicht ist das Drehmoment eine Kraft. Allerdings handelt es sich hier um eine drehende Kraft. Experten sprechen hier auch von einer rotierenden Kraft. Hat eine Kraft Einfluss auf ein bestimmtes Objekt, dann beschleunigt sie dieses. Doch beim Drehmoment kommt es nicht zu einer geradlinigen Beschleunigung, sondern zu einer rotierenden bzw. sich drehenden Bewegung. Im Hinblick auf Automotoren steht das Drehmoment als die Kraft, die durch den Verbrennungsdruck direkt auf den Kolben wirkt. Anschließend setzt das Drehmoment die Kurbelwelle in Bewegung.
Das Drehmoment wird stets in Newtonmeter angegeben. Denn eine Kraft, die etwas in Drehung versetzen kann, setzt sich aus zwei Bestandteilen zusammen: aus der Kraft (N) und dem Hebelarm (m), die senkrecht aufeinander stehen. Bei herkömmlichen Autos bewegt sich dieser Wert zwischen 80 und 160 Newtonmetern. Bei Kleintransportern und Vans sind hingegen Werte um bis zu 200 Nm keine Seltenheit.
Tipp: Am besten wirfst du einen Blick in dein Fahrzeughandbuch oder aber du suchst online nach einer praktischen Drehmoment Tabelle. So kannst du herausfinden, was das richtige Drehmoment für dein Auto ist. Jedoch hängt die Rotationskraft nicht nur vom jeweiligen Fahrzeug, sondern auch von der Lochung der Felgen ab. Weniger bedeutsam ist hingegen das Felgenmaterial. Ganz gleich, ob es sich um Stahlfelgen oder Alufelgen handelt, das Material nimmt beim Drehmoment keine relevante Rolle ein.
Die Kraft des Motors
Im Hinblick auf den Motor eines Autos gibt das Drehmoment Auskunft darüber, wie schnell der Motor auf die Betätigung des Gaspedals reagiert. Moderne Motoren sind hier weit voraus. Denn sie weisen ein besonders hohes Drehmoment im unteren Drehzahlbereich auf und stellen ein breites Drehzahlband zur Verfügung. Das garantiert kräftigen Durchzug beim Anfahren und Überholen. Das garantiert jede Menge Fahrspaß!
Doch wie lässt sich das Drehmoment nun ermitteln? Möchtest du herausfinden, wie leistungsstark dein Auto ist, dann musst du auf einen Leistungsprüfstand zurückgreifen. Auf diesem treibt der Motor deines Fahrzeuges die Wirbelstrombremse mit verstellbarem Kraftbedarf an. Unter der sogenannten Wirbelstrombremse versteht man eine Art überdimensionale Lichtmaschine. Nachdem dein Auto sicher auf dem Prüfstand befestigt ist, gibst du kräftig Vollgas. Parallel dazu passt die Wirbelstrombremse den Widerstand so an, dass der Motor mit gleichmäßiger Drehzahl arbeitet. Doch was ist nun das ermittelte Drehmoment? Ganz einfach: Die Kraft, mit welcher die Bremse mitdrehen möchte.
Gibt es beim Drehmoment einen Unterschied zwischen Diesel- und Benzinmotoren?
Hinsichtlich des Drehmoments sind Dieselmotoren den Benzinmotoren weit überlegen. Da es sich hierbei um Selbstzünder handelt, verfügen Dieselmotoren selbst bei gleicher Hubraumgröße über ein höheres Drehmoment. Benziner können also schneller beschleunigen. Denn sie erreichen bei selbst Übersetzungskraft eine höhere Zugkraft. Dieser Zustand wird durch weitere Bauweisen wie beispielsweise höhere und schmalere Zylinder begünstigt. Letztere sorgen zum Beispiel für bessere Verdichtungsverhältnisse. Als Folge dessen kann sich ein größerer Verbrennungsdruck aufbauen. All diese Punkte haben einen positiven Einfluss auf das Drehmoment von Autos. Diese Unterschiede sind allerdings nicht immer gegeben. Denn moderne Motoren relativieren diese mittels Kompressoren und Turbolader.
Vor allem Letztere ermöglichen eine extreme Leistungssteigerung bei Verbrennungsmotoren. Denn bei Fahrzeugen mit Turboaufladung bekommt der Motor während der Ansaugphase Luft zugeführt. Dies geschieht durch einen Verdichter, der durch eine Turbine angetriebenen wird. Diese wiederum wird von der Energie der Abgase gespeist. Somit kann man sagen, dass ein Turbolader bei gleichem Hubraum für eine spürbare Leistungssteigerung sorgt.
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