LED-Scheinwerfer nachrüsten: Darauf musst du achten!

Von Erik Lehnert 22 September, 2023
3 Minuten
LED Scheinwerfer nachrüsten

LED-Scheinwerfer bringen mehr Licht auf die Straße und sind deutlich energieeffizienter als herkömmliche Scheinwerfer. Kein Wunder, dass wir sie heute in fast allen Neuwagen finden.

Wer bisher noch keine modernen Lichtquellen in seinem Auto hat, kann die LED-Scheinwerfer aber auch nachrüsten. Immer mehr Angebote und Vorschriften können dabei für Verwirrung sorgen. Wir erklären dir, wie du die LED-Scheinwerfer richtig nachrüstest. Außerdem zeigen wir dir, welche Kosten auf dich zukommen und worauf du sonst noch achten solltest.

Die rechtliche Lage: Das ist erlaubt/verboten

Wenn es um die korrekte Beleuchtung eines Fahrzeugs geht, verstehen die Behörden in Deutschland keinen Spaß: Sowohl die Lichtfarbe als auch die verwendeten Scheinwerfer und Leuchtmittel müssen den Vorschriften entsprechen. In Sachen Farbe musst du dich an diese Vorgaben halten:

  • nach vorne weiß
  • zur Seite gelb
  • nach hinten rot.

Sogar die Farben und Symbole der verschiedenen Warnleuchten im Auto , sind weitgehend genormt.

Es ist nicht erlaubt, nur eine einzelne Komponente des Scheinwerfersystems zu verändern. Lange Zeit galt daher, dass eine Leuchte komplett auszutauschen war, wenn du die LED-Scheinwerfer nachrüsten wolltest. Beim Einbau eines LED-Scheinwerfers musst du zudem darauf achten, dass dieser

  • eine die Allgemeine Bauartgenehmigung (ABG) oder Allgemeine Betriebserlaubnis (ABE)
  • ein ECE-Prüfzeichen
  • sowie eine E-Nummer

besitzt. Seit einigen Monaten gibt es aber auch spezielle Leuchtmittel zur Nachrüstung von LED-Lampen. Führende Hersteller sind dabei Philips und Osram. Damit kommst du problemlos durch die nächste Inspektion oder Hauptuntersuchung. Das Gleiche gilt natürlich auch für Polizeikontrollen.

So kannst du LED-Scheinwerfer nachrüsten

Viele Fahrzeugeigentümer:innen, die noch keine modernen Leuchten an ihrem Auto haben, wollen LED-Scheinwerfer nachrüsten. Der verringerte Energieverbrauch wirkt bei einer Elektroauto-Batterie Wunder, kommt aber auch Verbrennern oder Hybridautos zugute. Ein weiterer Vorteil: Moderne LED-Leuchten lohnen sich auch in puncto Umweltschutz. Viele Fahrer:innen dürften aber allein von der höheren Leuchtkraft der LEDs begeistert sein.

Bei der Nachrüstung der Scheinwerfer hast du zwei Möglichkeiten:

  1. Zum einen kannst du die kompletten LED-Scheinwerfer nachrüsten. Dazu solltest du am besten eine Autowerkstatt aufsuchen. Die Fachleute dort sind in der Lage, den alten Scheinwerfer durch ein modernes LED-Modell zu ersetzen. Lässt du einen LED-Scheinwerfer nachrüsten, der eine gewisse Leuchtkraft übersteigt (mehr als 2.000 Lumen), sind zusätzliche Geräte vorgeschrieben: Eine automatische Leuchtweitenregelung und eine Scheinwerferreinigungsanlage schlagen dann zusätzlich zu Buche.
  2. Alternativ kannst du die LED in Eigenregie nachrüsten: H7 und H4 Leuchtmittel von Philipps und Osram sind für viele Fahrzeugtypen zugelassen. Hier wird einfach die bisherige Glühlampe durch das neue LED-Leuchtmittel ersetzt.

Wichtig: Prüfe vor dem Einbau, ob die Leuchtmittel der beiden Firmen auch für dein Fahrzeug geeignet sind. Halte dich beim Umbau stets an die Vorgaben. Nur dann ist der Einbau zulässig! Sind die Lampen hingegen nicht für deinen Autotyp zugelassen, kann das zu Problemen führen.

Beim Einbau von LED-Scheinwerfern besteht das Risiko, dass unerfahrene Bastler Fehler machen, die zu teuren Folgeschäden führen können.

Eine unsachgemäße Installation kann nicht nur die Funktionalität der Scheinwerfer beeinträchtigen, sondern auch andere Teile des Fahrzeugs gefährden.

Daher ist es ratsam, solche Umbauarbeiten einem Fachmann zu überlassen.

Eine Reparaturkostenversicherung bietet in diesem Zusammenhang professionellen Schutz vor Schäden am Auto und kann dir helfen, finanzielle Risiken im Falle von Reparaturen zu minimieren.

LED-Scheinwerfer nachrüsten: die Kosten im Überblick

LED-Leuchtmittel sind aufgrund ihrer komplexeren Bauweise in der Regel teurer als „reguläre“ Lampen. Wenn du LED-Schweinwerfer nachrüsten willst, wirst du diese Beobachtung ebenfalls machen. Auch Ausgaben für zusätzliche Geräte, Adapter und die Arbeitszeit des Fachpersonals solltest du mit einkalkulieren.

Derzeit musst du für das Nachrüsten der Scheinwerfer mit Kosten von 250 bis über 3.000 Euro pro Leuchte rechnen. Hier kommt es auf das Fahrzeugmodell und die benötigten Ersatzteile an. Für den Einbau verlangt eine Werkstatt in der Regel mindestens 50 Euro. Aber auch Rechnungen von 400 Euro oder mehr sind möglich. Diese Angaben beziehen sich nur auf die reine Arbeitszeit. Die Materialkosten sind in diesem Preis noch nicht inbegriffen.

Deutlich günstiger kommst du davon, wenn du lediglich die Glühlampen durch LED-Leuchtmittel ersetzt. Derzeit sind lediglich Produkte von Osram und Philipps zugelassen, die zwischen 100 und 150 Euro pro Stück kosten. Auch hier können gegebenenfalls Werkstattkosten hinzukommen.

Bei Fahrzeugen der gehobenen Preisklasse kann die Nachrüstung schnell 5.000 Euro und mehr kosten. Solche Summen lassen schnell Zweifel aufkommen, ob eine Modernisierung der Scheinwerfer wirklich sinnvoll ist.

Tatsächlich könnte, je nach persönlicher Situation, ein neues Fahrzeug wirtschaftlich sinnvoller sein. Elektroautos profitieren besonders von den sparsamen LED-Leuchten und erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Ein Blick auf die Unterhaltskosten und die Ausgaben an der Ladesäule zeigt: Der Umstieg auf ein Elektroauto ist auch aus finanzieller Sicht überlegenswert.

Weitere spannenden Informationen zum Thema Kfz findest du auch in unseren anderen Beiträgen:

Bildnachweise: Headerbild ©AdobeStock_631808886; Vladislav

background image

Aktuelle Updates erhalten

    Table of contents

      Lesen Sie auch