Elektroautos Reichweite: Welches E-Auto hat die größte Reichweite?
Fragst du dich auch, wofür du dich beim nächsten Neuwagen entscheiden sollst? Weg vom Verbrennungsmotor, hin zum Elektroantrieb? Oder vielleicht doch besser noch warten?
Die größte Sorge vieler Autokäufer:innen ist, dass sie mit einem Elektroauto auf halber Strecke liegen bleiben. Weil der Akku zu schnell leer ist. Deshalb schauen wir uns an, wie weit du mit einem Elektroauto fahren kannst, bevor du es wieder aufladen musst. Denn als Käufer:in fällt es leichter, die richtige Entscheidung zu treffen, wenn du mehr über diese Technologie weißt.
Wie hoch ist die durchschnittliche Reichweite beim Elektroauto?
Ein Vergleich von Elektroautos und ihrer Reichweite zeigt, dass es sehr große Unterschiede gibt. Je nach herstellendem Unternehmen oder Modell beträgt diese Differenz sogar mehrere Hundert Kilometer.
Elektroautos mit hoher Reichweite schaffen normalerweise über 600 Kilometer mit einer Akkuladung. Die absoluten Spitzenreiter von Mercedes knacken sogar die 1.000-Kilometer-Marke. Die meisten E-Autos mit durchschnittlicher Batteriekapazität kommen auf etwa 400 Kilometer. Du kannst jedoch davon ausgehen, dass Elektroautos in der nahen Zukunft eine höhere Reichweite haben werden.
Die tatsächliche Reichweite von Elektroautos: Wichtige Einflussfaktoren
Die vom Hersteller angegebene Reichweite eines Elektroautos ist eher ein theoretischer Maximalwert. Wie weit du mit dem E-Auto tatsächlich fahren kannst, bis die Batterie leer ist? Das hängt von einer Vielzahl verschiedener Faktoren ab:
Größe, Alter und Speicherkapazität der Batterie/des Akkus
Den wichtigsten Einfluss auf die Reichweite eines Elektroautos hat die Kapazität des Akkus. Eine Lithium-Ionen-Batterie lässt dich am weitesten fahren, denn sie kann eine große Menge an Strom mit einer hohen Energiedichte speichern.
Auch das Alter eines Akkus fällt maßgeblich ins Gewicht, denn mit jedem Auf- und Entladen nimmt seine Speicherkapazität ab. Elektroautos büßen deshalb innerhalb von fünf Jahren bis zu 20 Prozent ihrer maximalen Reichweite ein. Je nach Modell muss die Batterie nach 500 bis 1.000 Ladezyklen ersetzt werden.
Tipp: In unserem Beitrag „Elektroauto richtig laden“ erfährst du, wie du die Batterie möglichst lange am Leben hältst.
Stromverbrauch
Bevor du ein Auto mit Verbrennungsmotor kaufst, informierst du dich darüber, wie viele Liter Kraftstoff es auf 100 Kilometer verbraucht. Bei einem Elektroauto kannst du im Prinzip die gleiche Frage stellen: Wie viele Kilowattstunden verbraucht der Motor auf 100 Kilometer?
Ein effizientes Elektroauto sollte mit rund 15 Kilowattstunden auf 100 Kilometer auskommen. Dank eines sparsamen Motors kann ein E-Auto trotz kleiner Batterie so relativ weit fahren. Natürlich senkst du so auch die Stromkosten für dein Elektroauto.
Strecke und Fahrverhalten
Anders als Benziner oder Diesel glänzen Elektroautos mit einem niedrigen Energieverbrauch im Stadtverkehr. Die höchste Reichweite erzielen sie mit einem Tempo zwischen 30 und 50 Stundenkilometer.
Zudem beeinflusst dein Fahrverhalten die Distanz zwischen den Stopps an der Ladesäule erheblich: Wenn du vorausschauend fährst und die Motorbremse gekonnt einsetzt, kannst du von der Rekuperation profitieren. Dabei fungiert der Motor als Generator und leitet einen Teil der Energie zurück in die Batterie. Du brauchst etwas Feingefühl, denn bei zu starkem Abbremsen aktivierst du die konventionellen Bremsen. Dann geht die Energie wie bei jedem anderen Auto in Form von Wärme verloren.
Gewicht des Fahrzeugs und Zustand der Reifen
Je mehr Leistung der Elektromotor aufbringen muss, desto mehr Energie braucht er. Der Akku leert sich also schneller, wenn du mit schwerer Ladung oder etwa einem Wohnwagen unterwegs bist. Auch ein zu geringer Reifendruck hat diesen Effekt, denn mit dem Rollwiderstand steigt ebenfalls der Energieverbrauch.
Wetter und Außentemperatur
Bei niedrigen Temperaturen leidet die Batterie eines Elektroautos genauso wie dein Handyakku. Bei Kälte verlangsamen sich die chemischen Reaktionen in der Batterie, wodurch sie mehr Energie verbraucht. Außerdem kommen im Winter oft noch weitere Stromfresser wie Klimaanlage oder Sitzheizung hinzu. Diese können den Energieverbrauch um bis zu 20 Prozent steigern, wodurch das Auto entsprechend Reichweite verliert.
Formel: So weit kommst du mit deinem Elektroauto
Um die Reichweite eines Elektroautos zu berechnen, brauchst du lediglich zwei Angaben: Den tatsächlichen Energiekonsum pro 100 Kilometer und die Kapazität der Batterien. Dann wendest du die folgende Formel an:
Batteriekapazität ÷ Energieverbrauch x 100 = Reichweite
Stell dir beispielsweise vor, dass dein Akku eine Kapazität von 75 Kilowattstunden hat und auf 100 Kilometer 22 Kilowattstunden verbraucht. Daraus ergibt sich eine Reichweite von rund 340 Kilometern.
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Elektroautos mit hoher Reichweite: Modelle & Hersteller im Test
Im ADAC Ecotest schnitten diese fünf Elektroautos in Sachen Reichweite am besten ab:
Modell Batteriekapazität (in kWh) Verbrauch auf 100 Kilometer (in kWh) Reichweite (in km)
Mercedes-Benz EQS 450+ Electric Art 110 21.5 575 Ford Mustang Mach-E Extended Range 99 21.7 480 Polestar 2 Long Range Single
78 17.1 480 Tesla Model X 100D
108 24 451 Hyundai Kona Elektro
67 16.7 435 Umweltbewusst fahren: So kannst du die Reichweite deines Elektroautos erhöhen
Du möchtest möglichst viele Kilometer aus einer Akkuladung herausbekommen und umweltbewusst fahren? Dann befolge unsere praktischen Tipps, um die Reichweite deines Elektroautos zu steigern:
- Geschwindigkeit reduzieren: Wenn du schneller fährst, muss dein Auto gegen mehr Luftwiderstand ankämpfen und die Batterie ist früher leer. Deshalb gilt: runter vom Gas.
- Fahrverhalten anpassen: Vorausschauendes Fahren erhöht nicht nur die Sicherheit, sondern spart auch Strom. Vermeide abruptes und starkes Abbremsen, lass dein Elektroauto rollen und beschleunige eher defensiv.
- Rekuperation ausnutzen: Achte darauf, die Motorbremse möglichst konsequent einzusetzen, um ein Maximum an Energie in den Akku einzuspeisen.
- Gewicht senken: Wie bei allen Fahrzeugen sparst du Treibstoff, wenn du ohne unnötigen Ballast unterwegs bist. Außen am Auto angebrachte Aufbauten wie ein Dachträger erhöhen einerseits das Gewicht, andererseits sorgen sie für mehr Luftwiderstand.
- Klimaanlage sparsam einsetzen: Von allen Sonderausstattungen verbraucht die Klimaanlage am meisten Strom. Diese Energie steht dir entsprechend nicht für weitere Fahrkilometer zur Verfügung.
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