Versicherung: Darum sind sie für Mieter wichtig

Von Julia Schäfer 3 Juli, 2023
4 minutes

Jeder sollte eine private Haftpflicht- und eine Hausratversicherung haben. Sie sind auch dann sinnvoll, wenn du nur als Mieter:in in einer Wohnung lebst. Sie ergänzen sich gut, sind jedoch auf unterschiedliche Schäden ausgelegt. Insgesamt bilden sie einen wichtigen Teil einer umfassenden Absicherung.

Gibt es eine Versicherungspflicht für Mieter:innen?

Es gibt keine Versicherungspflicht für Mieter:innen. In einigen Fällen schreiben Vermieter:innen eine entsprechende Klausel in den Mietvertrag. Sie ist jedoch unwirksam. Es macht aber durchaus Sinn, wenn du als Mieter:in eine Hausrat- und eine Haftpflichtversicherung abschließt. Der Deutsche Mieterbund betont, dass die Hausratversicherung und die Haftpflichtversicherung vor den finanziellen Folgen verschiedener Ereignisse schützt. Dazu gehören Einbruch und Diebstahl, aber auch Naturereignisse, die zu Schäden führen. Zum versicherten Gut gehören unter Umständen auch Wertsachen und Fahrräder.

Die private Haftpflichtversicherung deckt dagegen mögliche Schadenfälle durch beispielsweise einen geplatzten Wasserschlauch der Spül- oder Waschmaschine ab. Weil das Wasser auch in die Mauern sickert, kann es zu erheblichen Schäden an anderen Wohnungen oder an der Substanz des Gebäudes führen.

Einige Vermieter:innen fordern von ihren Mieter:innen, dass sie die Kosten einer durch sie abgeschlossenen Versicherung tragen. Das ist aber nicht rechtens. Das gilt auch dann, wenn dies als Extrapunkt in der Betriebskostenabrechnung aufgeführt ist. Nur die Sach- und Haftpflichtversicherungen für das Haus selbst sind Teil der Betriebskosten. Diese Posten dürfen in der jährlichen Betriebskostenabrechnung aufgeführt und berechnet werden.

Privat-Haftpflichtversicherung – Hausratversicherung – Rechtsschutz: Das sind die Unterschiede

Die private Haftpflichtversicherung und die Hausratversicherung sind beide sehr wichtig. Sie decken unabhängig voneinander unterschiedliche Bereiche ab.

Die Haftpflichtversicherung ist immer dann wichtig, wenn du einer anderen Person einen Schaden zugefügt hast. Das können Vermögens-, Personen- oder Sachschäden sein. Zu den Personenschäden zählen die Kosten, die durch eine Verletzung oder den Tod einer anderen Person entstehen. Damit sind zum Beispiel Forderungen wegen Schmerzensgeld, Verdienstausfall, Umbaumaßnahmen oder Bestattungskosten gemeint. Sachschäden umfassen zum Beispiel Reparaturkosten, Wiederbeschaffungskosten oder Mietsachschäden. Vermögensschäden treten in der Regel als Folge von Personen- oder Sachschäden auf.

Bevor die Haftpflichtversicherung einen Schaden bezahlt, prüft sie zunächst die Rechtmäßigkeit der jeweiligen Forderung. Ist dies der Fall, trägt sie die Kosten für den Schaden. Wenn die geschädigte Person keinen oder nur einen geringeren Anspruch an dich geltend machen kann, wird deine Versicherung die Forderung abwehren. Das kann auch mit entsprechenden Rechtsmitteln geschehen.

Eine Hausratversicherung bietet dir Schutz vor Beschädigung oder dem Verlust deines eigenen Hausrats. Bewegliche Dinge im Haus oder der Wohnung sind in der Hausratversicherung eingeschlossen. In der Hausratversicherung sind Schäden durch verschiedene Einflüsse und Ereignisse eingeschlossen. Dazu gehören unter anderem Brand, Blitzschlag, Hagel, Sturm, Leitungswasser oder Einbruchdiebstahl. Neben der eigentlichen Wohnung werden auch die Gegenstände in einem anderen abschließbaren Raum, wie zum Beispiel einem Keller oder einer Garage, übernommen.

Falls du in einer Region lebst, in der häufig Wetterextreme auftreten, solltest du zusätzlich auch Elementarschäden absichern. Das geschieht über die Hausrat- und Wohngebäudeversicherung. Zu diesen Schäden gehören die Folgen zum Beispiel von Erdbeben, Schneedruck, Vulkanausbrüchen, Lawinen, Überschwemmungen und Erdsenkungen.

Die Rechtsschutzversicherung kann bei rechtlichen Streitigkeiten helfen. Darunter fallen auch Mietrechtsprobleme. Die Versicherung übernimmt zum Beispiel Anwaltsgebühren, Gerichtskosten, Zeugengelder und gerichtliche Sachverständigenhonorare. Aber auch die Kosten des Gegners oder für ein Mediationsverfahren können zu den Leistungen gehören. Es ist wichtig, dass du genau prüfst, welche Bestandteile in deiner Rechtsschutzversicherung enthalten sind. In vielen Fällen wird auch schon die erste Beratung bei einem Anwalt von der Versicherung übernommen. Bei einer solchen Beratung erhältst du in der Regel auch eine Einschätzung, welche Leistungen dir im konkreten Fall zustehen. So vermeidest du schwierige Rechtsstreits, die dich am Ende nur viel Geld und Zeit kosten.

Welche Versicherung braucht man

Wenn du einen Hund hast, ist es ratsam, eine Hundehaftpflichtversicherung abzuschließen. Diese Versicherung übernimmt verschiedene Schäden, die durch deinen vierbeinigen Begleiter entstehen. Dabei handelt es sich   um Mietsachschäden, Schäden an Mietobjekten und Sachschäden.

Unter dem Begriff Mietsachschäden werden alle Schäden zusammengefasst, die der Hund an gemieteten Räumen verursacht. Dabei kann es sich um die eigene Mietwohnung handeln. Aber auch Hotelzimmer und Ferienwohnungen sind eingeschlossen. Die Mietsachschäden werden in zwei Bereiche aufgeteilt. Es gibt Schäden an unbeweglichen Sachen und beweglichen Sachen. Zu den unbeweglichen Gegenständen gehören alle Dinge, die fest mit dem  Wände, Türen oder Bodenbeläge sein.

Bewegliche Gegenstände kannst du dagegen   und ohne Gewalt bewegen. Hierunter fallen vor allem gemietete Möbelstücke und Technik. Dieser Bereich ist vor allem dann wichtig, wenn du eine möblierte Wohnung gemietet hast. Auch bei Hotelzimmern, Ferienwohnungen und Ferienhäusern ist dieser Teil der Hundehaftpflichtversicherung wichtig.

Wenn du in einem eigenen Haus oder in einer Eigentumswohnung lebst, zahlt die Versicherung nicht für Schäden an den Gegenständen. Diese Schäden gelten als Eigenschäden und sind nicht in der Hundehaftpflicht eingeschlossen. Dennoch ist  Versicherung sinnvoll.   Auch Mietautos zählen zu den versicherten Mietobjekten. Das kann schon dann wichtig werden, wenn dein eigenes Auto in die Werkstatt muss und du so lange einen Mietwagen nutzen musst.

Achte aber immer darauf, dass du die Aufsichtspflicht gegenüber deinem Hund nicht grob fahrlässig verletzt. Diese Art von Schäden trägt die Hundehaftpflichtversicherung nicht. Das gleiche gilt für vorsätzlich herbeigeführte Schäden.

Lohnt sich eine Versicherung für Mieter:innen?

Wie schon dargestellt,  Vor allem die private Haftpflichtversicherung, die Hausratversicherung und die Rechtsschutzversicherung gelten als lohnende Sache. Eine Hundehaftpflichtversicherung sollte jeder Hundehalter abschließen.  kannst du sie auch unter dem Begriff Tierhalterhaftpflichtversicherung finden.

Es gibt auch Versicherungen, die möglicherweise  . Eine Geräteversicherung zum Beispiel übernimmt Schäden an deinem Smartphone oder Laptop. Auch ein Verlust durch einen Diebstahl kann durch diese Versicherung abgedeckt werden. Achte beim Abschließen der Geräteversicherung immer genau auf die übernommenen Schäden und anderen Konditionen. Sie können sich zwischen den verschiedenen Anbietern deutlich unterscheiden.

Die Glasversicherung übernimmt alle Schäden an den verschiedenen Gläsern in einer Wohnung. Dabei überschneidet sie sich allerdings zum Teil mit anderen Versicherungen. Die Beschädigung der Wohnungsfenster durch   ist zum Beispiel in der Gebäudeversicherung enthalten. Bevor du eine Glasversicherung abschließt, prüfe daher zunächst, welche Schäden schon durch andere Versicherungen abgedeckt sind. Achte auch auf die Bedingungen der Glasversicherung. Hast du zum Beispiel eine  Ceranfläche in der Küche, kannst du von der Glasversicherung profitieren. Achte dann darauf, dass dies auch wirklich im Versicherungsvertrag aufgeführt ist.

Gemeinsamer Versicherungsschutz mit Mitmieter:innen – geht das?

Auch als Untermieter:in ist es ratsam, eine eigene Hausratversicherung abzuschließen. Du kannst auch eine eigene Versicherung abschließen. Mitunter bringt dir das einige Vorteile.  Dann macht es viel Sinn, wenn du eine eigene Hausratversicherung hast.

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