Der Crashtest

Von Julia Schäfer 11 Oktober, 2023
4 minutes

Fünf Mal pro Minute knallt es auf den deutschen Straßen. Allein im vergangenen Jahr 2021 gabs es laut Statistischem Bundesamt 258.987 Verkehrsunfälle mit Personenschaden.

Um die Anzahl der verletzten Personen zu senken, arbeiten die Automobilfirmen kontinuierlich an der Verbesserung der Fahrzeugsicherheit. Um Sicherheitslücken aufzudecken, gibt es spezielle Auto-Crash-Tests. Bei diesen Tests führt man unter realistischen Bedingungen gezielt eine Fahrzeugkollision herbei. Im Folgenden erfährst du, was es mit dem Crash-Test genau auf sich hat.

Was ist ein Crashtest?

Auf Deutsch bedeutet „Crashtest“ so viel wie „Unfalltest“. Hierbei handelt es sich um eine bewusst herbeigeführte Kollision von Fahrzeugen unter realistischen – aber kontrollierten – Bedingungen. Oft ist daher auch von einer Crashtest-Simulation die Rede. Dieser spezielle Pkw-Crashtest ist vor allem in der Automobilindustrie von Bedeutung. Die Tests dienen der (Weiter-) Entwicklung von Fahrzeugen und deren Sicherheitssystemen.

Wissenswert: Neuere Fahrzeuge sind meist sicherer als ältere Modelle. Um dies zu verdeutlichen, führt der ADAC auch regelmäßig Crashtests bei alten Autos durch. Jährlich kommen beim ADAC rund 70 neue Crashtests hinzu. Diese verdeutlichen, wie sicher die modernen Kraftfahrzeuge sind.

So läuft der Crashtest ab

Der Crashtest findet auf einer speziellen Crash-Test-Bahn statt. Dort wird das Fahrzeug mit lebensgroßen Crashtest-Dummys (Puppen) bestückt. Diese ähneln von der Statur, dem Körpergewicht und den Gelenken bei einem echten Menschen. Dann geht das Licht an, das Fahrzeug wird auf die gewünschte Geschwindigkeit beschleunigt – und schon knallt es. Obwohl der Unfall nur wenige Sekunden andauert, vergehen bis zur endgültigen Datenauswertung etwa vier Tage.

Tipp: Möchtest du dein Fahrverhalten positiv beeinflussen? Und optimal auf das Unerwartete vorbereitet sein? Dann solltest du über ein Fahrsicherheitstraining nachdenken.

Systematische Crashtests bis 2008 und ab 2009

In Europa ist vor allem das herstellerunabhängige Crashtestprogramm „Euro NCAP“ weit verbreitet. Dieses bestand bis 2008 aus insgesamt drei Teilen. Im Jahr 2009 wurde es dann um vier weitere Bereiche erweitert.

Euro NCAP bis 2008

  • Schutz von Insassen/Insassinnen (Frontalcrash, Seitencrash und Pfahlcrash)
  • Kindersicherheit (Untersuchung von gesicherten Kindern)
  • Schutz von Fußgängern/Fußgängerinnen (Einzeltests mit speziellen Prüfkörpern, die Personen repräsentieren)

Euro NCAP ab 2009

  • Schutz von Insassen/Insassinnen (Frontalcrash, Seitencrash, Pfahlcrash und Heckcrash)
  • Kindersicherheit (Untersuchung von gesicherten Kindern)
  • Schutz von ungeschützten Verkehrsteilnehmern/ Verkehrsteilnehmerinnen (Einzeltests mit speziellen Prüfkörpern, die Fußgänger/Fußgängerinnen repräsentieren; Überprüfung der Wirksamkeit von Notbremssystemen beim Zusammentreffen mit Menschen oder Fahrrädern)
  • Aktive Sicherheit (Überprüfung der Wirksamkeit von Sicherheitssystemen, Gurtwarnern, ESP und Geschwindigkeitsbegrenzern)

Den Crashtest gibt es auch für Schienenfahrzeuge

Mittlerweile gibt es den systematischen Crashtest sogar für Schienenfahrzeuge. Schließlich geht es auch auf den Schienen immer hektischer zu. Mit dem Projekt „Safetram“ will man auch die Sicherheit der Schienenfahrzeuge verbessern. Genau hier kommen die Crashtests ins Spiel. Denn mit diesen lässt sich herausfinden, welche Sicherheitssysteme für einen optimalen Schutz der Mitfahrenden nötig sind.

Weitere Informationen zu den Themen Verkehrssicherheit findest du auch in unseren anderen Beiträgen:

Bildnachweis: Header ©AdobeStock_61527188; Konradbak

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