Nachts Autofahren: Tipps für mehr Sicherheit im Dunkeln

Von Julia Schäfer 12 September, 2023
4 minutes

Laut ADAC passieren fast zwanzig Prozent aller Verkehrsunfälle nachts. Zum einen liegt das daran, dass die Sicht auf die Straßen sehr viel schlechter ist. Zum anderen auch daran, dass häufig die Müdigkeit eine wesentliche Rolle spielt. Daher solltest du wissen, wie du dich als Autofahrer oder Autofahrerin bei Nacht verhalten musst.

Erhöhte Unfallgefahr im Dunkeln

Jedes Jahr kommen bei etwa 15.000 registrierten Unfällen bei Nacht etwa 59.000 Menschen ums Leben. Bei Nachtunfällen ist die Gefahr, mit dem Auto tödlich zu verunglücken, enorm hoch. In etwa 29 Prozent der Unfälle, die nachts passieren, gibt es Todesopfer. Besonders häufig, nämlich zu 49 Prozent, geschehen Nachtunfälle auf Landstraßen. Trotz dieser erschreckenden Zahlen lassen sich Nachtfahrten nun mal nicht gänzlich vermeiden.

Wissenswert: Du bist noch Fahranfänger:in? Tipps für deine erste Nachtfahrt in der Fahrschule gibt es hier.

„Es werde Licht!” – Die richtige Beleuchtung für nächtliche Autofahrten

Am wichtigsten bei Nachtfahrten ist, dass dich die anderen Fahrzeuge erkennen können. Aber auch du selbst solltest eine gute Sicht haben. Darum solltest du bei der Beleuchtung keine Abstriche machen. LED- und Xenon-Scheinwerfer bieten eine gleichmäßigere und hellere Ausleuchtung als herkömmliche Autolampen mit Halogenbirnen. Zudem sorgt die Lichtfarbe der LED- und Xenon-Scheinwerfer für wesentlich bessere Kontraste. Ihr bläuliches Licht sorgt dafür, dass du Markierungen und Schilder viel besser erkennst. Ein helles Abblendlicht hat auch den Vorteil, dass es die Augen schont. Denn das Einschalten des Fernlichts ist immer nur dann empfohlen, wenn gerade kein Gegenverkehr kommt.

Front- und Rücklichter solltest du in regelmäßigen Abständen reinigen. Nur so kannst du von der optimalen Scheinwerferleistung bei schlechten Sichtverhältnissen, Dämmerung und in der Nacht profitieren. Außerdem verhindern saubere Lichter, dass andere Personen vom Streulicht geblendet werden. Üblicherweise reinigt man die Scheinwerfer von Hand. Jedoch gibt es bereits moderne Modelle, die eine Scheinwerferputzanlage in ihrem System integriert haben. Wichtig ist auch, die Scheinwerfer in regelmäßigen Intervallen zu kalibrieren. Die richtige Höhe der Scheinwerfer spielt nämlich genauso eine große Rolle wie deren Sauberkeit. Sollte das Auto schwerer beladen sein als üblich, wird es notwendig, die Scheinwerfer neu einzustellen.

Praktische Tools: Fahrassistenzsysteme bei Nacht

Mittlerweile verfügen die meisten neuen Modelle über Fahrassistenzsysteme. Diese können nicht nur tagsüber sinnvoll und hilfreich sein, sondern auch nachts. Folgende Systeme gelten als sinnvoll:

  • Totwinkelwarner
  • Spurhalteassistent
  • City-Notbremsung
  • Dynamisches Fahrlicht
  • Head-up Display
  • Blendfreier Fernlichtassistent

Die Nachtsichtassistenten sind allerdings nur bedingt empfehlenswert. Nicht alle Systeme sind so gut programmiert, dass sie Menschen auch in dunkler Kleidung erkennen. Ebenso aufpassen muss man beim Müdigkeitswarner, denn nicht alle Menschen zeigen die charakteristischen Anzeichen von Müdigkeit.

Natürlich gilt bei Nachtfahrten das Gleiche wie am Tag: Das Wichtigste ist das vorausschauende Fahren. Nicht nur du selbst, sondern auch andere Autofahrer und Autofahrerinnen können müde sein oder eine schlechte Sicht haben. Davon dass manche sogar unter Alkoholeinfluss stehen, gar nicht zu sprechen.

Sicher ans Ziel, auch bei Nacht: weitere Tipps

Saubere Scheinwerfer sind schön und gut, helfen jedoch nicht, wenn die Scheibe schmutzig ist. Daher ist das oberste Gebot, immer die Autoscheiben sauber zu halten. Nur so kann eine freie Sicht auf die Straße gewährleistet sein.

Bei Nachtfahrten bietet sich eine höhere Position des Sitzes an. Dies kann die Gefahr, geblendet zu werden, reduzieren. Auch den Rückspiegel kannst du entsprechend einstellen.

Zudem solltest du nie direkt in die Scheinwerfer der entgegenkommenden Autos schauen. Bei schlechter Sicht gilt es, die Geschwindigkeit zu reduzieren, denn Entfernungen sind bei Dunkelheit schlecht einzuschätzen.

Müdigkeit und Autofahren sind keine gute Kombination. Ein Sekundenschlaf kann nämlich tödlich enden. Bei einem Tempo von 50 km/h entspricht eine Sekunde des Schlafens bereits einer Blindfahrt von etwa 14 Metern. Je schneller man unterwegs ist, desto gravierender ist auch das Ausmaß. Lange Wachzeiten und Müdigkeit wirken sich auf Konzentration und Reaktionsfähigkeit genauso aus wie Alkohol. Studien belegen dies. Aus diesem Grund ist es enorm wichtig, bei längeren Nachtfahrten regelmäßige Pausen einzulegen. Frische Luft wirkt hier Wunder.

Auch laute Musik kann helfen, dem Einschlafen entgegenzuwirken. Allerdings darf natürlich nicht die Konzentration darunter leiden.

Die Temperatur im Wageninneren sollte nicht zu hoch sein. Wenn die Möglichkeit besteht, sollten sich mehrere Personen mit dem Fahren abwechseln. Essenziell ist es auch, die ersten Anzeichen von Müdigkeit zu erkennen und dann gezielt Pausen einzulegen.

Weitere Informationen zum Thema Kfz findest du hier:

Bildnachweis:
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