Wartezeiten im Versicherungswesen

Von Linda 29 September, 2023
4 minutes
wartezeit versicherung

Wenn du dich als Versicherungsnehmer:in ein wenig genauer mit einem Versicherungsvertrag, der dir angeboten wird, auseinandersetzt, stößt du möglicherweise auf den Begriff „Wartezeit“.

Wie die Bezeichnung schon vermuten lässt, beginnt dein Versicherungsschutz hier nicht zum Vertragsabschluss, sondern etwas später. Und das hat seinen guten Grund.

Wartezeiten in der Versicherung: Grund und Dauer

Ein typisches Beispiel, in dessen Zusammenhang Wartezeiten absolut normal sind, ist die Rechtschutzversicherung. Versicherer möchten hier auf der Basis einer Wartezeit dem Umstand vorbeugen, dass du erst dann einen Vertrag abschließt, wenn du dich zum Beispiel kurz vor einer Gerichtsverhandlung befindest. Du hättest in einem solchen Fall immerhin noch nicht lange Versicherungsprämie gezahlt, würdest aber direkt Leistung in Anspruch nehmen.

Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass es auch Rechtschutzversicherungen ohne Wartezeit gibt. Hierbei handelt es sich um sogenannte Rückwärtsversicherungen, die an eine gewisse Mindestbindung gekoppelt sind. Somit soll verhindert werden, dass du direkt, nachdem der Schaden reguliert wurde, wieder kündigst. Ist die Mindestvertragsdauer beendet, kannst du natürlich deine ordentliche Kündigung einreichen. Ein anderes Vorgehen wäre für den Versicherer nicht wirtschaftlich.

Wie lange die Wartezeit einer Versicherung genau ausfällt, ist immer vom jeweiligen Vertrag abhängig. Im Zweifel fragst du am besten direkt bei deinem/ deiner Versicherungsmakler:in nach. Meist gelten die folgenden Durchschnittszeiten:

  • Bei den meisten Rechtschutzversicherungen musst du drei Monate warten.
  • Die Wartezeiten bei Wohngebäudeversicherungen betragen ebenso meistens drei Monate

Eine besondere Rolle nimmt in diesem Zusammenhang die Hausratversicherung ein. Für sie gibt es keine Wartezeit. Das bedeutet, dass sie sofort gültig ist und etwaige Schäden direkt abgerechnet werden können. Wenn du vorhast, deine Hausratversicherung zu erweitern und dich beispielsweise auch vor Starkregen, Überschwemmungen und ähnlichem schützen möchtest, brauchst du einen gesonderten Elementarschutz.

Und genau dieser sorgt dann dafür, dass die Wartezeiten auch wieder für dich relevant werden. Ansonsten wäre es leicht, sich, beispielsweise bei einem vom Wetterbericht angesagten Unwetter, schnell vorher abzusichern, um sich etwaige Schäden erstatten lassen zu können.

Bei welchen Versicherungen gibt es sie?

Wie bereits erwähnt, gehören Wartezeiten bei Versicherungen bei vielen Versicherungsarten zum Standard. Vor allem im Zusammenhang mit Rechtsschutzversicherungen, Wohngebäudeversicherungen, Berufsunfähigkeitsversicherungen und – je nach Versicherungspaket – auch Hausratversicherungen, sorgen sie häufig dafür, dass Versicherer wirtschaftlich agieren können. Haftpflichtversicherungen kommen in der Regel jedoch ohne Wartezeiten aus.

Wenn du dich in den anderen Bereichen für eine Lösung ohne Wartezeiten interessierst, wirst du auch fündig. Bitte beachte in diesem Zusammenhang jedoch, dass du dich bei Versicherungen, die im Schadenfall direkt greifen würden, meist über einen bestimmten Zeitraum an den jeweiligen Anbieter bindest.

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