Servolenkung: So wichtig ist die Lenkradunterstützung bei deinem Auto

Von Julia Schäfer 2 Oktober, 2023
4 minutes

Hast du mal versucht, das Lenkrad bei einem Auto ohne Servolenkung einzuschlagen? Das klappt nur mit einem erheblichen Kraftaufwand. Was es zur Servolenkung zu wissen gibt, erfährst du hier. Außerdem erklären wir, was du bei einem Defekt der Servolenkung tun kannst.

Was ist eine Servolenkung?

Die Lenkradunterstützung der Servolenkung minimiert den Widerstand der Reifen auf dem Asphalt. Dieser ist gerade bei Autos mit einem schweren Frontmotor und breiten Reifen besonders hoch. Oder anders gesagt: Die Servolenkung verstärkt die Kraft, die du zum Rangieren des Wagens benötigst. Hierbei kann entweder ein Hydrauliksystem oder ein Elektromotor zum Einsatz kommen.

Am deutlichsten wird das, wenn du das Lenkrad bei nicht laufendem Motor bewegst. Es geht viel schwerer als mit dem motorunterstützten Kraftverstärker. Auch das Lenken bei geringer Fahrgeschwindigkeit fällt mit Servolenkung deutlich leichter.

Hydraulische Modelle

Bei der hydraulisch gesteuerten Servolenkung sorgt komplexes Systems für ein leichteres Lenken. Eine hydraulische Servolenkung besteht aus den folgenden Komponenten:

  • eine vom Motor angetriebenen Pumpe
  • ein Ölvorratsbehälter
  • ein Servoventil
  • mehrere Druckleitungen

Die Servolenkung ist dabei immer in Betrieb, sobald der Motor anspringt – auch ohne Lenkbewegung. Das funktioniert allerdings nur bei laufendem Motor. Aus diesem Grund ist es oft schwierig, ein defektes Auto noch richtig zu lenken.

Ein weiterer Nachteil der hydraulischen Servolenkung sind ihre empfindlichen Verschleißteile: Vor allem die Wellendichtringe (Simmerringe) können nach einiger Zeit undicht werden. Das heißt, dass die Lenkkraftunterstützung spürbar nachlässt. Nicht selten ist dann ein Wechsel des gesamten Lenkgetriebes notwendig.

Elektrische Servolenkung

Die elektrisch angetriebene Servolenkung springt nur dann an, wenn du das Lenkrad bewegst.

Ein Vorteil dieses Systems ist, dass sich die Kraft, die an das Lenkrad weitergegeben wird, regulieren lässt. So ist es möglich, dass die Servolenkung mehr Power gibt, wenn der Wagen langsam fährt. Und entsprechend weniger bei einer schnelleren Fahrt, bei der das Lenken sowieso leichter fällt.

Dadurch kannst du Energie sparen. Gegenüber der hydraulischen Servolenkung macht das etwa 0,25 Liter Kraftstoff auf 100 Kilometer aus. Zudem lassen sich auch Fahrerassistenzsysteme wie das ESP oder Park- oder Spurhalteassistenten bedarfsgerecht programmieren.

Hat das elektrische System allerdings einen Defekt, lässt sich dieser meist nur mithilfe aufwendiger Technik finden. Programmgesteuerte Digitalsysteme können zudem Fehler im Programmcode enthalten.

Wenn die Servolenkung in deinem Auto defekt ist, kann dir unsere Reparaturkostenversicherung finanziellen Schutz bieten und die Kosten für Reparaturen oder Ersatzteile decken. So bist du gegen unvorhergesehene technische Probleme abgesichert und wieder sicher auf den Straßen unterwegs.

Woran erkennst du einen Defekt an der Servolenkung?

Geht eine hydraulische Servolenkung kaputt, liegt das meist daran, dass zu wenig Servoöl in der Anlage ist. Durch den hohen Öldruck im System verschleißen die beteiligten Teile schnell. Fehlt dann das Öl, läuft die Pumpe trocken.

Zu bemerken ist der Schaden zunächst daran, dass der Wagen sich spürbar schwerer lenken lässt als zuvor. Auch seltsame Geräusche wie ein Knarren oder Pfeifen beim Lenken zeigen an, dass etwas nicht stimmt.

Findest du einen Ölfleck unter deinem Auto, kann das ebenfalls von einer undichten Servolenkung herrühren. Kontrolliere am besten regelmäßig den Öl-Vorratsbehälter der Servolenkung. Sinkt darin der Pegel ab, wird es Zeit für eine Überprüfung in der Werkstatt. Übrigens kann es auch zu einer Schaumbildung im Vorratsbehälter kommen. Auch das ist ein Hinweis darauf, dass etwas im Hydrauliksystem nicht stimmt.

Kosten: Wie teuer ist die Reparatur der Servolenkung?

Ist die Servolenkung ausgefallen, ist zwingend eine Reparatur nötig. Teuer wird es allerdings, wenn das komplette Lenkgetriebe ausgetauscht werden muss.

Die Kosten für die Reparatur schwanken stark. Es kommt auf den Hersteller, das Modell, das Baujahr und auf die Werkstatt an. So spielt es ebenfalls eine Rolle, ob es sich um eine freie Werkstatt oder eine Partnerwerkstatt handelt.

Weitere Informationen zum Thema Kfz findest du auch in unseren anderen Beiträgen:

Bildnachweis:
headerbild:©AdobeStock_633323242; Anastasia

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