Der Schulterblick beim Autofahren

Von Manu 2 Oktober, 2023
4 minutes
Frau mit Schulterblick

Wer ein Kraftfahrzeug fahren möchte, muss den Schulterblick optimal beherrschen. Solltest du während der Fahrprüfung der Fahrschule diesen vergessen, fällst du definitiv durch. Der Schulterblick kann im Ernstfall über Leben und Tod entscheiden. Alles, was du über den Schulterblick wissen musst, erfährst du hier.

Der Schulterblick: Deine Absicherung im Straßenverkehr

Laut der Straßenverkehrsordnung ist der Schulterblick beim Abbiegen, Überholen, Spurwechseln und Vorbeifahren unabdingbar. Mit ihm sollst du sicherstellen, dich und andere bei diesen Manövern nicht zu gefährden. Die Innen- und Außenspiegel sind zwar gute Hilfsmittel, reichen aber nicht, um den toten Winkel einsehen zu können. Der tote Winkel stellt den Bereich dar, den du nur über den Schulterblick siehst. Damit Motorrad- und Autofahrende den Verkehr in allen Bereichen einsehen können, müssen sie über die Schulter blicken. Dieser Blick ist eine zusätzliche Absicherung, damit du niemanden übersiehst und gefährdet.

Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen und des korrekten Schulterblicks kann es zu unvorhergesehenen Situationen und Unfällen kommen. Hier spielt die Autoversicherung eine entscheidende Rolle. Eine umfassende Versicherung berücksichtigt nicht nur Verkehrsvorschriften und Sicherheitspraktiken, sondern bietet auch Schutz im Falle eines Unfalls. Eine mögliche Konsequenz könnte eine Beitragserhöhung sein.

Daher ist die Auswahl einer soliden Autoversicherung mit transparenten Informationen zu den Kriterien für Beitragserhöhungen entscheidend, um im Falle eines Unfalls auf zuverlässige finanzielle Absicherung zählen zu können.

Überholen, Abbiegen und Spurwechsel: Wann muss man einen Schulterblick machen?

Vor allem beim Überholen und Spurwechsel sieht die Straßenverkehrsordnung die Notwendigkeit des Schulterblickes. Doch auch beim Abbiegen und besonders beim links Abbiegen musst du den Schulterblick anwenden. Unterlässt du den Schulterblick, kannst du andere Verkehrsteilnehmende sehr leicht übersehen. Dies führt häufig zu Unfällen, die vermeidbar gewesen wären. Dazu zählen oft tödliche Zusammenstöße mit Lkws, Fußgängern oder Fahrradfahrern.

Schulterblick durchführen: Auf die Reihenfolge kommt es an

Möchtest du abbiegen oder ein Auto überholen, musst du natürlich zuerst den Verkehr beobachten. Dank des Innenspiegels siehst du den nachfolgenden Verkehr sehr gut. Solltest du nach links abbiegen wollen, musst du zudem auch in den linken Außenspiegel schauen. Beim Abbiegen nach rechts, natürlich in den rechten Außenspiegel. Du solltest stets dein Vorhaben rechtzeitig mit dem Blinker anzeigen. Lässt es der nachkommende Verkehr zu, kannst du dich auf das Abbiegen vorbereiten. Du führst den Schulterblick unmittelbar vor dem Ansetzen zum Überholen oder vor dem Abbiegen durch. Du prüfst mithilfe des Schulterblickes, dass sich kein anderes Fahrzeug, Fahrradfahrer oder Fußgänger im toten Winkel befindet. Der Merksatz: „Erst den Kopf drehen und dann das Lenkrad”, passt perfekt und lässt sich leicht merken.

Den Schulterblick solltest du so lange üben, bis du ihn fehlerfrei beherrschst. Du musst auch auf der Autobahn bei hoher Geschwindigkeit in der Lage sein, den Schulterblick anzuwenden. Gerade bei hoher Geschwindigkeit kann es sonst zu einem tödlichen Unfall auf der Autobahn kommen, den du mit dem Schulterblick hättest vermeiden können.

Nachlässigkeit ist gefährlich – gerade beim Schulterblick

Was passiert, wenn du den Schulterblick vergisst? Nachfolgend geben wir dir einen Überblick. Auch der neue Bußgeldkatalog 2023 geht nicht direkt auf den Schulterblick ein und nennt es keine Straftat, wenn man ihn nicht durchführt. Allerdings solltest du aus Sicherheitsgründen immer den Schulterblick durchführen. Konsequenzen treten dann auf, wenn du einen Unfall verursachst, den du mit dem Schulterblick hättest vermeiden können.

Schulterblick vergessen: Mit diesen Konsequenzen musst du rechnen:

  • Du lässt ein Fahrzeug beim Abbiegen nicht vorbeifahren und gefährdest jemanden. Dann erwartet dich ein Bußgeld von 70 Euro und ein Punkt in Flensburg.
  • Du gefährdest andere Verkehrsteilnehmer durch Wenden, Rückwärtsfahren oder Abbiegen auf ein Grundstück. Dann kannst du mit 80 Euro Bußgeld und einem Punkt rechnen.
  • Gefährdest du andere Verkehrsteilnehmer beim Spurwechsel, bekommst du ein Bußgeld von 30 Euro.
  • Wenn du einen Unfall verursachst, weil du unbedacht den Fahrstreifen wechselst, erwartet dich ein Bußgeld von 35 Euro.

Doch das ist noch nicht alles. Führt dein nicht erfolgter Schulterblick zu einem Unfall, bist du voll haftbar. Zu dieser Einschätzung kam das Amtsgericht Hamburg im Jahr 2015, da ein Autofahrer seiner Sorgfaltspflicht nicht nachkam. Immerhin ist der Schulterblick aufgrund der erweiterten Sicht zwingend notwendig. Die Kfz-Haftpflichtversicherung muss trotz allem für den verursachten Schaden aufkommen. Jedoch kann sie eine Beteiligung an den Kosten verlangen. Anders sieht es bei der Kfz-Vollkaskoversicherung und der Kfz-Teilkaskoversicherung aus. Hier hat der Versicherer die Möglichkeit, abzulehnen, vollständig oder anteilig für den Schaden aufzukommen.

In Anbetracht dieser potenziellen finanziellen Belastungen durch Unfälle, die auf einen versäumten Schulterblick zurückzuführen sind, stellt sich die Frage nach einem umfassenden Versicherungsschutz für Reparaturen am Auto. Hierbei gewinnt die Reparaturkostenversicherung an Bedeutung, da sie einen zusätzlichen Schutz bietet und die finanziellen Folgen von Reparaturen nach einem Unfall abdeckt.

Assistenzsysteme: „Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser!”

Laut einer Umfrage des bekanntesten Automobilclubs der USA, der American Automobile Association (AAA), verlassen sich immer mehr Autofahrerinnen und Autofahrer auf die eingebauten Assistenzsysteme. Jeder dritte Befragte vertraut demnach auf die Totwinkel-Technologie und lässt den Schulterblick einfach sein. Allerdings zeigte die durchgeführte Umfrage auch, dass ein Viertel die Leistungsfähigkeit der Technologie überschätzen.

Natürlich erleichtert ein Assistenzsystem das Autofahren in vielen Aspekten. Allerdings sind technische Geräte auch immer anfällig für Fehler. Du als Mensch natürlich auch, allerdings ist eine Kontrolle durch deine eigenen Augen mithilfe des Schulterblickes notwendig. Allein auf das eingebaute Assistenzsystem solltest du dich auf keinen Fall verlassen. Ein Blick über die Schultern dauert im Höchstfall zwei Sekunden. Diese Zeit sollte es dir wert sein, wenn sie dazu beiträgt dein eigenes und das Leben anderer Menschen zu schützen.

Bildnachweis: ©AdobeStock_649813833, Kasto

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