Schadenquote in der Versicherung

Wie alle Unternehmen müssen auch Versicherungen eine Übersicht über den Verlauf des Geschäftsjahres gewinnen. Dazu nutzen sie die so genannte Schadenquote. Aber was genau versteckt sich hinter diesem Begriff und welche Bedeutung hat er im Schadenfall?
Definition: Was ist die Schadenquote?
Die Schadenquote wird in einer Prozentzahl ausgedrückt. Sie setzt die Kosten für die Schadensfälle mit den Prämieneinnahmen in ein Verhältnis. Es handelt sich somit um ein Maß für die bezahlten Schäden des Versicherungsunternehmens. Die Schadenquote wird für das gesamte Unternehmen und jeden einzelnen Versicherten beziehungsweise Versicherte berechnet. Sie wird in der Versicherungswirtschaft vor allem im Bereich der Sachversicherungen sowie bei Lebens- und Krankenversicherungen eingesetzt. Die Berechnung der Schadenquote erfolgt anhand der folgenden Formel:
Schadenquote = Ausgaben / Einnahmen (abzüglich der Versicherungssteuer) * 100 %
Schadenquote berechnen: Ein Beispiel
Um die Schadensquote zu berechnen, musst du die Schadenaufwendungen mit den gezahlten Beiträgen ins Verhältnis setzen. Das kannst du auch im kleinen Rahmen für deine eigenen Versicherungen tun. Konkret kann das zum Beispiel bedeuten, dass du für eine bestimmte Versicherung in einem Jahr 250 Euro bezahlt hast. Angenommen, du hattest einen Schaden in Höhe von 150 Euro. Dann beträgt deine persönliche Schadenquote für dieses Jahr 60 Prozent. Sie lässt sich wie folgt berechnen:
Schadenquote = 150 € / 250 € *100 = 60 %
Hohe oder niedrige Schadenquote: Was bedeutet das?
Für das Versicherungsunternehmen ist eine niedrige Schadenquote besser als eine hohe. Das bedeutet, dass die Versicherung mehr Beiträge eingenommen als Schadenaufwendungen ausgezahlt hat. Für dich als Versicherungsnehmer oder Versicherungsnehmerin hat die Schadenquote ebenfalls eine hohe Aussagekraft. So gibt sie Aufschluss über die Höhe der Versicherungsbeiträge und zeigt dir, wie deine Versicherung mit den von dir gezahlten Beiträgen umgeht. Die Schadenquote kann niedrig sein, weil du nur wenige Schäden gemeldet hast. Es kann aber auch sein, dass das Unternehmen oft die Übernahme der Kosten verweigert hat.
Schadenquote vs. Schaden-Kosten-Quote
Eine andere Angabe ist die Schaden-Kosten-Quote. Für die Berechnung dieser Quote werden weitere Angaben einbezogen. Neben den Kosten für die Schadenfälle werden auch die Ausgaben für die Verwaltung und die Abschlüsse von Versicherungen genutzt. Sie werden zusammengerechnet und mit den Einnahmen ins Verhältnis gesetzt. Damit kann das Unternehmen ermitteln, ob es Gewinn oder Verlust gemacht hat.
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