Wissenswertes über die Motorölwartung

Von Julia Schäfer 1 August, 2023
4 minutes

Damit dein Auto funktionstüchtig bleibt und schnurrt wie ein Kätzchen, ist es wichtig, dass im Motor alles gut flutscht. Metallteile in Verbrennungsmotoren, die sich gegeneinander bewegen, müssen daher immer gut mit Motoröl geschmiert sein. Da dieses beim Fahren verbraucht wird, solltest du regelmäßig den Ölstand prüfen, gegebenenfalls auffüllen und gelegentlich das Motoröl wechseln. In diesem Artikel findest du Wissenswertes über die Motorölwartung.

Motoröl fürs Auto: Darum ist es wichtig

Die sich in einem Motor gegeneinander bewegenden mechanischen Teile bestehen aus Materialien, die ohne schützende Schicht einem verstärkten Abrieb unterliegen. Ein Materialverlust an Motorteilen führt über kurz oder lang zu einer Veränderung von deren Form und somit deren Funktionalität. Schmierung mit Motoröl verringert die Reibungskräfte und damit den Verschleiß.

Neben dem Materialverlust durch Reibung können Metallteile im Auto auch chemisch angegriffen werden (Korrosion) und durch Formänderung ihre Funktion verlieren. Vor allem die bei der Kraftstoffverbrennung entstehenden Säuren können dabei Schaden anrichten. Im Motoröl sind Stoffe enthalten, die vor Korrosion schützen, indem sie diese verlangsamen. Um diese Wirkung aufrechtzuerhalten, ist es wichtig, dass du regelmäßig Öl auffüllst bzw. das Motoröl wechselst.

Wenn du deine Hände aneinanderreibst, kannst du spüren, dass sie heiß werden. Trägst du Handcreme auf, verringert sich diese sogenannte Reibungswärme. Genau das bewirkst du auch mit Motoröl. Es dient also – neben Kühlmittel – auch der Kühlung.

Durch Kraftstoffverbrennung und Abrieb beim Betrieb des Motors, der nie vollständig zu vermeiden ist, werden kleinste Partikel frei. Motoröl hat eine reinigende Funktion und sorgt dafür, dass sich diese Stoffe nirgends festsetzen, sondern mit dem Öl vermischen. Erst am Ölfilter werden sie abgelagert. Den Ölfilter immer wieder auszutauschen, ist aus diesem Grund ebenso wichtig, wie das verunreinigte Motoröl zu wechseln.

Kolben und Zylinder sind ein zentrales Element im Verbrennungsmotor und dienen zur Übertragung der Energie als Drehkraft. Die hierfür benötigten hohen Drücke erfordern eine gute Abdichtung. Dies übernehmen Kolbenringe und Motoröl, wobei Letzteres Abstände zwischen Kolben und Zylinder ausgleicht. Der Schmierfilm an den Kolbenringen ist sehr wichtig! Reißt er ab, kann dies zu einem Totalschaden am Motor führen. Du solltest also immer den Ölstand im Blick behalten und Motoröl nachfüllen, sobald es nötig ist.

Welches Motoröl eignet sich für mein Auto?

Es gibt unzählige Automodelle, deren Motoren jeweils für spezielle Anforderungen entwickelt wurden. Infolgedessen unterscheiden sich auch die Motorteile und deren Bedürfnisse in Sachen Schmierung. Ein wichtiger Parameter ist hierbei die Viskosität: der Wert, der angibt, wie fließfähig ein Motoröl ist. Auf jedem Motoröl ist eine Viskositätsklasse angegeben, die Rückschlüsse auf die Eigenschaften zulässt, zum Beispiel SAE 5W30. Hieraus lässt sich eine Niedrigtemperaturviskosität (Ziffer vor dem W) und die Viskosität bei Wärme ablesen (Ziffer nach dem W). Eine hohe Viskosität sorgt für eine starke Belastbarkeit des Motors und eine niedrige lässt ihn leichter laufen.

Welches Motoröl sich für dein Auto eignet, entnimmst du der Betriebsanleitung. Du kannst auch online nach dem passenden Öl suchen, indem du deine Automarke und das Modell in entsprechende Produktfinder eingibst. Wenn deine Werkstatt schon einmal einen Ölwechsel vorgenommen hat, findest du im Motorraum oder im Serviceheft einen Hinweis zur Ölsorte. Doch was ist, wenn du nicht genau das gleiche Öl zum Nachfüllen findest? Generell kannst du Motoröle unterschiedlicher Marken mischen, doch gilt es, dabei ein paar Dinge zu beachten.

Öle mischen: Darauf solltest du achten

Prinzipiell gilt: Besser nicht mischen. Wenn es mal nicht anders geht, dann solltest du zwei Punkte dringend beachten:

🡪 Die Motoröle müssen auch als Gemisch die geforderte Mindestviskosität (SAE-Klasse) und Hitzebeständigkeit (siehe Betriebsanleitung) aufweisen. Bei fehlender Übereinstimmung ändert sich das Fließverhalten des Gemisches und es kann zu Funktionsbeeinträchtigungen kommen. Im schlechtesten Fall führt dies zu einem Totalschaden.

🡪 Achte auf die ACEA-Spezifikation: A ist ausschließlich kompatibel mit Benzinern; B ist nur für Dieselfahrzeuge geeignet. Fahrzeuge mit Diesel oder Benzin, die ein Abgasnachbehandlungssystem eingebaut haben, dürfen nur mit Motorölen der Spezifikation C betrieben werden. E ist für LKW-Dieselmotoren vorgesehen.

Es gibt noch weitere Aspekte, die gegen das Mischen von Motorölen sprechen. Dazu gehört zum Beispiel die Art des Basisöls (synthetisch oder mineralisch) oder, welche Additive zugesetzt sind. Auch das Mengenverhältnis spielt eine Rolle, inwieweit das Mischen schädlich sein kann. Mische maximal 10 % eines anderen Öls bei. Sollte das nicht möglich sein, empfiehlt es sich, zeitnah das Motoröl zu wechseln.

Motoröl wechseln: Intervalle und Tipps

Motoröl sollte regelmäßig gewechselt werden; ebenso, wie du dein Auto immer wieder zur Inspektion bringst. Für die Betriebs- und Verkehrssicherheit ist das unabdingbar. Die Hersteller orientieren sich bezüglich der Intervalle an den gefahrenen Kilometern oder an einem bestimmten Zeitintervall. Und das ist wieder abhängig vom Modell. Du kannst also in der Betriebsanleitung nachschauen, was empfohlen ist. Normalerweise informiert dich auch deine Werkstatt, wann du das nächste Mal Motoröl wechseln solltest und ein neuer Ölfilter fällig ist. Allerdings sind das nur Richtwerte, denn es kommt zudem auf deine Fahrweise an, wann ein Ölwechsel nötig ist. Läuft ein Motor oft in hohen Drehzahlen, wirkt sich das unter anderem auf die Qualität des Öls aus. Auch wenn du eher Kurzstrecken fährst, ist es sinnvoll, in engeren Abständen das Motoröl zu wechseln. Mehr zu diesem Thema erfährst du auch in unserem Artikel Ölwechsel beim Auto – wann und wie oft muss man Motoröl wechseln?

Tipp: Wenn bei dir die nächste Haupt- und Abgasuntersuchung (HU und UMA) beim TÜV ansteht, ist es ratsam, vorher Motoröl aufzufüllen oder sogar zu wechseln. Denn bei der Prüfung wird der Motor deines Autos stark beansprucht.

Was kostet ein Ölwechsel?

Das lässt sich pauschal nicht klar beantworten. Die Kosten können durchschnittlich bei 60 bis zu ca. 250 Euro für einen normalen Mittelklassewagen liegen. Ölwechsel bei einem Sportwagen kann dagegen tatsächlich in die Tausende gehen.

Zunächst hängen die Kosten vom eingesetzten Motoröl ab. Menge, Art des Basisöls, Viskosität und Additive wirken sich auf den Preis aus. Zusätzlich entstehen eventuell Kosten für Ölfilter und Dichtungsring. Wenn du den Ölwechsel in der Werkstatt machen lässt, sind noch die Arbeitsstunden hinzuzurechnen. Je nach Art der Werkstatt (frei oder markengebunden) und Region schwanken diese Preise stark. Unter Umständen wird auch noch eine Entsorgungspauschale berechnet. Es empfiehlt sich, im Vorfeld die Kosten abzuklären und gegebenenfalls den Einsatz überteuerter Motoröle abzulehnen.

Motoröl wechseln: DIY oder Werkstatt?

Klarer Fall: Den Ölwechsel sollte besser die Werkstatt vornehmen. Zum einen ist mitunter Spezialwerkzeug notwendig, um die Ölablassschraube zu öffnen. Außerdem kommst du nicht so leicht an den Ablass, wenn du nicht gerade zufällig eine Hebebühne in deiner Garage hast. Zum anderen bürdest du dir beim DIY das Problem der gesetzeskonformen und umweltgerechten Entsorgung auf. Wenn du trotzdem selbst Motoröl wechseln möchtest, dann solltest du darauf achten, das Altöl richtig zu entsorgen.

Nun weißt du, wie wichtig es ist, dass du regelmäßig dein Motoröl wechselst bzw. nachfüllst. Hilfreich ist, immer eine Flasche Motoröl im Auto zu haben, um jederzeit nachfüllen zu können. Das Gleiche gilt auch für Kraftstoff. Bezüglich dessen Lagerung gibt es jedoch ein paar Regeln zu beachten.

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