Servolenkung: Öl nachfüllen/wechseln – So geht’s
Die Servolenkung gehört zu den Autoteilen, die vergleichsweise selten Defekte aufweisen. Oder anders gesagt: Die Lebensdauer der Servolenkung entspricht in der Regel der des gesamten Autos.
Dies gilt jedoch nur dann, wenn das Servo-Öl auch genau dort bleibt, wo es hingehört. Mit ein paar Tricks kannst du dafür sorgen, dass das Risiko für Zwischenfälle deutlich geringer ausfällt. Besonders wichtig ist es zum Beispiel, dass du ausschließlich auf hochwertiges Öl setzt und die Flüssigkeit regelmäßig wechselst. Selbstverständlich kannst du alternativ auch eine Partnerwerkstatt oder eine freie Werkstatt aufsuchen.
In diesem Artikel erfährst du alles Wissenswerte zum Ölwechsel bei der Servolenkung.
Servo-Flüssigkeit: Gründe für eine Verschlechterung der Ölqualität
Eine Verschlechterung der Ölqualität kann verschiedene Gründe haben. In den meisten Fällen ist sie auf eine überdurchschnittlich hohe Belastung der Servolenkung zurückzuführen. Genauso häufig kommt es zu einem Druckabfall innerhalb des Systems. Die folgenden vier Ursachen kommen dann in Frage:
- Das System ist zu heiß.
- Du hast die Servolenkung durch einen „sehr ambitionierten“ Fahrstil zu intensiv genutzt.
- Du hast dich für ein nicht passendes Servo-Öl entschieden. (Achte unbedingt immer auf die Angaben des Herstellers).
- Im System liegt ein allgemeiner Fehler vor.
Die Hersteller vieler moderner Autos sorgen vor, indem sie auf so genannte Bypass-Ventile setzen. So lassen sich viele Defekte verhindern.
Unerwartete Probleme mit der Servolenkung können zu teuren Reparaturen führen. Unsere Reparaturkostenversicherung kann dir helfen, die finanzielle Belastung für Reparaturen im Zusammenhang mit der Servolenkung zu minimieren.
Servolenkung: Wann und warum du das Öl nachfüllen solltest
Die Empfehlungen sind hier von Hersteller zu Hersteller unterschiedlich. Viele Autofirmen raten, das Öl der Servolenkung alle ein bis zwei Jahre oder spätestens bei 100.000 Kilometern zu wechseln. Es gibt aber auch Anzeichen, die darauf hindeuten, dass du das Öl für die Servolenkung wechseln oder auffüllen musst.
Was passiert, wenn der Servolenkung Öl fehlt oder wenn ein ähnliches Problem vorliegt? Folgende Symptome können auf einen Defekt der Serverlenkung hindeuten:
- Die Servo-Flüssigkeit wird dunkel.
- Du bemerkst einen ungewöhnlichen Geruch aus dem Servo-Öl-Behälter.
- Die Servolenkung funktioniert offenbar nicht mehr richtig und du musst das Lenkrad mehr als sonst bewegen.
- Beim Lenken entstehen „komische Geräusche“.
- Die Servolenkung verliert Öl.
In all diesen Fällen ist es wichtig, der Ursache auf den Grund zu gehen.
Tipp: Was du tun kannst, wenn dein Auto plötzlich nach Benzin riecht, zeigen wir dir hier.
1. Das passende Servo-Öl: Welches Öl für die Servolenkung ist das richtige?
Bei der Suche nach dem richtigen Öl für die Servolenkung hast du die Wahl zwischen drei verschiedenen Arten: Mineralische Öle, halb-synthetische Öle und synthetische Öle.
Mineralische Öle
Diese Variante ist meist günstiger als die anderen Öle. Zudem greifen mineralische Servo-Öle die Gummielemente in deinem Auto nicht an. Leider ist sie nicht ganz so lange haltbar und bildet etwas schneller Schaum als die beiden folgenden Alternativen.
Halb-Synthetische Öle
Halb-Synthetische Öle bestehen sowohl aus mineralischen als auch aus synthetischen Anteilen. Ihre Viskosität bewegt sich im unteren Bereich. Das Öl ist vergleichsweise widerstandsfähig und zeichnet sich durch eine gute Gleitfähigkeit aus. Leider kann diese Ölvariante die bereits erwähnten Gummielemente jedoch stark angreifen.
Synthetische Öle
Synthetische Servo-Öle bestehen meist aus Alkohol, Polyester und verfeinerten Erdöl. Durch diverse Zusätze greifen sie die Gummielemente meist nicht ganz so stark an, wie es bei den halb-synthetischen Ölen der Fall ist. Der (oft) höhere Preis lohnt sich also. Weitere Vorteile sind die überzeugende Leistung, eine besonders geringe Schaumbildung und die lange Nutzungsdauer.
Für welches Servo-Öl du dich entscheiden solltest, zeigt in der Regel ein Blick auf die Verpackung. Achte vor allem auf die abgebildeten Farben. Diese zeigen dir, welche Eigenschaften das Öl aufweist und bei welchen Autotypen du das Öl verwenden kannst.
2. Das Servo-Öl wechseln: Ganz einfach in Eigenregie
Du möchtest dir die Kosten für den Ölwechsel in der Autowerkstatt sparen? Kein Problem! Generell ist es nicht schwer, sich selbst um den Austausch des Öls zu kümmern. Die folgende Anleitung hilft weiter. Generell solltest du ausschließlich hochwertiges Öl nutzen, das auch zu deinem Wagen passt.
- Hebe die Vorderseite deines Autos mit einem Wagenheber nach oben. Sichere alles ab.
- Nun kannst du auch schon das alte Öl aus dem Tank raus lassen. Am einfachsten gestaltet sich das Ganze, wenn du hierzu eine Spritze und eine Pumpe nutzt.
- Entferne den Rücklaufschlauch und lasse auch hier das Öl ablaufen.
- Fülle das neue Öl in den Behälter ein. Achte dabei auf die Markierung zur maximalen Füllmenge.
- Drehe das Lenkrad in die verschiedenen Richtungen bis zu der Einstellung, in der es stoppt.
- Befestige den Schlauch wieder.
- Starte nun den Motor und drehe das Lenkrad erneut in beide Richtungen.
- Gieße das Öl wieder bis zur Markierung auf.
… und schon bist du fertig!
Weitere Informationen zur Wartung deines Kfz findest du in den folgenden Beiträgen:
- Die Hauptuntersuchung (HU)
- Wann muss ich zum TÜV?
- Partikelfilter reinigen – So gehts!
- Motoröl: Ölstand richtig prüfen!
- Scheibenwischer wechseln – So gehts!
- Inspektion am Auto
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