PKW mit LKW-Zulassung: Trotzdem LKW-Steuer?
Eine Lkw-Zulassung für den eigenen Pkw kann die Steuerbelastung senken, hat aber auch einige Nachteile. Wir haben für dich zusammengefasst, wann eine solche Anmeldung sinnvoll ist, welche Voraussetzungen erfüllt sein müssen und was sich mit der Anmeldung deines Autos als Lkw verändert.
Pkw als Lkw zulassen: Kriterien für die Lkw-Zulassung
Ist die Nutzfläche eines Fahrzeugs größer als der Fahrgastraum und kommt es hauptsächlich beim Gütertransport zum Einsatz, erfolgt in der Regel die Einstufung als Lastkraftwagen. Liegt das zulässige Gesamtgewicht bei über 3,5 Tonnen, gibt es ebenfalls eine Lkw-Zulassung. In manchen Fällen ist diese Einschätzung aber nicht ganz einfach. Dann kommen weitere Faktoren zum Tragen.
Dass ein schwerer Lkw diesen Definitionen entspricht, steht außer Frage. Aber auch ein Kleintransporter, Wohnmobil oder sogar ein Pick-up kann eine Zulassung als Lkw erhalten. Du willst die Kfz-Steuer beim Wohnmobil oder für deinen Van reduzieren? Dann bist du mit einer Lkw-Zulassung gut beraten.
Unabhängig davon, ob du einen PKW oder einen LKW fährst, ist eine Reparaturkostenversicherung ein wichtiger Bestandteil deiner Absicherung. Bei Freeyou.de bieten wir maßgeschneiderte Versicherungslösungen für Fahrzeuge aller Art an.
Ob du ein Fahrzeug als Lkw oder als Pkw zulassen kannst, hängt von deinen Fahrzeugpapieren ab. Entscheidend ist der Fahrzeugbrief (Zulassungsbescheinigung Teil 2): Hier ist vermerkt, um welche EU-Fahrzeugklasse es sich handelt. Eine Anmeldung ist seit 2020 nur für den dort angegebenen Autotyp möglich – vor dieser Zeit gab es mehrere Einflussfaktoren, die eine Einschätzung schwieriger gemacht haben. Seither ist die Frage, ob ein Pkw eine Lkw-Zulassung bekommt, um einiges einfacher zu beantworten.
Der Fahrzeugtyp wird anschließend auch in den Fahrzeugschein (Zulassungsbescheinigung Teil 1) eingetragen. Auf die Zulassungskosten und den Anmeldeprozess hat dies zwar keine Auswirkungen, wohl aber auf die Kfz-Steuer.
Steuern sparen: Vorteile der Lkw-Zulassung
Ein Pkw mit Lkw-Zulassung kommt mit einem massiven Vorteil daher: Die Kfz-Steuer für Lastkraftwagen fällt in der Regel deutlich geringer aus. Gleichzeitig verändert sich am gesamten Anmeldeprozess kaum etwas, sodass kein zusätzlicher Aufwand entsteht.
Das heißt unter anderem: Du kannst einen Pkw mit Lkw-Zulassung mit deinem “normalen” B-Führerschein fahren, solange das Gewicht unter 3,5 Tonnen liegt – egal, welcher Fahrzeugtyp in den Papieren steht.
Auch die Geschwindigkeitsvorgaben sind für einen Pkw mit Lkw-Zulassung gleich, sofern er weniger als 3,5 Tonnen wiegt. Fahrzeughalter:innen müssen auch keine speziellen Dokumente für die Zulassung mitbringen – alles funktioniert hier wie gewohnt, auch wenn du einen Pkw als Lkw zulassen willst.
Gut zu wissen: Die CO2-Steuer richtet sich nach dem Hubraum und der ausgestoßenen CO2-Menge. Die Art der Zulassung spielt hier keine Rolle. Große, als Lkw zugelassene Fahrzeuge haben jedoch oft einen höheren Verbrauch und verursachen entsprechend höhere CO2-Kosten.
Versicherungen und Fahrverbote: Weitere Auswirkungen einer Lkw-Zulassung
Ein Pkw mit Lkw-Zulassung bringt leider nicht nur Vorteile mit sich. Bei deiner Versicherung solltest du die Einstufung deines Pkw als Lkw eher vermeiden. Denn der Versicherungsschutz ist für einen Lkw fast immer deutlich teurer – klar, ist doch ein “echter” Lkw aufwendiger in der Anschaffung, befördert oft kostspielige Waren und kann größere Schäden verursachen. Diese Kosten spiegeln sich auch im Versicherungsbetrag wider.
Es ist aber durchaus möglich, ein als Lkw zugelassenes Fahrzeug wie einen Pkw zu versichern. So kannst du Steuern sparen und trotzdem von den günstigeren Versicherungstarifen profitieren. Welche Versicherung in Frage kommt, hängt von mehreren Faktoren ab: Ist die Nutzung privat oder gewerblich? Wie schwer ist das Fahrzeug (bei mehr als 3,5 Tonnen kommt eine Pkw-Versicherung kaum noch in Betracht) und welcher Fahrzeugtyp steht in den Papieren?
Sollte ein Pkw mit Lkw-Zulassung die Grenze von 3,5 Tonnen Gewicht überschreiten, kommen weitere Nachteile hinzu: Ein solches Fahrzeug unterliegt strengeren Geschwindigkeitsbegrenzungen. Beispielsweise gilt hier ein Tempolimit von 80 km/h auf Landstraßen. Gelegentlich ist auch die Zufahrt in bestimmte Straßen oder ganze Bereiche für Lkw nicht gestattet.
Besonders im Ausland gibt es Umweltzonen, die nicht nur gewissen Schadstoffklassen, sondern auch Lkw die Einfahrt verwehren. Hier ist ein als Lkw zugelassener Pkw ebenfalls von Nachteil.
Weitere Informationen zur Kfz-Steuer und der Zulassung deines Autos findest du auch in unseren anderen Beiträgen:
- Kfz-Steuer absetzen
- Kfz-Steuer selbst berechnen – So gehts!
- Auto zulassen: Unterlagen für die Zulassungsstelle
- Fahrzeugeigentümer:in
- Wohnmobil Zulassung – Alles was man braucht inkl. Checkliste!
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