Kupplung wechseln – Die Kosten im Überblick
In der Regel hat die Kupplung deines Autos eine hohe Lebenserwartung. Ein Austausch ist daher nur selten erforderlich. Dennoch kann es ab und zu vorkommen, dass du die Kupplung wechseln musst. Sicherlich fragst du dich dann, welche Kosten auf dich zukommen. In unseren Beitrag geben wir dir einen Überblick.
Die Kupplung: Ein sensibles Bauteil
Wir alle kennen sie: Ungeduldige oder nervöse Autofahrer:innen, die die Kupplung an der roten Ampel immer wieder kommen lassen. Dabei kommt es zu enormen Belastungen. Die Folge sind dann Schäden an der Kupplung. Früher oder später kann dann ein Austausch dieses sensiblen Bauteils nötig sein. Grund hierfür sind die hohen Temperaturen: Lässt man die Kupplung an der Ampel für kurze Zeit schleifen, kommt es zu einem Hitzestau. Ebenso entsteht ein strenger Geruch. Solche Manöver reduzieren folglich die Lebensdauer der Kupplung. Aber auch Schäden an der Schwungscheibe oder der Druckplatte sind keine Seltenheit.
Das am meisten beanspruchte Teil der Kupplung ist die Mitnehmerscheibe. Erfahrungsgemäß hält der Belag der Mitnehmerscheibe einer Laufleistung von mindestens 100.000 Kilometern stand. Fällt sie vorzeitig aus, kann das an Schäden in umliegenden Bereichen oder am Fahrstil liegen.
In der Vergangenheit setzte man hierbei auf Materialien, die nicht gerade durch lange Haltbarkeit glänzten. Heute benutzen die Hersteller organische Verbundstoffe als Belag für die Kupplungsscheiben. Zudem werden unterschiedliche Füllmaterialien eingearbeitet. Durch die Füllmaterialien erhöht sich nicht nur die Haltbarkeit, sondern auch der Reibwert.
Vorsicht: Viele Menschen denken, dass Bremsbeläge und Kupplungsscheiben miteinander vergleichbar sind. Das ist ein Irrtum, denn Kupplungsscheiben sind empfindlicher gegenüber hohen Temperaturen. Bei etwa 320 Grad Celsius lösen sie sich auf, ab 450 Grad Celsius entsteht ein Schaden, der irreversibel ist.
Symptome einer defekten Kupplung
Ist der Belag der Kupplung stark abgenutzt, kommt das Fahrzeug nur schwer in Bewegung. Der Zustand des Kupplungsbelags lässt sich überprüfen, indem man die Kupplung mit einer geringen Geschwindigkeit kommen lässt und dabei leicht auf das Gaspedal geht. Ist die Kupplung defekt, wird der Motor lauter als im normalen Betrieb. Außerdem braucht das Fahrzeug länger, um zu rollen.
Die Funktionsfähigkeit der Kupplung lässt sich wie folgt testen:
- Lege den höchsten Gang ein.
- Gib etwas Gas und lasse gleichzeitig die Kupplung kommen.
Der Motor sollte bei diesem Vorgang normalerweise ausgehen. Bedenke jedoch, dass dieser Test die Kupplung ebenfalls stark belastet. Führe ihn daher nur dann durch, wenn es einen Hinweis auf eine defekte Kupplung gibt.
Es ist wichtig, dass man mit den Anzeichen einer defekten Kupplung vertraut ist. Denn nicht alle Fehlfunktionen beim Schalten sind tatsächlich auf eine kaputte Kupplung zurückzuführen. Auch ein falscher Hydraulikdruck kann dafür verantwortlich sein. In vielen Fällen reicht es aus, Öl nachzufüllen. Es kommt allerdings auch vor, dass aufgrund von undichten Stellen Öl ausläuft. Unter diesen Umständen ist eine aufwändige Instandsetzung der Hydraulik notwendig.
Kosten für Material und Arbeitszeit: Was kostet eine neue Kupplung?
Mit folgenden Preisen kannst du bei einer kaputten Kupplung rechnen:
- Der Kupplungssatz inkl. Scheibe: 90 bis 400 Euro
- Öl, Kleinteile und Wasser: 20 bis 200 Euro
- Aus- und Einbau der Kupplung: 200 bis 1000 Euro
- Kupplung tauschen – Kosten insgesamt: 360 bis 1800 Euro
Die Kosten die Kupplungsaustauschs hängen in erster Linie von der Zugänglichkeit des Bauteils ab. Bei den Materialkosten gibt es hingegen kaum Unterschiede.
Gut zu wissen: Probleme mit der Schaltung bedeuten nicht automatisch, dass tatsächlich ein Wechsel der Kupplung nötig ist. Häufig stecken andere Ursachen dahinter oder der Defekt lässt sich anderweitig beheben.
Ein Defekt der Kupplung kann jeden Autobesitzer treffen. Die Kosten für diese Reparatur können jedoch schnell teuer werden. Wenn du bereits darüber nachdenkst, wie du die Kosten im Überblick behalten kannst, ist es an der Zeit, auch über langfristigen Schutz nachzudenken.
Eine Reparaturkostenversicherung bietet nicht nur professionellen Schutz für Schäden an deinem Auto, sondern sichert dich auch dann ab, wenn unvorhergesehene Reparaturen erforderlich sind. Unsere Reparaturkostenversicherung kann dir helfen, die Kosten im Zusammenhang mit dem Kupplungswechsel und anderen Reparaturen zu bewältigen und die finanzielle Sicherheit für dein Fahrzeug zu gewährleisten.
Kupplung wechseln – Die Kosten im Detail
Eine komplette Kupplung oder ein Kupplungssatz kostet im Durchschnitt zwischen 90 und 400 Euro. Die Scheibe allein schlägt mit 50 bis 200 Euro zu Buche. Dabei spielt vor allem das jeweilige Automodell eine Rolle.
Das Ausbauen der defekten Kupplung sowie das anschließende Einbauen ist bei einigen Fahrzeugmodellen extrem aufwändig. Unter Umständen ist es nötig, den Vorderwagen inklusive Fahrwerksschemel, Getriebe, Motor und Lenkung auszubauen. Nur so ist es möglich, die Kupplung zu erreichen. Dann kann es auch notwendig sein, Motoröl, Getriebeöl sowie Kühlwasser abzulassen und anschließend wieder aufzufüllen. In solch einem Fall kann der Austausch schnell über 1.000 Euro kosten.
Kupplung wechseln – Kosten bei der Werkstatt sparen?
Jede Werkstatt hat unterschiedliche Verrechnungssätze, weshalb die Kosten unterschiedlich hoch ausfallen. Je komplizierter der Tausch eines Bauteils, desto sinnvoller ist es, eine Autowerkstatt mit hohen Verrechnungssätzen aufzusuchen. In der Regel haben diese eine bessere Ausstattung.
Kupplung schonen: Kosten vermeiden durch eine umsichtige Fahrweise
Die Kosten für den Austausch der Kupplung sind nicht gerade gering. Aus diesem Grund solltest du sorgsam mit deinem Fahrzeug umgehen und Wert auf eine schonende Fahrweise legen:
- Der Belag der Kupplungsscheibe wird dort am stärksten abgerieben, wo die Schleifwirkung am höchsten ist. Deshalb solltest du das Auto nicht an der Ampel bei eingelegtem Gang durch gleichzeitiges Betätigen von Gas- und Kupplungspedal am Anrollen hindern. Beim Warten an der Ampel, kannst du stattdessen in den Leerlauf schalten.
- Außerdem solltest du das Kupplungspedal immer vollständig durchdrücken.
- Beim Anfahren ist etwas Feingefühl notwendig. Gib nicht zu viel Gas. Die Betätigung der Kupplung sollte nicht ruckartig, aber dennoch zügig erfolgen. Denn: ein sanftes Anfahren erhöht die Lebensdauer der Kupplung.
- Insbesondere bei schwerer Last, wie beispielsweise einem Wohnwagen oder einem Bootstrailer, wird die Kupplung stark strapaziert. Behalte dies im Hinterkopf, wenn du dein Fahrzeug häufig in Verbindung mit einem Anhänger nutzten willst. Achte außerdem darauf, das zulässige Gesamtgewicht nicht zu überschreiten.
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