Autoreifen wechseln: So gelingt der Radwechsel 

Von Erik Lehnert 17 Juli, 2023
4 minutes

Die Pneus an deinem Fahrzeug werden das ganze Jahr in Mitleidenschaft gezogen. Darum gehören sie klar zu den Verschleißteilen beim Auto. Wie du selber Reifen wechseln kannst und was beim Autoreifen Wechseln beispielsweise in einer freien Werkstatt an Kosten auf dich zukommen kann, erfährst du hier.  

Wann wird ein Reifenwechsel notwendig?

Wann du deine Reifen wechseln solltest oder sogar musst, hängt von verschiedenen Faktoren ab.

  • Abnutzung: Die vom Gesetz vorgeschriebene Mindestprofiltiefe für Pneus liegt bei 1,6 Millimetern. Hast du weniger Profil, ist ein Reifenwechsel auf jeden Fall angesagt. Sicherheitshalber sollten Sommerreifen bei einer Profiltiefe ab 2 Millimetern getauscht werden. Winterreifen sollten nicht weniger als 4,0 Millimeter Profiltiefe haben.
  • Alter: Auch wenn deine Reifen noch über eine ausreichende Profiltiefe verfügen, können sie schon überaltert sein. Denn das Gummi kann mit der Zeit spröde werden, die Reifen finden nicht mehr genug Grip. Zwar spielt das Alter der Reifen bei den TÜV-Kriterien selbst keine Rolle. Dennoch empfehlen Fachleute, nach spätestens sechs oder sieben Jahren die Autoreifen zu wechseln. Das Alter deiner Pneus erkennst du übrigens an der „DOT-Nummer“ auf der Reifenflanke. Die ersten beiden Ziffern zeigen dabei die Woche, in der die Reifen hergestellt wurden. Die letzten beiden das Jahr der Herstellung. Seht auf deinen Reifen also beispielsweise 3118, wurden sie in der 31 Woche des Jahres 2018 hergestellt.
  • Beschädigung: Viele Reifen weisen mehr oder weniger große Schadstellen auf. Das kann durch falsche Lagerung passiert sein oder auch weil sie mal eine unangenehme Bekanntschaft mit der Bordsteinkante gemacht haben. Siehst du Beulen, Risse oder feststeckende Objekte im Gummi, lässt sich der Reifenwechsel nicht länger aufschieben.
  • Umstellung auf Winterreifen beziehungsweise Sommerreifen: Seit 2010 musst du bei entsprechenden Wetterverhältnissen die Reifen wechseln. Vor allem im Winter spielt das natürlich eine Rolle und ist sogar im Gesetz verankert. Die alte Faustregel, nach der Winterreifen nur von „Oktober bis Ostern“ aufgezogen werden müssen, stimmt so also nicht unbedingt.

Gut zu wissen: Wann muss mein Auto zum TÜV?

Autoreifen selber wechseln: Was du beachten musst

Du willst deine Autoreifen wechseln? Mit dem richtigen Werkzeug und ein bisschen Know-how ist das gar kein Problem.

  • Handbremse anziehen und ersten Gang einlegen. Fährst du einen Wagen mit Automatikgetriebe, stellt du den Wählhebel auf „P“.
  • Falls du Radkappen hast, nimmst du sie zunächst ab. 
  • Radmuttern etwa eine Viertel Umdrehung mit dem Radkreuz oder dem Drehmomentschlüssel lösen.
  • Wagenheber an der richtigen Stelle des Unterbodens ansetzen. Achte darauf, dass der Wagenheber sicher, fest und gerade steht. Dann kannst du das Auto so weit anheben, bis die Montagehöhe erreicht ist.
  • Radmuttern und Felgenschloss – falls vorhanden – ganz abschrauben und beiseite legen.
  • Reifen abnehmen und so unter das Fahrzeug legen, dass sie als Stütze dienen, falls der Wagenheber verrutscht. 
  • Das Rad, das in der Vorsaison auf der Vorderachse angebracht war, kommt nun auf die Hinterachse und umgekehrt. So wird das Profil möglichst gleichmäßig abgenutzt. Das funktioniert aber nur, wenn Vorder- und Hinterreifen die gleiche Größe und Breite haben! Bei manchen Reifen ist zudem die Laufrichtung vorgegeben. Zu erkennen ist das an einem Pfeil an der Seite des Pneus. Solche Räder dürfen nur in der angezeigten Rollrichtung montiert werden.
  • Jetzt reinigst du die Radauflageflächen und wirfst dabei gleich mal einen Blick auf die Bremsscheiben und Bremsbeläge.
  • Ist alles in Ordnung, setzt du das neue Rad auf. Ziehe nun alle Radmuttern mit dem Radkreuz so fest, dass du sie nicht mehr mit den Finger lösen kannst.
  • Hole das abgenommene Rad unter dem Fahrzeug hervor und lass das Auto langsam mit dem Wagenheber ab.
  • Mit dem Drehmomentschlüssel ziehst nun alle Radmuttern so weit fest, wie es für dein Auto vorgeschrieben ist. Arbeite dabei über Kreuz – also erst die Mutter oben anziehen, dann die unten, dann rechts, dann links.

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Reifenwechsel in der Werkstatt 

Der einfache Wechsel der Räder kostet je nach Werkstatt und Region zwischen 25 Euro und 45 Euro.

Müssen die Räder dann noch ausgewuchtet oder eingelagert werden, steigen die Kosten auf 70 Euro bis 85 Euro. 

Ist es nötig, neue Reifen aufzuziehen, kostet der Spaß inklusive Auswuchten zwischen 80 Euro und 150 Euro (ohne Pneus).

Tipp: Selbsthilfewerkstatt: günstig selber machen!

Bildnachweise: Headerbild ©AdobeStock_375276289_Nischaporn; Bild 1: ©AdobeStock_591933792_Александр Марченко

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