Van ausbauen: Do’s and Don’ts
Der Camping-Tourismus erfreut sich unter anderem in Deutschland einer besonderen Beliebtheit. Und viele Camping Fans wissen, dass auch ein Kastenwagen nicht zwangsläufig ein Kastenwagen bleiben muss. Mit dem passenden Equipment, dem nötigen Know-How und kreativen Ideen kannst Du Dein Fahrzeug in einen Camping Bus verwandeln. Es ist wichtig, einiges zu beachten. Somit stellst Du sicher, dass Dein Van Ausbau nicht nur zu Deinen Ansprüchen passt, sondern gleichzeitig gesetzeskonform ist.
Und keine Sorge! Du musst hier natürlich nicht nach nur einem Standard vorgehen. Stattdessen gibt es viele verschiedene DIY Camper Ausbau Ideen, mit denen Du – im wahrsten Sinne des Wortes – individuell unterwegs sein kannst.
Was Du beachten solltest, wenn Du Deinen Camper ausbauen möchtest und welcher Van beziehungsweise welches Campingfahrzeug am besten zu Deinen Ansprüchen passt, erfährst Du in den folgenden Abschnitten.
Van-Ausbau: So geht’s!
Du traust Dir einen Camper Selbstausbau zu? Wunderbar! Obwohl die Endergebnisse rund um klassische Camper und Minicamper weitestgehend individuell in Bezug auf deren Optik gestaltet werden können, gibt es einige Schritte, die so gut wie jeder, der sich mit einem Umbau auseinandersetzt, ausführen muss.
Selbstverständlich musst Du Dich nicht selbst um alles kümmern. Wenn Du bemerkst, dass Du in einem bestimmten Bereich an Deine Grenzen stößt, gibt es verschiedene Dienstleister, die Dir weiterhelfen können. Somit steht Deinem Traum vom individuellen Camper eigentlich nichts mehr im Wege.
Camper reinigen
Bevor Du mit dem Wohnmobil Ausbau startest, solltest Du Deinen Camper zunächst reinigen. Räume ihn komplett leer und entferne alle Rückstände von Schmutz. Wenn Du besonders gründlich vorgehen möchtest, kannst Du die Bodenplatte des Campers zusätzlich ausbauen. Viele Arten von Verschmutzungen lassen sich ganz einfach mit etwas Seifenwasser entfernen.
Rost entfernen
Im Zuge der Reinigungsarbeiten kann es sein, dass Du auf die ein oder andere Rost-Stelle stößt. Schleife diese an und versiegele das Ganze danach mit einem Rostblocker. Der Markt bietet Dir eine Vielzahl an unterschiedlichen Produkten, mit denen sich betroffene Bereiche behandeln lassen. Je früher Du tätig wirst, desto weniger Chancen hat der Rost, sich nach und nach immer weiter auszubreiten. Mit einem akribischen Vorgehen kannst Du somit letztendlich auch den Wert Deines Vans beziehungsweise Deines Campers unterstützen.
Fenster einbauen
Überlege Dir genau, an welcher Stelle Du Fenster einbauen möchtest und zeichne alles entsprechend vor. Danach klebst Du die Umrisse mit Malerkrepp an und schneidest die Bereiche mit einer Stichsäge aus. Schleife die Kanten ab und trage Rostschutz auf. Danach kannst Du schon den Außenrahmen der Fenster anbringen. Fixiere die Fenster komplett und verschließe alles mit etwas Dichtmasse.
Zusatztipp: Hierbei handelt es sich um eine der komplizierteren Aufgaben, mit denen Du beim Umbau Deines Vans konfrontiert werden wirst. Daher ist es hier gegebenenfalls sinnvoll, mit einer zweiten Person zusammenzuarbeiten.
Die Stromversorgung
Damit Dein Camping Alltag komfortabel wird, braucht Dein Camper unter anderem Strom. Hier kannst Du Dich zwischen unterschiedlichen Varianten entscheiden. Möchtest Du nachhaltig unterwegs sein, entscheidest Du Dich für Solaranlagen. Alternativ steht Dir die Stromproduktion über einen Gas-Generator zur Verfügung. Verlege alle nötigen Kabel.
Einzelne Bereiche dämmen
Auch im Sommer können die Nächte im Camper kalt werden. Eine verlässliche Dämmung ist unersetzlich, wenn Du nicht an Komfort einbüßen möchtest. Wie umfangreich diese sein sollte, ist von Deiner ins Auge gefassten Reisezeit abhängig. Du möchtest immer nur im Sommer unterwegs sein? Dann reicht es, das Dach und die Wände zu dämmen. Für alle anderen Jahreszeiten gilt, dass es definitiv sinnvoll ist, zusätzlich den Boden mitzudämmen. Wichtig ist es hierbei, möglichst genau vorzugehen. Nur wenige Millimeter Ungenauigkeit an einer Stelle, können dafür sorgen, dass kalte Luft eintritt. Genau das gilt es natürlich, zu vermeiden.
Der Innenausbau
Bezüglich des Innenausbaus Deines Campers kannst Du Deiner Fantasie weitestgehend freien Lauf lassen. Wichtige Details, die die Optik Deines Vans im Innenbereich beeinflussen können, sind unter anderem:
- die Holzverkleidung
- die Verkleidung der Bodenplatte
- die Einrichtung (inklusive dem zur Verfügung stehenden Stauraum)
Gerade mit Hinblick auf „Kleinigkeiten“ im Inneren Deines Vans zeigt sich, dass Du nicht alles direkt entscheiden musst. Selbstverständlich ist es von Vorteil, wenn Du „alles in einem Abwasch“ erledigen kannst. Gleichzeitig kannst Du vieles jedoch auch dann noch nachrüsten, wenn Du den Rest Deines Vans bereits umgebaut und somit den Großteil der Arbeit erledigt hast.
Du hast Lust auf einen besonders einheitlichen und harmonischen Gesamteindruck? In diesem Fall kann es sich lohnen, sich im Vorfeld für einen bestimmten „Einrichtungsstil“ zu entscheiden. Mit Bildern, Deko und Co. schaffst Du eine persönliche Note.
Darauf solltest Du noch achten, wenn Du Deinen Camper ausbaust
Damit der Gültigkeit Deiner Wohnmobil Zulassung nichts im Wege steht und Deine Wohnmobilversicherung im Schadenfall immer noch greift solltest Du einige Punkte beachten. Die folgenden Details sind hier besonders relevant:
- Das Gewicht des umgebauten Campers darf das zulässige Maximum nicht überschreiten. So musst Du wissen, wie hoch die Gesamtlast beziehungsweise das Gesamtgewicht Deines Vans sein darf. Beachte hierbei natürlich auch das Gewicht der Insass:innen und der Zuladung.
- Wenn Du die Grundausstattung Deines Wohnmobils erweiterst, müssen die Änderungen vom TÜV abgesegnet werden. Wer auf Nummer Sicher gehen möchte, spricht vor (!) dem Umbau mit einem/einer Sachverständige:n, um sicherzustellen, dass er danach nicht alles weiter (zurück)umbauen muss. Neben möglichen größeren Veränderungen ist es natürlich wichtig, dass der Feuerlöscher im Wohnmobil nach wie vor erreichbar ist. Zudem gilt es, durch die Umbauten die Statik nicht zu beeinflussen.
- Gegebenenfalls kann es sich lohnen, einen ausgebauten Lieferwagen als Wohnmobil zuzulassen. Somit ist es oft möglich, mit Hinblick auf die Wohnmobil Versicherung Kosten bares Geld zu sparen. Zudem lohnt es sich, sich mit der KFZ Steuer für ein Wohnmobil auseinanderzusetzen. Bei Wohnmobilen bilden der Schadstoffausstoß und das Gewicht die Grundlage für alle Berechnungen. Bei PKWs sind Schadstoffausstoß und Hubraum relevant.
- Wenn Du vorhast, Deinen Van als Camper zuzulassen, muss klar ersichtlich sein, dass er sich als „Unterkunft“ eignet. Unter anderem ist eine Mindestausstattung vorgeschrieben. Achte wahlweise auf Module, bei denen explizit auf deren TÜV-Zulassung hingewiesen wird.
- Egal, ob Du ein Wohnmobil gebraucht kaufen oder umbauen möchtest: Du brauchst in jedem Fall die passende Versicherung, die alles optimal abdeckt und Dich vor den finanziellen Folgen unterschiedlicher Schäden schützt.
Welcher Van bzw. Camper passt zu Dir?
Der Markt und um Vans, die sich dazu eignen, zum Camper ausgebaut zu werden, ist groß. Und möglicherweise hast Du Dir in der Vergangenheit bereits mehr als einmal die Frage gestellt, für welches Modell Du Dich entscheiden solltest.
Selbstverständlich ist es von unterschiedlichen Faktoren, wie zum Beispiel:
- dem zur Verfügung stehenden Budget
- Deinen Ansprüchen an die optimalen Platzverhältnisse
- Deinem handwerklichen Geschick
- Deinen Vorlieben in Bezug auf Komfort
abhängig, welcher Van beziehungsweise welcher Camper am besten zur Dir passt. Ein Blick auf die Campingplätze des In- und Auslandes zeigt, dass sich unter anderem der VW T5 einer besonderen Beliebtheit erfreut. Dies ist sicherlich nicht nur den mit ihm verbundenen Möglichkeiten, sondern zudem dem besonderen Kultfaktor, der mit diesem Gefährt verbunden ist, zu verdanken.
Die gute Nachricht ist zudem, dass es oft einfacher als gedacht ist, einen VW T5 umzubauen. So wirst Du in Deinem Camping Alltag sicherlich auf viele passionierte Camper treffen, die sich zu 100% selbst um ihren Umbau gekümmert haben.
Doch unabhängig davon, für welchen Camper Du Dich entscheidest, ist es sinnvoll, sich vorher einen Plan darüber zu erstellen, wie das jeweilige End- oder Zwischenergebnis aussehen soll. Somit kannst Du Dich an Deiner To-Do-Liste entlang arbeiten.
Bildnachweise:
Headerbild: ©AdobeStock_556326747; frau_lichtbild
Bild1: ©AdobeStock_547256515; frau_lichtbild