TÜV für das Motorrad – Kosten und Ablauf im Überblick
Sowohl Autos als auch Motorräder müssen regelmäßig zum TÜV: Wie hoch die Kosten jeweils ausfallen, hängt von verschiedenen Faktoren ab.
Mit dem Motorrad zum TÜV: Fristen und Vorschriften
Die Hauptuntersuchung (HU) – umgangssprachlich auch „TÜV“ genannt – ist ein regelmäßiger Termin, bei dem dein Motorrad geprüft wird. Als Fahrzeughalter:in musst du diese Untersuchung bei den zuständigen Prüfstellen durchführen lassen.
Trifft einer der folgenden Punkte zu, ist die Untersuchung gesetzlich vorgeschrieben:
- Wenn du ein Motorrad mit einem Hubraum von mehr als 50 Kubikzentimetern fährst.
- Falls dein Kraftrad eine bauartbedingte Höchstgeschwindigkeit von mehr als 45 km/h
- Falls du Trikes oder Quads fährst.
Treffen die oben genannten Voraussetzungen zu, musst du alle 24 Monate mit deinem Motorrad zum TÜV. Wichtig ist, dass du die Prüfung nur bei einer anerkannten Prüforganisation durchführen lassen kannst. Dazu gehören beispielsweise TÜV, DEKRA, KÜS oder GTÜ.
Übrigens: Ein Blick auf die Plakette verrät dir, ob du die Frist versäumt hast.
Wie oft müssen Motorräder zum TÜV?
Den TÜV zu überziehen ist keine gute Idee. Denn in diesem Fall fallen die Motorrad TÜV-Kosten höher aus, sowohl beim Auto als auch beim Motorrad. Deshalb solltest du dir den Termin vormerken. Nach der Zulassung ist die erste HU nach 24 Monaten fällig. Der Rhythmus von zwei Jahren bleibt auch nach der ersten Hauptuntersuchung bestehen. Die Checkliste zur Motorrad-Wartung wird hierbei regelmäßig überprüft.
Die Einzelabnahme: Wann ist sie nötig?
Die Einzelabnahme ist eine spezielle Untersuchung, für die ebenfalls TÜV-Kosten anfallen können. Sie ist immer dann notwendig, wenn du an deinem Motorrad etwas verändert hast. Weichen Bauteile von den ursprünglich zugelassenen Teilen ab, musst du die Verkehrssicherheit deines Fahrzeugs prüfen lassen. Dazu gehören beispielsweise Folien an den Seitenscheiben, die Tieferlegung oder Spoiler.
Gut zu wissen: Die Kosten für die Einzelabnahme sind unabhängig von den allgemeinen TÜV-Kosten. Sie hängen von der Fahrzeugart ab und bewegen sich meist zwischen 25 und 55 Euro.
Die Nachuntersuchung
Dein Fahrzeug ist wegen Mängeln beim TÜV durchgefallen? Dann ist eine Nachuntersuchung erforderlich. Es ist sozusagen eine zweite TÜV-Untersuchung, bei der die Prüforganisation die behobenen Mängel erneut kontrolliert. Die Kosten dafür liegen normalerweise bei 14 bis 26 Euro.
Den Termin zur Nachuntersuchung solltest du unbedingt wahrnehmen. Andernfalls drohen Bußgelder. Selbst Punkte in Flensburg können anfallen, solltest du zu lange mit dem TÜV oder der Nachuntersuchung warten.
Wichtig: Wenn die Nachuntersuchung nicht innerhalb von zwei Monaten stattfindet, steigen die Kosten laut Gebührenordnung deutlich an.
TÜV beim Motorrad: So bekommst du die TÜV-Plakette
Damit du die TÜV-Plakette für dein Motorrad erhältst, muss dein Fahrzeug die wichtigsten TÜV-Kriterien erfüllen. Dazu sollte es gepflegt und in einem technisch einwandfreien Zustand sein. Am besten ist es, wenn du sicherheitsrelevante Bauteile bereits vorher prüfen und etwaige Mängel beheben lässt.
Top vorbereitet zur Prüfstelle
Um die Kosten beim TÜV für dein Motorrad so niedrig wie möglich zu halten, lohnt sich eine gründliche Vorbereitung. Auf diese Weise vermeidest du auch, dass du noch einmal zur Nachuntersuchung musst:
- Reinige die Maschine und bringe sie vorab zur
- Prüfe das Fahrzeug auf optische Mängel wie beschädigte Scheinwerfer oder Rost.
- Prüfe während einer Testfahrt, ob die Lenkung und die Bremsanlage einwandfrei funktionieren.
Mit dieser Vorbereitung sparst du Zeit und Kosten. Schließlich erhältst du direkt eine neue TÜV-Plakette, wenn dein Motorrad in einem einwandfreien Zustand ist.
Gut zu wissen: Du bist dir bei optischen Mängeln unsicher? Dann frage deinen Motorrad-Beifahrer:in nach ihrer Meinung. Zwei Augen sehen schließlich mehr als zwei.
Ablauf und Prüfkriterien
Bei der Hauptuntersuchung prüft ein Sachverständiger oder eine Sachverständige die Bauteile und Funktionen deines Motorrads. Diese Prüfung findet in Form einer Sichtprüfung statt. Anschließend folgt eine Probefahrt, um die Brems- und Lenkfunktion sowie die elektronischen Sicherheitsassistenten zu kontrollieren. Folgende technische Prüfkriterien sind dabei wichtig:
- Allgemeiner Fahrzeugzustand: Hier ist wichtig, dass die Angaben in den Fahrzeugdokumenten zutreffen. Beispielsweise dürfen technische Veränderungen das vordefinierte zulässige Gesamtgewicht nicht beeinträchtigen. Ebenfalls wichtig ist, dass die Fahrgestellnummer gut lesbar ist.
- Beleuchtung: Funktionieren die Kontrollleuchten und Scheinwerfer einwandfrei?
- Elektrische Ausrüstung: In welchem Zustand sind die elektrischen Leitungen und die Batterie?
- Räder: Sind Beulen, Einschnitte oder Risse sichtbar und wie gut ist die Profiltiefe?
- Lenkung: Funktioniert sie leichtgängig und einwandfrei?
- Bremsen: Weisen die einzelnen Bauteile Mängel auf? Das könnten beispielsweise Rost oder zu wenig Bremsflüssigkeit sein. Es ist wichtig, dass die Bremsen des Motorrads in einem einwandfreien Zustand sind.
- Antrieb, Anbauteile, Fahrwerk, Rahmen: Sind sämtliche Teile richtig befestigt und rostfrei?
TÜV beim Motorrad überzogen: Was sind die Folgen?
Die HU mehr als zwei Monate zu überziehen ist nicht ratsam, wenn du die TÜV-Kosten im Rahmen halten möchtest. Im schlimmsten Fall riskierst du einen Punkt in Flensburg und ein Bußgeld von bis zu 60 Euro. Der Grund für die hohen Strafen ist, dass du dich und andere Personen gefährdest.
Strafen und Bußgelder
Hast du den TÜV versäumt, musst du bei einer Polizeikontrolle mit Strafen und Bußgeldern rechnen. Ihre Höhe hängt davon ab, wie lange du ohne zulässige TÜV-Plakette fährst. Ist sie erst seit Kurzem abgelaufen, fallen 15 Euro an. Für längere Zeiträume können sie auf 60 Euro plus einen Punkt in Flensburg ansteigen.
Auswirkungen auf den Versicherungsschutz
Ist dein TÜV abgelaufen (, hat das zunächst keine direkte Auswirkung auf deine Kfz-Haftpflichtversicherung. Dein Versicherungsschutz bleibt bestehen. Allerdings bekommst du Probleme, wenn du in einen Unfall gerätst, der aufgrund technischer Mängel entstanden ist. Es ist also besser, den Termin wahrzunehmen und die TÜV-Kosten zu bezahlen, anstatt spätere Unfallkosten selbst zu tragen.
Kostenübersicht: Wie viel kostet der TÜV für das Motorrad?
Die Kosten für den TÜV sind beim Motorrad normalerweise niedriger als bei Pkw oder Kfz bis 7,5 Tonnen. Sie liegen in der Regel zwischen 65 und 75 Euro. Die konkreten Gebühren hängen jedoch vom Bundesland und deiner Prüfstelle ab. So betragen die Kosten für Motorräder
- beim TÜV SÜD: 42,40 Euro.
- beim GFÜ oder der GTÜ: 51 Euro.
- bei der KÜS: 54 Euro
Die Kosten bei der DEKRA gibt es auf Anfrage bei der jeweiligen Prüfstelle.
Weitere Informationen rund um die Themen Kfz und Verkehrssicherheit findest du hier:
- Motorradtour in Frankreich – Das sind die Regeln fürs Motorradfahren in FR
- Kennzeichengrößen – Diese Vorschriften gelten für PKW und Motorrad
- Der Mofa-Führerschein: Prüfung, Kosten und mehr
- TÜV-Hauptuntersuchung: Kosten im Überblick
- Wann muss ich zum TÜV?
Bildnachweis:
headerbild:©AdobeStock_265124531; Zerbor
image1: ©AdobeStock_146990051; Maho