Zebrastreifen

Von Julia Schäfer 17 Oktober, 2023
4 minutes

Zebrastreifen kennst du als umgangssprachlichen Begriff für Fußgängerüberwege. Die Verbindung zum gleichnamigen Tier liegt zwar nahe. Doch die Bezeichnung hat einen anderen Ursprung.

Was ist ein Zebrastreifen?

Einen Zebrastreifen hast du sicher schon einmal überquert. Sie werden oft durch das quadratische Verkehrsschild mit der Nr. 350 Nr. 350 der Straßenverkehrsordnung (StVO) angekündigt. Es ist in Blau-Weiß gehalten und zeigt eine Person in einem Dreieck, die über eine gestreifte Fahrbahn läuft. Seltener findest du das Gefahrenzeichen 134. Es ähnelt dem klassischen Schild, ist jedoch dreieckig und rot statt blau. Es steht in der Regel direkt am Beginn des Fußgängerübergangs. In beiden Fällen handelt es sich um Richtzeichen, die nicht aufgestellt werden müssen.

Die Markierung auf der Straße ist ausreichend, dass du die für Zebrastreifen einschlägigen Regeln einhalten musst. Denn die weißen Streifen mit der StVO-Schildnummer 293 werden wie Verkehrszeichen behandelt. Zebrastreifen sind immer direkt auf der Fahrbahn aufgebracht. Ihre Länge und Breite betragen 2,3 x 0,5 Meter, die Abstände zwischen ihnen jeweils 50 Zentimeter. Für Rollstuhlfahrer oder Eltern mit Kinderwagen sind die Bordsteinkanten oft abgesenkt.

Hinweis: Fußgängerüberwege ohne Zebrastreifen gibt es nicht, denn die Bezeichnungen sind Synonyme. „Querungsanlage“ ist der Oberbegriff, der auch Ampeln, Unterführungen und Brücken umfasst.

Wozu dient der Zebrastreifen?

Zebrastreifen sollen die Sicherheit von Verkehrsteilnehmern ohne Kraftfahrzeug beim Straßenüberqueren erhöhen. An besonders belebten Straßen gibt es sogar die „Fußgängerfurt“ – die Kombination eines Zebrastreifens mit einer Ampel. Hier musst du dich auch als Fußgänger:in nach der Ampel richten.

Eine kurze Geschichte des Fußgängerüberwegs in Deutschland

Bereits 1929 gab es in Berlin Erwägungen zur Errichtung von Fußgängerschutzwegen. Neun Jahre später wurden erneut debattiert. In Ostberlin und München waren die ersten Zebrastreifen 1952 zu sehen. Den Spitznamen „Zebrastreifen“ vergab eine Hamburger Initiative. Weil Autofahrer nicht zum Abbremsen verpflichtet waren, erkoren Medien die „Dickstrichkette“ zum „Zeichen eines besonders rücksichtsvollen Autofahrers“. 1964 schließlich brachte den Durchbruch und Passanten das Vortrittsrecht.

Schon gewusst? Österreich und Island testen gerade 3D-Zebrastreifen, die wie reale Balken wirken, anstelle der konventionellen Beschilderung. Das Bundesverkehrsministerium sieht das kritisch. Es befürchtet aufgrund der optischen Täuschung vermehrte Auffahrunfälle durch abruptes Bremsen.

Was gilt unmittelbar vor und auf dem Zebrastreifen?

So viel also Geschichte und Zukunft des Fußgängerüberwegs. Die Regeln zum Fußgängerüberweg findest du in der StVO, ausschlaggebend sind die Fahrbahnmarkierungen, nicht die Schilder. Sobald du den Zebrastreifen siehst, drossle deine Geschwindigkeit – ob mit Auto oder Fahrrad. Denn Fußgänger und Rollstuhlfahrer haben grundsätzlich Vorrang.

Auch wenn man aufmerksam ist, lassen sich Unfälle manchmal nicht vermeiden. Neben der Sicherheit für Verkehrsteilnehmer:innen und Autofahrer:innen ist daher auch eine gute Autoversicherung wichtig, insbesondere im Hinblick auf mögliche Beitragserhöhungen nach einem Unfall.

Das sagt die Straßenverkehrsordnung

Die Vorschriften zu Fußgängerüberwegen führt §26 StVO aus. Hier erfährst du, was am Zebrastreifen unmittelbar gilt.

  1. Im Kraftfahrzeug, auf dem Motorrad oder Fahrrad musst du Passanten zuerst die Straße überqueren lassen. Sobald du das Hinweisschild oder den Zebrastreifen selbst erblickst, werde langsamer und sei bremsbereit. Sei dabei immer auf der Hut! Denn obwohl sie zur Vorsicht angehalten sind, laufen beispielsweise Kinder auch unvorsichtig los.
  2. Auf Zebrastreifen gilt Überholverbot. Ist das Verkehrszeichen 350 aufgestellt, musst du bereits von da an hinter dem Wagen vor dir bleiben.
  3. Fünf Meter vor dem Zebrastreifen beginnt ein absolutes Park- und Halteverbot, das nach dem Fußgängerüberweg automatisch wieder erlischt.
  4. In stockendem Verkehr darfst du nicht auf Zebrastreifen stehenbleiben.

Eine Ausnahme solltest du als Fußgänger kennen: Schienenfahrzeuge wie Straßenbahnen haben immer Vorrang. Hier musst du als Passant abwarten, bis sie den Zebrastreifen hinter sich gelassen hat.

Zebrastreifen: Das gilt für Fahrräder

Du fährst auch Fahrrad? Unser Tipp: Steige ab, bevor du bei einem Zebrastreifen die Fahrbahn überquerst. Denn damit handelst du grob fahrlässig und trägst im Schadenfall die Mitschuld. Steigst du hingegen ab und schiebst oder nutzt das Rad als Tretroller, hast du ebenso wie Fußgänger Vorrang.

Diese Strafen drohen, missachtest du den Zebrastreifen

Richtest du dich nicht nach den Zebrastreifen-Vorschriften, musst du nach dem neuen Bußgeldkatalog 2023 mit Verwarngeldern, Punkten in Flensburg oder sogar einem Fahrverbot rechnen. Nimmst du Passanten die Vorfahrt, fährst zu schnell oder überholst, kostet dich das 80 Euro. Es kann auch teurer werden:

  • Verstoß mit Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer: 100 Euro
  • Verstoßt mit Unfall: 120 Euro

Zusätzlich bekommst du jeweils einen Punkt in Flensburg. Unerlaubtes Halten oder Parken kosten dich mindestens 20 Euro.

Hinweis: Hier erfährst du, was du tun sollst, hast du einen Fußgänger:in angefahren

Bildnachweis:
headerbild:©AdobeStock_553718271; Xy

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