Gleitender Neuwertfaktor

Von Julia Schäfer 4 Juli, 2023
4 minutes

Wenn du eine Gebäudeversicherung abschließen möchtest, kommst du wahrscheinlich auch mit dem gleitenden Neuwertfaktor in Berührung. Dieser Begriff bezeichnet eine wichtige Grundlage für die Berechnung des Versicherungsbeitrages.

Gleitender Neuwertfaktor: Definition & Erklärung

Der gleitende Neuwertfaktor wird auch Anpassungsfaktor oder Prämienfaktor genannt. Er wird jährlich vom Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) festgelegt. Bei einem Schadenfall spielt der Neubauwert eines Gebäudes eine wesentliche Rolle für die Entschädigung. Der Faktor soll gewährleisten, dass ein Haus in gleicher Art und Güte wieder neu aufgebaut werden kann. Er bezieht die im Laufe der Zeit ansteigenden Kosten für den Neubau von Gebäuden mit ein. Das verhindert die Gefahr einer Unterversicherung.

Durch den gleitenden Neuwertfaktor steigt die Prämie im Laufe der Zeit an. Damit können auch steigende Reparatur- und Neubaukosten aufgefangen werden. Diese ergeben sich aus den jeweils aktuellen Preisen für Baumaterial und den aktuellen Lohnkosten.

Als Grundlage für den gleitenden Neuwertfaktor wird der Gebäudeversicherungswert 1914 genutzt. Dieser Wert ist fiktiv und entspricht den Neubaukosten eines Wohngebäudes im Jahr 1914. Zu diesem Zeitpunkt waren die Baupreise in Deutschland stabil. Der gleitende Neuwertfaktor zeigt die Veränderung zu diesem fiktiven Wert an.

Mit dem Neuwertfaktor berechnen die Versicherungen die Neuwertsumme und im Anschluss die Prämie für das jeweilige Jahr.

Der gleitende Neuwertfaktor spielt eine entscheidende Rolle bei der Gebäudeversicherung, um sicherzustellen, dass dein Zuhause optimal geschützt ist. Mit unserem Versicherungsschutz wird im Falle von Schäden oder Verlusten an Ihrem Gebäude der aktuelle Neuwert erstattet. 

Im Schadensfall: So gehst du vor

Damit du im Schadenfall auch eine passende Versicherungssumme erhältst, solltest du deiner Versicherung immer die vollständigen und korrekten Angaben mitteilen. Nach einem Umbau solltest du immer eine Anpassung vornehmen lassen. Bei der Antragsstellung teilst du deiner Versicherung direkt alle wichtigen Informationen mit. Nur so bist du vor einer eventuellen Unterversicherung geschützt.

Gleitender Neuwertfaktor: So wird er berechnet

Zur Berechnung des gleitenden Neuwertfaktors nutzen die Mitarbeitenden des GDV den Baupreisindex, der vom Statistischen Bundesamt veröffentlicht wird. Dieser bestimmt den Neuwertfaktor zu 80 Prozent und wird wiederum von aktuellen Material- und Lohnkosten bestimmt. Die restlichen 20 Prozent bestimmt der für das Baugewerbe geltende Tariflohnindex. Das sorgt dafür, dass die Lohnkosten einen wesentlichen Einfluss haben. Diese Gewichtung ist sinnvoll, weil die meisten Versicherungsfälle nur kleinere Reparaturkosten umfassen.

 

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