Ganzjahresreifen: Allrounder statt Spezialisten?

Von Julia Schäfer 12 September, 2023
4 minutes

Naht der warme Sommer, kommen die Sommerspezialisten aufs Auto. In den kalten Wintermonaten hingegen sind dann die profilierten Winterreifen an der Reihe. Oder etwa nicht? Tatsächlich sind die Schlappen aber schon lange „Schnee“ von gestern. Denn heute setzen immer mehr Autofahrer auf praktische Ganzjahresreifen. Sie sparen Zeit, Platz und Geld. Schließlich fallen sowohl die Einlagerung als auch der halbjährliche Reifenwechsel endlich weg. Mehr dazu erfährst du in diesem Beitrag.

Reifenarten im Überblick: Winter-, Sommer- und Ganzjahresreifen

Ganzjahresreifen oder Winter- beziehungsweise Sommerreifen? Wir verraten dir, worin sich diese drei Reifenarten unterscheiden.

Der Klassiker: Winterreifen und Sommerreifen

  • Spezielle Winterreifen erkennst du vor allem an ihren unzähligen Lamellen. Diese sorgen bei Schnee und Glätte für ausreichend Grip auf der Straße. Anders als Sommerreifen bestehen die Winterspezialisten aus recht weichem Gummi. So können sie auch bei Minusgraden kurze Bremswege und ausreichend Fahrstabilität
  • Sommerreifen weisen hingegen keine feinen Lamellen, sondern viele breite Längsrillen Diese nehmen bei Nässe und Regen große Mengen an Wasser auf. Für ausreichend Sicherheit auch bei extremen Fahrbedingungen sorgen möglichst wenige steife Profilblöcke.

Moderne Alljahresreifen

Doch woran kann man Ganzjahresreifen erkennen? Die praktischen Allwetterreifen weisen kleine Lamellen sowie ausgeprägte Längsrillen auf. Optisch handelt es sich somit aus eine Mischung aus Winter- und Sommerreifen.

Wissenswert – Sind MS-Reifen Ganzjahresreifen?

Ganzjahresreifen weisen in der Regel die alte M+S-Kennzeichnung auf. Bei Winterreifen steht dieses Kürzel für „Matsch und Schnee“. Nicht nur Winterreifen, sondern auch Ganzjahresreifen müssen außerdem mit einem Schneeflocken-Symbol gekennzeichnet sein. Denn nur so sind sie auch wirklich für winterliche Verhältnisse geeignet.

Auch auch mit den besten Winterreifen stellen nasse, glatte oder sogar eisige Straßen immer noch eine Herausforderungen dar.

Gerade wenn es um die Sicherheit auf winterlichen Straßen geht, ist eine robuste Versicherung wichtig.

Daher lohnt es sich, nicht nur in die richtige Bereifung zu investieren, sondern auch in einen Versicherungsschutz, der umfassend und zuverlässig ist.

Ganzjahresreifen oder Winterreifen: Vor- und Nachteiler einer Ganzjahresbereifung

Ganzjahresreifen bringen jede Menge Vorteile mit sich, haben aber auch einige Nachteile.

Pro

Der größte Vorteil liegt natürlich darin, dass Ganzjahresreifen das gesamte Jahr über am Fahrzeug bleiben können. So ersparst du dir den halbjährlichen Aufwand des Reifenwechsels, der natürlich auch mit Kosten verbunden ist. Zudem entfallen auch die Kosten für einen weiteren Satz Reifen und deren Einlagerung.

Contra

Nachteilig ist hingegen, dass Ganzjahresreifen noch immer eine Art Kompromiss darstellen. Schließlich kommen sie gerade bei Schnee und Eis nicht an die hohen Standards von Winterreifen heran. Und auch im Sommer leisten sie nicht das, was Sommerreifen leisten. So ist der Verschleiß beziehungsweise die Abnutzung deutlich höher als bei klassischen Sommerreifen. Das Gleiche gilt auch für den Spritverbrauch.

Wer sich Ganzjahresreifen kaufen möchte, fragt sich garantiert auch, ob sich diese Investition überhaupt lohnt. Verständlich, denn schließlich haben auch Ganzjahresreifen ihren Preis. Ganzjahresreifen lohnen sich in erster Linie für Fahrzeuge, die

  • eine geringe Jahreskilometerleistung
  • überwiegend in der Stadt unterwegs sind.

Zählst du also nicht zu den Pendlern oder Pendlerinnen, bist du mit Ganzjahresreifen im Grunde genommen gut bedient. Vielfahrer und Vielfahrerinnen sollten hingegen nach wie vor auf Spezialreifen setzen.

Verbot von Allwetterreifen: Ist das Fahren mit Ganzjahresreifen erlaubt?

Erfüllen Ganzjahresreifen die gesetzlichen Vorgaben der Winterreifenpflicht, sind sie bei uns in Deutschland erlaubt. Allerdings gibt es hierbei einige relevante Punkte zu berücksichtigen. Bisher mussten Ganzjahresreifen das M+S-Symbol aufweisen, um der deutschen Winterreifenpflicht zu entsprechen. Seit dem Jahr 2018 reicht dieses für neue Kompletträder mit Ganzjahresreifen nicht mehr aus. Von nun an müssen Ganzjahresreifen ein Schneeflocken-Symbol haben. Nur dann sind für Fahrten im Winter zulässig. Außerdem besteht nur mit diesem Symbol der volle Versicherungsschutz.

Damit alle Autofahrer und Autofahrinnen nachrüsten können, gibt es eine Übergangsfrist bis zu 30. September 2024. Mit vor dem 31. Dezember 2017 produzierten Ganzjahresreifen mit MS-Kennzeichnung darfst du bis dahin noch fahren. Danach sind sie endgültig verboten.

Zeit für einen Wechsel: Wie lange halten Ganzjahresreifen?

Unabhängig von der Profiltiefe der Reifen musst du deine Ganzjahresreifen spätestens nach fünf Jahren wechseln. Auch sollte ein Wechsel nicht erst dann stattfinden, wenn sie gesetzlich vorgeschriebene Mindestprofiltiefe von 1,6 Millimeter unterschreiten. Ganzjahresreifen sollten stets eine Profiltiefe von 4 Millimetern aufweisen. Nur so bist du auch bei Schnee, Eis und Glätte sicher auf den Straßen unterwegs.

Du suchst weitere Informationen zum Thema Autoreifen und der Verkehrssicherheit bei Wind und Wetter? Dann solltest du unbedingt einen Blick auf die folgenden Beiträge werfen:

Bildnachweis:
headerbild:©AdobeStock_374168241; M.mphoto

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