Folgeschäden in der Haftpflichtversicherung

Von Annalena B. 13 Oktober, 2023
4 minutes
Folgeschaden

Unfälle und Missgeschicke sind Teil unseres Lebens und können zu Schäden führen, die sich erst im Nachhinein bemerkbar machen – den sogenannten Folgeschäden. Doch was genau ist darunter zu verstehen? Und noch relevanter: Bietet deine Versicherung in solchen Situationen Schutz? In diesem Artikel beleuchten wir diese Fragen und erläutern, unter welchen Bedingungen die Haftpflichtversicherung greift und wann nicht.

Was versteht man unter Folgeschäden?

Ein Folgeschaden ist ein Schaden, der als direkte oder indirekte Folge eines zuvor eingetretenen Primärschadens entsteht. Stell dir zum Beispiel vor, du verschüttest versehentlich Wasser auf den Laptop deines Freundes. Der Primärschaden ist offensichtlich – der Laptop funktioniert nicht mehr. Aber was ist, wenn die Daten auf dem Laptop nicht wiederhergestellt werden können? Diese verlorenen Daten sind ein klassisches Beispiel für einen Folgeschaden.

Folgeschäden können viele Formen annehmen und eine Reihe von Schadensarten umfassen. In der Regel handelt es sich um Schäden, die sich aus einem früheren Sach- oder Personenschaden ergeben, wie z. B. Vermögensschäden durch entgangenen Gewinn oder Nutzungsausfall als Folge des ursprünglichen Schadensereignisses.

Folgeschäden: Diese Schadenstypen sind möglich

  • Sachschäden sind Schäden an persönlichem Eigentum, wie z. B. Möbeln, Fahrzeugen oder in manchen Fällen auch Tieren.
  • Personenschäden sind Schäden an Personen, einschließlich Körperverletzung oder Tod. Beide Arten von Schäden können Folgeschäden nach sich ziehen.
  • Vermögensschäden beziehen sich auf finanzielle Verluste, die durch den Schaden verursacht wurden. Dies können Einkommensverluste oder Kosten für die Wiederherstellung von beschädigtem Eigentum sein. Auch diese Vermögensschäden können als Folgeschäden angesehen werden, wenn sie aus einem ursprünglichen Sach- oder Personenschaden resultieren.

Welche Versicherungen decken Folgeschäden ab?

Haftpflichtversicherungen bieten Schutz vor finanziellen Verlusten, die durch diese Arten von Schäden entstehen können. Angenommen, du zerbrichst versehentlich die Brille deines Freundes und er stolpert und verletzt sich daraufhin. Deine Haftpflichtversicherung kann die Kosten für die Reparatur der Brille und die medizinischen Kosten deines Freundes abdecken.

Feuerversicherungen bieten spezifischen Schutz für Schäden, die durch Feuer verursacht werden. Sie können jedoch auch Folgeschäden abdecken, die durch das Feuer entstehen, wie z. B. Wasserschäden, die durch das Löschen des Feuers entstehen.

Die Sachversicherung hingegen bietet Schutz für dein persönliches Eigentum. Sie kann auch Folgeschäden abdecken, die aus einem versicherten Ereignis resultieren.

Wenn es jedoch darum geht, wertvolle Gegenstände wie Schmuck, Kunstwerke oder elektronische Geräte zu schützen, bietet eine spezielle Gegenstandsversicherung optimale Absicherung.

Diese Art der Versicherung konzentriert sich gezielt auf wertvolle Stücke und bietet somit eine maßgeschneiderte Lösung für die Absicherung von besonders kostbaren Besitztümern.

Wann bist du versichert?

Deine Privathaftpflichtversicherung springt ein, wenn du eine Person verletzt oder deren Eigentum beschädigst und dafür haftbar gemacht wirst. Dies gilt auch für Folgeschäden. Wenn du durch dein Verschulden einen Primärschaden verursachst und daraus weitere Schäden entstehen, übernimmt deine Versicherung in der Regel die Kosten für beide Schäden. Du bist auch versichert, wenn du einen Schaden verursachst, der bei einer anderen Person zu einem Vermögensschaden führt z.B. entgangener Gewinn.

… und wann nicht

Versicherungen bieten in vielen Fällen Schutz, allerdings gibt es Situationen, in denen sie nicht greifen. Beispielsweise sind Schäden durch vorsätzliches oder rechtswidriges Handeln von den meisten Policen ausgeschlossen. Mit anderen Worten, wenn du Eigentum absichtlich beschädigst oder gegen Gesetze verstößt, kommt deine Versicherung nicht für die Kosten auf.

Folgeschaden

Auch bei grober Fahrlässigkeit – Handlungen, die durch ein hohes Maß an Nachlässigkeit oder Sorglosigkeit gekennzeichnet sind und Schäden verursachen – kann sich deine Versicherung weigern, die Kosten zu übernehmen. Ein typisches Beispiel wäre ein durch unachtsames Rauchen oder Kochen ausgelöstes Feuer. Schäden, die durch eine berufliche Tätigkeit verursacht werden, sind ebenfalls oft nicht abgedeckt. In diesen Fällen ist eine Berufshaftpflichtversicherung notwendig. Darüber hinaus sind normalerweise Schäden am eigenen Eigentum nicht durch die Privathaftpflichtversicherung abgedeckt. Beschädigst du also deine eigenen Möbel, ist es unwahrscheinlich, dass deine Versicherung die Kosten übernimmt.

Fazit

Folgeschäden können viele Formen annehmen. Sie treten häufig als direkte oder indirekte Folge eines ursprünglichen Schadens auf. Verschiedene Versicherungen, darunter Haftpflicht- und Sachversicherungen, bieten Versicherungsschutz vor diesen Schäden. Sie decken in der Regel die Kosten für Sach-, Personen- und Vermögensschäden, die sich aus einem versicherten Ereignis ergeben.

Bildnachweis: Header ©AdobeStock_127963489; Jürgen Hüls, Bild 1 ©AdobeStock_308241032; magele-picture

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