Fahrerassistenzsysteme

Von Marie 10 März, 2023
4 minutes
Fahrerassistenzsysteme

Fahrerassistenzsysteme sind elektronische Helfer im Auto, dich in bestimmten Situationen unterstützen. Sie sorgen für mehr Sicherheit im Straßenverkehr, indem sie bestimmte Aufgaben an für dich übernehmen. Fast alle Assistenten arbeiten mit Sensoren im Fahrzeug, deren Daten sie auswerten und dann entsprechend handeln. Diese Aktionen können sehr einfach oder höchst komplex sein. Zum Beispiel das selbstständige Verriegeln des Türschlosses, beim Losfahren oder das automatische Zurücklenken deines Autos in die richtige Fahrspur. Die Hersteller von Fahrerassistenzsystemen forschen ständig weiter und entwickeln immer ausgefeiltere Sicherheitssysteme. Die neuesten Innovationen sind hochautomatisierte Systeme, die ein Fahrzeug komplett selbstständig durch den Verkehr lenken können.

Fahrerassistenzsysteme tragen wesentlich zu deiner Sicherheit bei, können jedoch bei Beschädigungen kostspielig sein. Informiere dich deshalb heute noch über unsere Reparaturkostenversicherung. Sie schützt dich vor hohen Werkstattrechnungen.

Was sind aktive Sicherheitssysteme im Auto?

Aktive Fahrerassistenzsysteme kommen in normalen Verkehrssituationen zum Einsatz und dienen in erster Linie der Unfallprävention. Ihre Hauptaufgabe ist es also, dich als Fahrer:in zu unterstützen, damit gar nicht erst zu einem Unfall kommt. Auch in deinem Auto gibt es eine ganze Reihe solcher Sicherheitssysteme. Kennst du sie alle und weißt, was sie tun? Wir haben eine umfangreiche Fahrassistenzsystem Übersicht:

  • Antiblockiersystem (ABS)

Das wohl bekannteste automatische Sicherheitssystem, das ABS , befindet sich seit 2004 serienmäßig in allen Neuwagen. Es sorgt dafür, dass etwa bei einer Gefahrenbremsung kein Rad blockiert und du weiterhin lenken kannst.

  • Abbiegeassistent

Dieses System behält den toten Winkel deines Fahrzeugs für dich im Blick. Du erhältst ein Warnsignal, wenn sich beispielsweise ein Fahrradfahrer oder eine Fahrradfahrerin neben deinem Auto befindet.

  • Abstandsregeltempomat (ACC, Adaptive Cruise Control)

Dieser Assistent misst dein Tempo und den Abstand zum Fahrzeug vor dir. Wenn sich der Abstand verringert, drosselt er die Geschwindigkeit und verhindert so Auffahrunfälle. Mittlerweile gibt es sogar Abstandsregeltempomaten, die den Stop-and-go-Verkehr im Stau selbständig übernehmen können.

  • Alkohol-Wegfahrsperre (Alcolock)

Bei diesem Assistenten musst du vor Fahrtantritt in ein Messgerät blasen, welches den Alkoholanteil in deinem Atem ermittelt. Bist du zu stark alkoholisiert, blockiert das Programm die Zündung und du kannst nicht losfahren.

  • Antriebsschlupfregelung (ASR)

Das ASR-System hilft dir beim Anfahren und Beschleunigen, indem es das Antriebsmoment passend auf die Räder verteilt. Auf rutschigen Straßen verhindert es, dass deine Reifen durchdrehen.

  • Automatische Notbremssysteme (AEBS)

Das AEBS erkennt einen drohenden Zusammenstoß und bremst das Fahrzeug ab. Wenn das System die Kollision nicht verhindern kann, schwächt es sie zumindest ab.

  • Bergabfahrhilfe (HDC)

Das HDC-Programm regelt die Geschwindigkeit an steilen Berghängen, sodass du kontrolliert nach unten fahren kannst.

  • Berganfahrhilfe

Beim Anfahren an einer Steigung droht die Gefahr, dass dein Auto rückwärts rollt. Der Berganfahrassistent erkennt diese Situation und wirkt wie eine automatische Handbremse. Er hält den Bremsdruck etwas länger aufrecht, sodass du in Ruhe anfahren kannst.

  • Bremsassistent (BAS)

Wenn du eine Notbremsung machen musst, optimiert das BAS dieses Manöver. Es verstärkt den Druck auf die Bremsen und hält ihn konstant.

  • Elektronisches Stabilitätsprogramm (ESP)

Das ESP-Programm bremst einzelne Räder ab und beeinflusst bedarfsweise die Motorleistung. Dadurch kann es dich davor bewahren, mit deinem Auto auszubrechen oder ins Schleudern zu kommen. Moderne ESP-Systeme greifen auch in die Lenkung ein und stabilisieren Anhänger bei einem Gespann.

  • Fahrermüdigkeitserkennung und -aufmerksamkeitsüberwachung (Driver Drowsiness and Attention Warning)

Das DAW-System überwacht dein Lenkverhalten, um deine Aufmerksamkeit zu prüfen. Wenn du kleine Lenkfehler machst und diese abrupt korrigierst, kann das bedeuten, dass du müde oder anderweitig unkonzentriert bist. Der Assistent gibt dir dann ein Signal und kann so zum Beispiel den gefährlichen Sekundenschlaf verhindern.

Fahrerassistenzsystem
  • Intelligente Lichtsysteme

Diese Systeme sorgen dafür, dass du bei allen möglichen Licht- und Wetterverhältnissen deine Umgebung so gut wie möglich sehen kannst. So misst etwa der Fernlichtassistent die Helligkeit in Fahrtrichtung und passt die Lichteinstellungen automatisch an. Dadurch hast du stets optimale Sicht auf die Straße vor dir, ohne entgegenkommende Fahrer mit deinem Fernlicht zu blenden.

  • Intelligent Speed Adaptation (ISA)

Dieses System ist eine Kombination aus Tempomat und Verkehrszeichenerkennung. Es analysiert Verkehrsschilder und Straßenverhältnisse, gibt dir ein Signal, wenn du zu schnell fährst oder passt die Geschwindigkeit selbständig an.

  • Notbremslicht (Emergency Stop Signal)

Wenn du stark abbremst, warnt dieser Assistent die Fahrzeuge hinter dir mit einem Lichtsignal. Sobald dein Auto still steht, schaltet er auch die Warnblinker automatisch ein und verhindert so Auffahrunfälle.

  • Rückwärtsfahrassistent (Reversing Detection)

Beim Rückwärtsfahren beobachtet dieser Assistent die Zone hinter deinem Auto und warnt dich, wenn Personen oder Gegenstände im Weg sind. Zudem kann das System eine Notbremsung auslösen, um einen Zusammenstoß zu vermeiden.

  • Spurhalteassistenten (LKA, Lane Keeping Assistant)

Das LKA-Programm beobachtet mithilfe einer Kamera die Fahrbahnmarkierungen und Straßenränder. Kurz bevor du deine Fahrspur verlässt, weist dich ein Signal darauf hin und der Assistent unterstützt dich dabei, das Auto wieder in die korrekte Bahn zu lenken.

  • Speed Limiter/Tempomat

Dieser Assistent hält eine von dir eingestellte Geschwindigkeit konstant ein. So kannst du deinen Fuß vom Gaspedal nehmen und du sparst Kraftstoff.

  • Überholassistenten

Diese Sicherheitssysteme helfen dir bei Überholmanövern oder können sie sogar eigenständig ausführen.

Vor- und Nachteile von Fahrerassistenzsystemen

Die Technik der Fahrerassistenzsysteme hat in den letzten Jahren enorme Fortschritte gemacht und immer mehr dieser Systeme werden in Neufahrzeuge eingebaut. Deshalb ist es wichtig, diese Entwicklung kritisch zu betrachten und die Vor- und Nachteile abzuwägen.

Assistenzsysteme können einen sehr wichtigen Beitrag zur Verkehrssicherheit leisten. Betrachtet man beispielsweise die Unfallstatistiken, so zeigt sich, dass eine erschreckend hohe Zahl von Unfällen auf Unaufmerksamkeit, Übermüdung oder Alkohol zurückzuführen ist. Entsprechende Sicherheitssysteme könnten viele dieser Unfälle verhindern oder zumindest mildern. Die Frage: ,, Welches Fahrassistenz-System bietet ein hohes Verkehrssicherheit Potential?“ ist also nicht allgemein zu beantworten. Es kommt auf die Fahrweise und Sicherheit der Person hinter dem Steuer an

Fahrerassistenzsysteme

Welche Gefahren können bei der Nutzung von Fahrerassistenzsystemen entstehen?

Je komplexer die Technik im Auto wird, desto größer ist die Gefahr, dass du davon abgelenkt wirst. Wer während der Fahrt ständig die Fahrhilfesysteme bedienen oder auf deren Warnsignale achten muss, kann sich nicht mehr auf das Verkehrsgeschehen konzentrieren. Um diesem Effekt entgegenzuwirken, gelten strenge Richtlinien für die Mensch-Maschine-Schnittstelle von Fahrerassistenzsystemen. Fahrerassistenzsysteme haben auch einen finanziellen Nachteil. Die Vollausstattung eines Neuwagens mit allen verfügbaren Sicherheitssystemen kann den Kaufpreis um einen fünfstelligen Betrag in die Höhe treiben. Hier musst du selbst entscheiden, wie viel dir die zusätzliche Sicherheit wert ist und welche Systeme dir den größten Nutzen bringen.

Spezielle Ausrüstungen wie Kameras oder Sensoren für Fahrerassistenzsysteme sind wertvolle Gegenstände im Fahrzeug und ein attraktives Ziel für Langfinger. Mit unserer Gegenstandversicherung bist du gegen eventuellen Diebstahl oder Beschädigung deiner Elektronik optimal abgesichert.

Mehr Sicherheit per Gesetz: Verpflichtende Fahrerassistenzsysteme

ABS und ESP gehören bereits seit vielen Jahren zur Pflichtausstattung jedes Neuwagens. Das Europäische Parlament plant, eine ganze Reihe weiterer Fahrerassistenzsysteme spätestens ab 2024 zur Serienausstattung zu machen. Neuwagen ohne diese Sicherheitseinrichtungen sollen dann in der EU keine Typgenehmigung mehr erhalten. Die geplanten Maßnahmen sollen ab 2022 in Kraft treten und betreffen unter anderem folgende Systeme

  • Abstandsregeltempomat
  • Alkohol-Wegfahrsperre
  • Fahrermüdigkeitserkennung
  • Notbremsassistent
  • Rückwärtsfahrassistent
  • Spurhalteassistent

Wenn Fahrassistenz-Systeme im Auto zur Pflicht werden, gehören sie auch zur Ausbildung in der Fahrschule. Welche Systeme in der Fahrschule dann verpflichtend abgefragt und gelernt werden, wird in Zukunft festgelegt.

Was sind passive Sicherheitssysteme?

Alle bisher vorgestellten Fahrerassistenzsysteme gehören zu den aktiven Sicherheitssystemen. Sie haben im Prinzip alle das gleiche Ziel: Unfälle zu verhindern. Kommt es trotz dieser Präventionsmaßnahmen zu einem Unfall, greifen die passiven Sicherheitssysteme. Ihre Aufgabe ist es, die Folgen eines Unfalls abzumildern und so für „Glück im Unglück“ zu sorgen.

Zu den passiven Sicherheitssystemen gehören:

  • Knautschzone: Der vordere Teil, das Heck und die Seiten deines Autos sind so gebaut, dass sich das Blech bei einem Zusammenstoß stark verbiegt. Dadurch wird die größte Wucht des Aufpralls abgefangen.
  • Sicherheitsfahrgastzelle: Im Gegensatz zum Außenbereich deines Fahrzeugs ist der Innenraum möglichst stabil konstruiert. Im Ernstfall verhindert diese Bauweise das Eindringen von Autoteilen.
  • Sicherheitsgurt: Der Dreipunktgurt fixiert deinen Oberkörper in einer aufrechten Position. Bei einer Notbremsung oder einem Unfall sorgt er dafür, dass du nicht nach vorne oder sogar durch die Windschutzscheibe geschleudert wirst.
  • Airbag: Das Airbag-System wird bei einem Aufprall ausgelöst und verhindert, dass du dich an harten Autoteilen verletzt.

Welche Fahrassistenzsysteme muss man manuell aktivieren? Grundsätzlich kommt es auf das Automodell an. In den meisten Fällen gibt es jedoch eine Faustregel. Sicherheitssysteme (z. B. Notbremsassistent, Notbremslicht, etc.) sind automatisch aktiv. Systeme, die lediglich eine Entlastung bringen, nennt man auch Komfortsysteme. Diese muss man manuell einschalten. Beispiele sind der Aktive Parkassistent oder die Berganfahrhilfe.

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