Der Airbag
Der Airbag gehört zu den sogenannten passiven Sicherheitssystemen. Egal ob im Verbrenner, im Elektroauto oder im Hybridauto: Airbags gehören heutzutage zur Grundausstattung.
Kein Wunder: Immerhin konnte im Crashtest schon etliche Male nachgewiesen werden, dass diese Sicherheitsfunktion das Verletzungsrisiko bei Unfällen deutlich minimieren kann. Dennoch ersetzen Airbags natürlich keineswegs die Anschnallpflicht oder die Kindersitzpflicht.
Vielleicht hast du dich in der Vergangenheit auch schon einmal gefragt, wie ein Airbag im Auto funktioniert? Oder wann er auslöst? Die folgenden Abschnitte geben dir Antworten auf die „Was ist ein Airbag?“
Wie funktioniert ein Airbag?
Der Airbag soll dich, ebenso wie die Sicherheitsgurte, vor Verletzungen schützen, die durch einen Unfall entstehen können. Anders als bei der klassischen Gefahrenbremsung braucht es für das Auslösen des Airbags jedoch den Aufprall. Diesen nehmen die integrierten Sensoren wahr.
Danach geht –wie auch beim Airbag-Helm oder bei der Airbag-Weste fürs Motorrad – alles ganz schnell. Die besagten Sensoren lösen eine Zündung aus. Diese bewirkt, dass das Material im Inneren des Airbags, das Gas produziert, abbrennt. Das Gas breitet sich dann im Airbag aus und das luftgefüllte Kissen fängt die Insassen ab. So werden vor allem der Kopf und der Oberkörper geschützt.
Sollte deine Airbag-Kontrollleuchte aufblinken bzw. leuchten, ist es wichtig, zeitnah eine Werkstatt aufzusuchen. Denn, egal ob selbstverschuldeter Unfall oder nicht: Die Sicherheit aller Beteiligten steht an erster Stelle.
Dies solltest du übrigens auch bei deinen vierbeinigen Passagieren beachten. Wirf in diesem Zusammenhang auch einen Blick auf unseren Beitrag „Hund richtig im Auto transportieren: So geht’s!“. Mit diesen Tipps schaffst du gute Voraussetzungen dafür, im Schadenfall keine Probleme mit deiner Kfz-Teilkaskoversicherung zu bekommen.
Der Airbag stellt „nur“ eine von vielen Sicherheitsmaßnahmen in deinem Auto dar. Seit seiner Erfindung im Jahr 1971 hat das Sicherheitssystem an Popularität gewonnen. Mittlerweile haben es neben dem Frontairbag auch weitere in die Fahrzeuge geschafft. Eine grundsätzliche Airbag-Pflicht besteht in Deutschland jedoch nicht. Aber: Du darfst einen Airbag nur dann ausbauen, wenn er nicht für den gesetzlich vorgeschriebenen Schutz im Zusammenhang mit einem Frontalaufprall benötigt wird.
Diese Arten von Airbags gibt es
Wer vom „Airbag“ spricht, mein damit meist den Frontairbag auf der Fahrerseite, der im Lenkrad Platz findet. Neben ihm gibt es aber noch eine Vielzahl an weiteren Airbags:
- Beifahrerairbags
- Seitenairbags
- Knieairbags
- Gurtairbags
Außerdem gibt es Fahrrad-Airbags, die jedoch (noch wesentlich) seltener zum Einsatz kommen als die Varianten im Auto. Auch Motorradfahrer und Fluggesellschaften greifen immer öfter auf diese zusätzliche Sicherheitsoption zurück.
Auch wenn alle Airbags nach dem gleichen Prinzip funktionieren, gibt es dennoch Unterschiede. Bei manchen Modellen wird das Gas beispielsweise schneller in den Ballon geleitet als bei anderen. Vor allem die modernen, adaptiven Varianten setzen in der heutigen Zeit auf zweistufige Gasgeneratoren. Diese ermöglichen es ihnen, die Wucht eines Aufpralls noch besser einzuschätzen. Wenn dann das Gas „in zwei Etappen“ in das Airbag geleitet wird, ist der Aufprall auf das Kissen für die Insassen meist nicht so hart.
Auslesen des Airbagsystems
Bei einem modernen Airbagsystem werden die Daten im Steuerungsgerät gespeichert und können dementsprechend auch wieder ausgelesen werden.
So kannst du unter anderem folgende Details erfahren:
- etwaige Störungen, die im Zuge eines Aufpralls aufgetreten sind
- die Zündzeit (die Zeit, zu der der Airbag ausgelöst hat)
- die Sitzbelegung in deinem Wagen
Die entsprechenden Informationen kannst du wiederrum in einem Unfallgutachten verwendet werden. Das lässt auf Basis der Daten oft auch Rückschlüsse auf eine etwaige Teilschuld oder auch eine Mitschuld an Verletzungen zu. Demnach dürften auch deine Kfz-Haftpflichtversicherung oder deine Kfz-Vollkaskoversicherung Interesse an den entsprechenden Ergebnissen haben.
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