Lackkratzer entfernen – So einfach kann es gehen

Von Lisa 15 September, 2023
4 minutes
Lackkratzer entfernen

Schneller als einem lieb ist, kann ein Kratzer am Auto entstehen. Optisch ist das natürlich nicht besonders ansprechend und meistens ist ein Verschwinden des Kratzers erwünscht. Viele Kratzer, die sich zum Beispiel nur auf dem Klarlack befinden, lassen sich leicht selbst entfernen. Manchmal ist es jedoch notwendig, einen Fachmann aufzusuchen.

Darum solltest du Lackkratzer entfernen oder entfernen lassen

Lackkratzer sehen nicht nur unschön aus, sie können auch Probleme verursachen. Wenn der Kratzer sehr tief ist und bis auf das Blech geht, kann das Auto anfangen zu rosten. Dadurch dringt Wasser in das Innere des Autos ein und es wird nass. Deshalb solltest du Lackschäden am Auto immer ausbessern.

Diese Lackschäden kommen am häufigsten vor

Manche Stellen sind besonders anfällig dafür, Kratzer zu bekommen.

  • Auf der Kofferraum-Ladekante: Wenn du Gegenstände in den Kofferraum packst, wie zum Beispiel Einkaufstaschen, Getränkekisten o.ä., entstehen schnell einmal Kratzer auf der Ladekante.
  • Neben dem Türgriff: Ringe auf dem Finger fördern Kratzer neben oder hinter dem Türgriff.
  • Seitlich vom Tankdeckel: Wer sich während des Tankens an sein Auto lehnt, fördert ungewollt Kratzer. Diese können durch Nieten auf der Jeans oder der Jacke entstehen.
  • Am Kotflügel: Während des Parkens kann ein Kratzer an dein Auto gelangen, wenn du gegen eine Wand oder eine Säule fährst.

Lackkratzer entfernen – besser zum Experten oder selber machen?

Kleine Kratzer im Lack kannst du in der Regel selbst entfernen. Tiefe Kratzer im Lack solltest du aber besser von einem Fachmann entfernen lassen. Der Autolack besteht aus vier Schichten. Diese vier Schichten sind zusammen etwa einen Millimeter dick, vergleichbar mit der Dicke eines Haares. Deshalb ist es wichtig, die Autolack-Pflege zu berücksichtigen. Ist ein Kratzer im Klarlack, kann er durch Polieren entfernt werden. Ist der Basislack betroffen, können nur Bastler versuchen, den Kratzer vom Auto zu entfernen. Wer sich mit Autos nicht gut auskennt, sollte die Sache nicht selbst in die Hand nehmen, sondern lieber einem Fachmann überlassen. Wenn ein Kratzer tiefer ist und die Füllerschicht oder die Grundierung angegriffen hat, solltest du dich auf jeden Fall an einen Profi wenden.

In Bezug auf Autolackreparaturen besteht oft die Gefahr, dass DIY-Versuche dazu führen, dass der Schaden verschlimmert wird. Eine unsachgemäße Reparatur kann nicht nur das ästhetische Erscheinungsbild des Fahrzeugs beeinträchtigen, sondern auch zu teuren Folgekosten führen.

Um dich vor unerwarteten Kosten und möglichen Folgeschäden zu schützen, ist eine Reparaturkostenversicherung eine sinnvolle Investition.

Diese Versicherung bietet professionellen Schutz vor Schäden am Auto und minimiert das finanzielle Risiko im Falle von Reparaturen.

So erkennst du, welche Kratzer du selbst beseitigen kannst

Ob du den Kratzer selbst entfernen kannst, kannst du ganz einfach feststellen. Schau dir den Kratzer genau an und fühle ihn mit deinen Fingerspitzen. Wenn du unter dem Kratzer eine andere Farbe als die des Autolacks siehst, ist der Kratzer zu tief. Dann lässt er sich durch einfaches Polieren nicht mehr entfernen. Du kannst dies auch überprüfen, indem du mit dem Fingernagel über den Kratzer fährst. Bleibt der Fingernagel hängen, muss der Kratzer von einem Fachmann entfernt werden. Um tiefe Kratzer am Auto zu entfernen gibt es keine Hausmittel. Auch wenn im Internet geschrieben wird, dass eine Kokosöl Essig Mischung Kratzer am Auto entfernen kann – das ist nicht der Fall. Mit einer Essigsäure an den Autolack zu gehen ist in jedem Fall eine schlechte Idee. Dafür gibt es spezielle Mittel.

Lackkratzer beim Profi beseitigen lassen

Manchmal kannst du einen Lackschaden selbst auspolieren und das Problem ist gelöst. Um tiefe Katzer bis zur Grundierung zu entfernen, musst du zu einem Profi gehen. Du hast die Wahl zwischen einer Fahrzeugaufbereitung in einer Werkstatt oder in einem Fachbetrieb. Gerade bei kleineren Bagatellschäden am Auto entstehen oft Kratzer oder Dellen. Diese solltest du fotografieren und anschließend von einem Fachmann entfernen lassen. Es empfiehlt sich auch hier, eine Kaskoversicherung abzuschließen, die die Kosten dafür übernimmt. Dies muss jedoch immer vor einem Unfall geschehen. Kümmere dich also am besten rechtzeitig um eine entsprechende Versicherung.

Manche Kratzer sind wiederum so klein, dass ein Fachmann den Aufwand und die Kosten relativ gering halten kann. Das nennt man Smart Repair.

Lackkratzer entfernen

So funktioniert Smart Repair

Beim Smart Repair wird der Kratzer gefüllt und die Oberfläche glatt geschliffen. Kleine Dellen können einfach ausgebeult werden. Der Originalfarbton deines Autos kann in der Regel mit einer Kamera ermittelt und mit Hilfe einer Software exakt nachgemischt werden. So ist nach der Reparatur vom Kratzer nichts mehr zu sehen.

Diese spezielle Art der Reparatur kommt allerdings nur für folgende Kratzer infrage:

  • Kratzer auf farbechtem Lack
  • Kleine Kratzer, die nicht länger als 15cm groß sind
  • Kratzer, die sich nicht in liegenden Flächen befinden

Das kostet es, Kratzer im Lack entfernen zu lassen

Die Smart Repair Methode kostet zwischen 40 und 80 Euro. Bei größeren Kratzern oder Dellen liegt der Preis deutlich höher. Muss beispielsweise der Kotflügel deines Autos neu lackiert werden, musst du mit Kosten in der Höhe von 300 Euro rechnen. Die Kosten beziehen sich aber nicht auf die Anzahl der Kratzer, sondern auf die Größe der Fläche oder die Tiefe. Deshalb solltest du dir vorher einen Kostenvoranschlag machen lassen. So weißt du genau, was die Reparatur kosten wird und du bekommst keine überraschende Rechnung.

Lackkratzer selbst entfernen – so geht’s

Hast du dir den Kratzer an deinem Auto genau angesehen und gefühlt, ob er nur die oberste Schicht betrifft? Hast du festgestellt, dass du ihn selbst entfernen kannst? Dann kannst du hier nachlesen, wie du Schritt für Schritt Kratzer aus dem Autolack entfernen kannst:

  1. Lackkratzer reinigen: Damit dein Auto nicht noch mehr Kratzer bekommt und Fettrückstände entfernt werden, solltest du die betroffene Stelle mit Wasser und Spülmittel reinigen. Du kannst auch Autoshampoo verwenden. Bei starker Verschmutzung solltest du den Schmutz einweichen lassen. Um auch kleinste Schmutzpartikel zu entfernen, kann man Reinigungsbenzin auf ein Wattestäbchen geben. Manchmal befindet sich auch Bremsstaub auf dem Autolack, der sehr hartnäckig sein kann. Hier erfährst du, wie du Bremsstaub entfernen kannst. Danach ist es sinnvoll, den Bereich um den Kratzer abzukleben.
  2. Lackkratzer entfernen und schleifen: Ist nur der Lack beschädigt, kann der Lackkratzer mit einer grobkörnigen Polierpaste behandelt werden. Dabei solltest du die Stelle kreisförmig bearbeiten und aufrauen. Die Reste entfernst du am besten mit einem weichen, sauberen Tuch. Wenn der Kratzer tiefer ist und den Grundlack betrifft, musst du einen Lackstift kaufen. Dieser sollte idealerweise zur Farbe deines Autos passen. Mit dem Stift deckst du den Kratzer ab und lässt ihn gut trocknen. Dann kannst du ihn abschleifen. Eventuell musst du diesen Vorgang mehrmals wiederholen.
  3. Lackkratzer versiegeln: Nachdem der Kratzer entfernt wurde, muss er versiegelt werden. Trage die Versiegelungspaste mit einem Poliertuch auf. Sobald der Übergang zum Lack glatt ist, muss die Oberfläche mit einer Nanoversiegelung überzogen werden. Dazu kannst du auch Hartwachspolitur verwenden.

Welche Produkte sind empfehlenswert?

Zum Ausbessern von Lackkratzern sind im Fachhandel verschiedene Produkte erhältlich. Geeignet sind spezielle Kratzerentfernungssets, die zum Beispiel Politurpaste, Finishpaste, Schleifblüten, Poliervlies und Polierstempel enthalten.

Auf Hausmittel wie Zahnpasta oder Nagellack anstelle professioneller Polituren solltest du jedoch unbedingt verzichten. Hier besteht die Gefahr, den Lack zusätzlich zu schädigen.

So schützt du dich vor Kratzern im Lack

Um dein Auto vor Kratzern zu schützen, kannst du zum Beispiel eine Autofolie verwenden. Diese sind in der Regel durchsichtig und sehr dünn. Sie werden an besonders gefährdeten Stellen angebracht, zum Beispiel am Kotflügel oder im Türbereich. Wer einen sehr engen Garagenplatz hat, kann einen Schutzstreifen anbringen. Er verhindert wirksam Kratzer und Beulen an deinem Auto.

 

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