Handy am Steuer: Bußgelder, Punkte & Probezeit
Das Handy ist heutzutage immer präsent. Wir telefonieren, lesen Nachrichten, schreiben Messages, googlen Informationen, streamen Filme oder stöbern auf Social-Media-Kanälen. Doch nicht nur Zuhause ist das Smartphone unser ständiger Begleiter. Viele nutzen das Handy am Steuer und gefährden sowohl sich als auch andere Menschen. Damit es nicht zu Gefährdungen und Unfällen im Straßenverkehr kommt, weil man das Handy am Steuer nutzt, hat der Gesetzgeber Strafen verfasst. Diese sind teilweise sehr empfindlich und sollten dem Handynutzer eine Lehre sein. Als Experten und Profis klären wir dich auf, was du zu erwarten hast, wenn du mit deinem Handy am Steuer unterwegs bist.
Mit dem Handy am Steuer erwischt: Was tun?
Das Handy klingelt oder es ploppen Nachrichten auf. Die Versuchung ist groß, während der Autofahrt zum Handy zu greifen. Dieser können die meisten Handybesitzer auch kaum widerstehen. Immer wieder sind Verstöße zu erkennen. Einige greifen verstohlen an der roten Ampel zum Handy, andere telefonieren ganz zwanglos während der Fahrt. Das Handyverbot während der Autofahrt gehört inzwischen somit zur Tagesordnung im Straßenverkehr. Wenn du allerdings das Handy am Steuer nutzt, machst du dich strafbar. Die Regeln sind dazu im § 23 der StVO (Straßenverkehrsordnung) verfasst. Doch wie hoch fällt die Strafe für Handy am Steuer wirklich aus?
Das hängt ganz vom Vergehen ab. Seit dem 19. Oktober 2017 gelten höhere Sanktionen bei Handyverstößen am Steuer. Der Tatvorwurf: Du hast im Straßenverkehr verbotenerweise ein Smartphone benutzt. Dabei hast du dich und andere Verkehrsteilnehmer aktiv gefährdet. Aber wer will nun behaupten, dass die Nutzung eines Handys im Straßenverkehr gefährlich ist?
Ganz einfach: Es ist dank mehrerer Studien bewiesen, dass die Aufmerksamkeit bei Verwendung eines Smartphones am Steuer leidet. Der Fahrer ist abgelenkt und schaut viel länger als nötig auf das Display. Fußgänger, Kinder und andere Verkehrsteilnehmer nimmt ein Handynutzer verspätet oder gar nicht wahr. Da eine Hand nicht am Steuer oder an der Gangschaltung ruht, sondern das Handy führt, liegt eine weitere Gefährdung vor. Kurzum: Der Fahrer ist abgelenkt. Er reagiert nicht oder nur verzögert. Aufgrund dieser Szenarien gab es in der Vergangenheit zahlreiche Unfälle. Einige haben sogar Menschenleben gekostet. Damit Autofahrer ihre Konzentration mehr den Straßen und Verkehrsteilnehmern widmen, sind harte Strafen zum Einsatz gekommen. Diese sollen in erster Linie den Geldbeutel treffen. Aber was kostet es, wenn du mit dem Handy am Steuer erwischt wirst?
Welche Strafen drohen bei Handy am Steuer?
Wer das Smartphone nutzt, muss mit einem Bußgeld wegen Handy am Steuer rechnen. Hältst du zum Beispiel einfach nur das Handy in der Hand, so drohen dir eine Geldstrafe in Höhe von 100 Euro sowie ein Punkt in Flensburg. Lag hingegen eine akute Gefährdung durch dein Verhalten vor, steigt das Bußgeld auf 150 Euro an. Bei einem Unfall wegen Handynutzung drohen sogar 200 Euro. In den beiden letzten Fällen kommen zusätzlich zwei Punkte in Flensburg und ein Monat Fahrverbot hinzu.
Neben diesen Geldbußen kann es weiterhin zu Schadensregulierungen an Fahrzeugen kommen. Auch ein Gerichtsverfahren kann drohen. Wie du siehst, lohnt sich die Nutzung eines Handys am Steuer absolut nicht. Verlierst du nämlich die Kontrolle über dein Fahrzeug, spielst du mit deinem und anderer Menschen Leben.
Hinweis: Schon am 1. Mai 20214 hat der Gesetzgeber höhere Strafen bei Handy am Steuer angesetzt. Damals erlebten Smartphones einen regelrechten Boom. Die Handys galten schon zu dieser Zeit als Statussymbol und standen zu erschwinglichen Preisen zur Verfügung. Wer mitreden wollte, kaufte sich ein Handy. Doch nicht nur zwischendurch griff jeder zum portablen Telefon. Überall und zu jeder Zeit schien das Handy präsent zu sein. So auch bei der Autofahrt. Da sich die Unfälle mit Handy am Steuer häuften, musste eine Änderung Einzug halten.
Dabei ist nicht nur das Telefonieren am Steuer strafbar. Auch wer SMS oder WhatsApp-Nachrichten schreibt, muss mit einer Strafe für Handy am Steuer rechnen. Auch das Filmen, Fotografieren oder Streamen ist verboten. Wer somit das Handy nur in der Hand hält, muss bereits ein Bußgeldverfahren einkalkulieren. So kann das Handy am Steuer Kosten verursachen, die nicht erfreulich für den Geldbeutel sind.
Tipp: Das Handy hat während der Fahrt und bei laufendem Motor immer auf dem Beifahrersitz, in der Ablage oder in der Tasche zu ruhen. Es ist nicht erlaubt, während der Autofahrt nach dem Handy zu greifen. Wer unbedingt ein Gespräch annehmen möchte, muss rechts ranfahren, das Auto stoppen und den Motor abstellen.
Mit dem Handy am Steuer geblitzt: Das sind die Strafen
Du bist mit Handy am Steuer in einen Blitzer geraten? Dann hast du gleich zwei Strafen zu erwarten. Du hast nämlich nicht nur das Geschwindigkeitslimit überzogen, sondern auch noch ein Handy in der Hand gehabt. Das bedeutet folglich, dass du mit einer höheren Strafe zu rechnen hast. Dabei ist es unerheblich, ob du das Handy am Ohr oder in der Hand gehabt hast. Du musst
- die Strafe sofort und komplett zahlen
- einen Punkt in Flensburg hinnehmen
- und mit einem Fahrverbot rechnen.
Beispiel zur Veranschaulichung einer milden Strafe
Ein Blitzer hat dich außerhalb einer Ortschaft mit einer Geschwindigkeitsüberschreitung von 14 km/h erfasst. Du hattest ein Handy in der Hand und wolltest ein Gespräch annehmen. Ein Beweis liegt dank Blitzerfoto vor.
- Du musst nun wegen Geschwindigkeitsüberschreitung mit einem Bußgeld in Höhe von 20 Euro
- Hinzu kommen eine Strafe in Höhe von 100 Euro sowie ein Punkt in Flensburg.
Da sich die Geschwindigkeitsüberschreitung noch in Grenzen hielt, ist die Gesamtsumme von 120 Euro noch erschwinglich. Das sieht bei einer höheren Überschreitung anders aus.
Beispiel zur Veranschaulichung einer härteren Strafe:
Du bist innerhalb einer Ortschaft mit 42 km/h zu schnell unterwegs und fährst beim Telefonieren in eine Blitzkontrolle. Dieses Vergehen wird teuer für dich.
- Du musst mit 100 Euro Bußgeld sowie einem Punkt in Flensburg wegen Handy am Steuer rechnen.
- Die Geschwindigkeitsüberschreitung kostet dich zudem 160 Euro sowie zwei Punkte in Flensburg und ein Monat Fahrverbot.
Insgesamt macht das für dich 210 Euro Geldstrafe, drei Punkte in Flensburg und einen Monat Fahrverbot. Das schmerzt nicht nur das Portemonnaie, auch deine Flexibilität ist eingeschränkt. Bedenke zudem: Du bist zu schnell gefahren und hast weiterhin das Wohl anderer Menschen gefährdet.
Hinweis: Nicht nur für Autofahrer gelten im Übrigen die vorliegenden Regeln. Auch Radfahrer haben empfindliche Strafen zu erwarten. Der Fahrradfahrer ist nämlich ebenso im Verkehr ein Fahrzeugführer. Demnach ist es verboten, mit einem Handy zu spielen oder zu telefonieren. Hierzu sind Headsets oder Freisprechanlagen vorgesehen.
Handy am Steuer in der Probezeit: Das droht dir
Autofahrer in der Probezeit müssen sich in den ersten zwei Jahren nach Führerscheinerhalt besonders achtsam und vorsichtig im Straßenverkehr bewegen. Bei Strafen kann es zu einer Verlängerung der Probezeit kommen. Kommt es zu einer Strafe bei Handy am Steuer, sind die Konsequenzen noch schwerwiegender.
Bist du nämlich gerade erst in den Besitz eines Führerscheins gekommen, solltest du vorsichtig fahren. Erwischt dich die Polizei mit einem Handy am Steuer, musst du 100 Euro und einen Punkt in Flensburg in Kauf nehmen. Zusätzlich verlängert sich deine Probezeit. Hierbei differenziert die Polizei zwischen schwerwiegenden und weniger schwerwiegenden Verkehrsverstößen. Wir liefern dir einen Einblick, was du während der Probezeit und einem Handy am Steuer zu erwarten hast.
Schwerwiegender Verkehrsverstoß
Du hast dich über die Vorfahrtsregeln hinweggesetzt, hast ein Stoppschild überfahren oder eine rote Ampel missachtet. Auch das Überholen im Überholverbot sowie Geschwindigkeitsüberschreitungen gehören in diesen Bereich. Kommt es zu einer Ahndung, musst du mit Führerscheinentzug oder Probezeitverlängerung rechnen. Auch die Einladung zum sogenannten Idiotentest könnte eintreffen.
Weniger schwerwiegender Verkehrsverstoß
Verkehrsverstöße sind niemals ehrenhaft. Aber es gibt weniger schwerwiegende Verkehrsverstöße, die oftmals mit einer Verwarnung einhergehen. Dazu zählt das Fahren mit verkehrsuntauglichen Reifen oder das Mitführen von Kleinkindern ohne Autositz. In diesen Fällen musst du ebenso mit Strafen rechnen, die aber weniger schwer wiegen dürften.
Bist du während der Autofahrt mit deinem Smartphone beschäftigt, musst du mit einem Bußgeld für Handy am Steuer rechnen. Das Handyverbot zählt dabei zur Gruppe der schwerwiegenden Verkehrsvergehen. Durch den Blick auf das Handydisplay bist du abgelenkt und kannst nicht die nötige Konzentration für den Straßenverkehr aufbringen. Somit leidet dein Reaktionsvermögen und es kann zu Unfällen kommen. Ein hohes Bußgeld und Punkte in Flensburg sind somit durchaus berechtigt. Es soll dir die Schwere des Vergehens nahelegen. Daher ist auch eine Verlängerung der Probezeit nötig.
Hinweis: Du kannst natürlich gegen das Bußgeld oder sonstige Anschuldigungen Einspruch einlegen. Einige Bußgelder sind nämlich tatsächlich fehlerhaft. Warte zunächst den Eingang des Behördenbriefes ab. Anschließend kannst du Einspruch gegen die Tatbestände einlegen.
Klar ist: Du erhältst nicht nur eine Strafe, wenn du mit Handy am Steuer in einen Blitzer fährst. Beobachtet dich die Polizei, wie du mit dem Handy am Steuer hantierst, kann das ebenso eine Strafe mit sich bringen. Das Handyverbot gilt seit 2004. In den Folgejahren erhielten die Sanktionen schließlich Erneuerungen. Doch noch immer kommt es vor, dass Verkehrssünder Post im Briefkasten wegen Handy am Steuer erhalten.
Was du mit dem Handy im Auto darfst – und was nicht
Wenn es um Handy am Steuer geht, sind die Meinungen häufig zwiegespalten. Während einige die Bußgelder als überzogen erachten, finden andere die Maßnahmen durchaus gerechtfertigt. Doch ist das Handy am Steuer immer verboten oder gibt es vielleicht Ausnahmen?
Laut StVO darf das Handy während der Autofahrt nicht in Erscheinung treten. Es hat in der Ablage, auf dem Beifahrersitz oder in einer Tasche zu ruhen. Gleiches gilt auch für Radfahrer oder Motorradfahrer.
Es ist somit ganz gleich, ob du nur einen kurzen Blick in deine Nachrichten werfen oder einen Anruf blockieren wolltest. Du darfst das Handy am Steuer nicht verwenden. Es ist schlicht und ergreifend verboten.
Bei Missachtung nimmt die Polizei den Bußgeldkatalog zur Hand. Denn der Verstoß gegen das Handyverbot ist keine Kleinigkeit. Bist du mit deinem Handy am Steuer unterwegs, kostet dieses Vergehen Geld und Punkte. Dabei bist du in der Beweispflicht, das Handy am Steuer nicht in der Hand gehalten zu haben. Auch wenn du Einspruch bei Handy am Steuer legst: in der Regel musst du den Kürzeren ziehen. Du hast demnach die Kosten zu tragen, welche die Kfz-Haftpflichtversicherung nicht übernimmt. Auch die Kfz-Teilkaskoversicherung oder Kfz-Vollkaskoversicherung kommt nicht für die Delikte auf. Als berechtigter Fahrer musst du selbst in die Tasche greifen.
Vergiss dabei nicht: Du kannst mit dem Handy am Steuer einen Unfall oder Schadensfall verursachen. Dabei gilt es nicht nur Glasschaden, Wildunfall oder Totalschaden zu begleichen. Du hast in dem Fall grob fahrlässig gehandelt, schließlich war dir das Verbot durchaus bewusst. Ein selbstverschuldeter Unfall bei Handy am Steuer kann teuer für dich werden. Lass das Handy daher lieber liegen oder nutze andere Optionen.
Zu den Optionen zählen mitunter Freisprechanlagen. Diese gibt es inzwischen in Hülle und Fülle im Handel zu kaufen. Zahlreiche Autos besitzen mittlerweile serienmäßig Freisprechfunktionen. Spezielle Tasten zum Annehmen und Auflegen des Gesprächs befinden sich dazu bereits am Lenkrad. Diese sorgen somit dafür, dass der Fahrer den Blick nicht von der Straße wenden muss. Du darfst das Handy somit im Straßenverkehr benutzen, allerdings nur mit Headset oder Freisprecheinrichtungen. Die Hände sollten dabei stets das Lenkrad umschließen und nicht nach dem Smartphone greifen.
Denn auch der kurze Blick zum Handy kann zur Ablenkung führen. Wenn du nicht anders kannst, dann parke dein Auto und stelle den Motor ab. Erst dann gefährdest du nicht den Verkehr und musst nicht mit einem Bußgeld rechnen.
Tipp: Du darfst das Handy an einer roten Ampel nutzen. Hier gilt ein besonderer Fall. Allerdings musst du zu diesem Zweck den Motor komplett ausschalten. Erst dann ist der Griff zum Handy am Steuer gestattet und ein Bußgeld, Punkte oder Fahrverbot drohen somit nicht. Die bei vielen Fahrzeugen integrierte Stop-and-Go-Funktion genügt allerdings nicht.
Lohnt sich ein Einspruch?
Flattert der Bußgeldbescheid ins Haus, findest du immer den Hinweis vor, gegen den Bescheid Einspruch einlegen zu können. Manchmal kann es durchaus sinnvoll sein, gegen einen Bußgeldbescheid vorzugehen. Dafür benötigst du aber zwingend gute Argumente und Beweise. Andernfalls kommt es zur Ablehnung deines Einspruchs und du musst die Strafe dennoch begleichen.
Einige Bußgelder sind sogar fehlerhaft. Für den Laien sind diese Fehler jedoch häufig nicht nachzuvollziehen. Daher ist es immer ratsam, einen Anwalt für Verkehrsrecht oder einen Profi mit der Aufgabe zu betrauen. Dieser kontrolliert den Bußgeldbescheid auf Herz und Nieren und kann fehlerhafte Vorwürfe ausfindig machen.
Wenn du dir also unsicher bist, lass den Bußgeldbescheid ruhig überprüfen. Anwälte erhalten dann die Akten von der Polizei zur Einsicht. Diese kannst du als Privatperson allerdings nicht in Anspruch nehmen. Vor allem bei schweren Tatvorwürfen ist es somit sinnvoll, einen Fachanwalt mit deinen Interessen zu betrauen.
Und so gelingt der Einspruch:
Du erhältst als Fahrzeughalter oder Fahrzeugeigentümer in der Regel per Post ein Anschreiben mit den Anhörungsbogen zugestellt. Hier sind alle Fakten zum Tatzeitpunkt festgehalten. Diese beziehen sich auf deine Person, den Zeitpunkt und den Ort der Tat. Zusätzlich erhältst du Informationen zur Höhe des Bußgeldes. In einigen Fällen ist auch ein Foto dabei, wenn du mit Handy am Steuer in eine Blitzerkontrolle geraten bist.
Du füllst nun den Anhörungsbogen nach bestem Gewissen aus und schickst diesen zurück zur Behörde. Binnen einer Frist von ungefähr zwei Wochen erhältst du schließlich den Bußgeldbescheid zugestellt. Auf diesem kannst du nun mit Einspruch reagieren. Dies musst du auf jeden Fall schriftlich tun. Im Zweifelsfall wendest du dich am besten an einen versierten Fachanwalt, der dich umfangreich berät.
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