E-Bike richtig Versichern
Ein E-Bike kann schnell mehrere tausend Euro kosten. Es einfach so am Straßenrand abzustellen verursacht ein mulmiges Gefühl. Selbst ein hochwertiges Fahrradschloss bietet keinen vollwertigen Schutz. Eine E-Bike-Versicherung springt bei Diebstahl ein und kann so für Entspannung sorgen. Wir erklären dir, wann dein Bike abgesichert ist und was du bei der Versicherungs-Auswahl beachten solltest.
Für wen ist eine E-Bike-Versicherung sinnvoll?
Für dein neues (oder gebrauchtes) E-Fahrrad musstest du ziemlich viel Geld ausgeben. Nun möchtest du dein neues Gefährt natürlich in Sicherheit wissen! Denn aufgrund des hohen Preises werden E-Bikes häufig geklaut. Auch einzelne Teile, wie zum Beispiel der Akku oder der Motor, sind beliebtes Diebesgut und lassen sich oft nur schlecht schützen.
Zusätzliche Gefahren drohen durch Wasser, Feuchtigkeit, andere Elementarschäden oder Probleme in der Elektronik. Da die elektrischen Fahrräder ziemlich schnell unterwegs sind, kommt es auch vergleichsweise häufig zu Unfällen. Mit einer passenden Versicherung kannst du sicher sein, nicht auf den Kosten eines Sturzes oder Crashs sitzen zu bleiben.
Eine E-Fahrrad-Versicherung empfiehlt sich daher für Personen, deren Bike oft im Freien steht oder die sehr häufig benutzt werden. Bei hochpreisigen Rädern bietet sich ein Versicherungsschutz natürlich besonders an, da der Schaden bei Diebstahl entsprechend groß wäre!
Was kostet eine E-Bike-Versicherung?
Dein E-Bike war wahrscheinlich eine stattliche Investition – jetzt möchtest du nicht noch Unsummen für deine Versicherung ausgeben! Die gute Nachricht: Eine E-Bike-Versicherung ist schon ab 80 bis 100 Euro pro Jahr zu haben – kann aber auch bis auf 500 Euro und mehr ansteigen! Der genaue Preis richtet sich dabei nach mehreren Faktoren.
Zunächst ist natürlich der Wert deines Fahrrads entscheidend. Die Preise für ein E-Bike können von einigen hundert bis zu 10.000 Euro und mehr schwanken! Dementsprechend unterschiedlich sind auch die Kosten für eine E-Bike-Versicherung.
Der zweite große Kostenpunkt ist der Versicherungsumfang. Denn eine Versicherung, die nur Diebstahl abdeckt, ist günstiger als eine, die auch Stürze, Vandalismus, Verschleiß und vieles mehr beinhaltet! Hier kommt es darauf an, was du persönlich benötigst. Zusatzangebote wie Pannendienst, Ersatzfahrrad und Pick-Up-Service sind natürlich praktisch, kosten aber in der Regel auch einiges!
Fahrrad beschädigt oder geklaut: Wann haftet die Hausrat?
Es muss nicht immer eine spezielle E-Bike-Versicherung sein: Schon eine “normale” Fahrradversicherung oder die Hausratversicherung können ausreichen! Wichtig ist jedoch, die genauen Regelungen und Vorgaben deiner Versicherung zu prüfen. Denn die Versicherungsbedingungen können eventuell für dein E-Bike ungeeignet sein.
Das liegt zunächst am Wert deines E-Fahrrads: Eine Hausratversicherung beschränkt den Betrag für Fahrräder in der Regel auf einen Prozentwert von der Versicherungssumme. Hast du also eine Hausrat über 100.000 Euro abgeschlossen und das Fahrrad ist mit einem Prozent angegeben, werden dir maximal 1.000 Euro (+10% Vorsorge) erstattet. War dein gestohlenes E-Bike hingegen mehr wert, bleibst du auf der Differenz sitzen!
Außerdem machen viele Versicherungen Einschränkungen und schließen zum Beispiel Schäden durch Vandalismus oder Unfälle aus. Teilweise greift die Versicherung auch nur, wenn das Fahrrad aus einer abgeschlossenen Wohnung, Keller etc. gestohlen wurde. Da die meisten Diebstähle jedoch im öffentlichen Raum passieren, führt das zu großen Nachteilen. Hier ist eine E-Bike-Versicherung deutlich besser geeignet.
Prüfe daher in jedem Fall deine Versicherungsbedingungen, bevor du dich ausschließlich auf deine Hausratversicherung verlässt. So kannst du am besten herausfinden, ob eine E-Bike-Versicherung sinnvoll ist oder eventuell sogar eine Doppelversicherung vorliegt. Sollte deine Hausrat einen ausreichenden Schutz gegen Diebstahl bieten, kann sich eventuell eine Reparaturkostenversicherung speziell für E-Bikes lohnen. Sie ergänzt den bestehenden Schutz und übernimmt verschiedene Kostenpunkte.
Gut zu wissen: Hausrat- oder Gegenstandsversicherung? Wir haben die wichtigen Unterschiede für dich zusammengefasst!
E-Bike gestohlen: Das musst du jetzt tun
Trotz Schloss am Laternenpfahl ist dein E-Bike verschwunden – wir hoffen natürlich, dass es nie dazu kommt! Aber wenn der Ernstfall einmal eintritt, ist es gut, vorbereitet zu sein. Wie du nun vorgehen solltest, teilt dir in der Regel deine Versicherung schon bei Vertragsabschluss mit. Du kannst auch die direkt die jeweilige Hotline anrufen und das weitere Vorgehen abklären. Generell sind aber folgende Punkte zu empfehlen:
- Schreibe schon beim Kauf deines E-Bikes alle wichtigen Daten, Rahmennummer, Modell etc. auf. Schieße außerdem einige Fotos, inklusive eventueller Besonderheiten deines Fahrrads. Auf diese Weise hast du im Falle eines Diebstahls alle wichtigen Informationen zur Hand.
- Wird dein E-Bike geklaut, solltest du Ort und Zeit des Diebstahls notieren. Mache mit deinem Handy einige Bilder vom Tatort und Beweisstücken, wie zum Beispiel Resten deines Fahrradschlosses. Je besser du die Straftat mit dem Handy dokumentierst und je mehr Informationen zur Verfügung stehen, desto besser sind deine Chancen auf eine schnelle und volle Rückerstattung durch die Versicherung.
- Melde den Diebstahl schnellstmöglich bei der Polizei. Du kannst dazu entweder die 110 anrufen oder innerhalb von 48 Stunden zur nächsten Polizeiwache gehen. Auch eine Online-Meldung von Fahrraddiebstählen ist möglich. Falls dein E-Bike über einen GPS-Tracker oder ähnliches Ortungsgerät verfügt, solltest du diese Informationen ebenfalls an die Polizei weitergeben.
- Informier nun deine Versicherung über den Diebstahl. Bei einigen Versicherungsanbietern ist eine Meldung via App oder Webseite möglich, andere bevorzugen Meldungen per E-Mail. Folgende Dokumente solltest du beifügen:
- Deine persönlichen Daten inklusive Versicherungsnummer.
- Kopie der Anzeige, die du bei der Polizei ausgefüllt hast.
- Die Rechnung deines E-Bikes, des Fahrradschlosses oder der jeweiligen Teile, die entwendet wurden.
E-Bike oder Pedelec: Das ist der Unterschied
Die Begriffe Pedelec, E-Bike und S-Pedelec (“Speed Pedelec”) werden oft gleichwertig – und in vielen Fällen falsch! – verwendet. Dabei ist die Erklärung ganz einfach: Ein Pedelec ist ein Fahrrad mit einem elektrischen Unterstützungsmotor. Es fährt nur, wenn du auch in die Pedale trittst und ermöglicht es dir durch den Motor, bis zu 25 km/h schnell zu fahren.
Ein E-Bike ist ebenfalls mit einem Elektromotor ausgestattet, benötigt aber nicht unbedingt Muskelkraft! Du kannst es durch einen Knopfdruck auch ganz ohne Pedale fahren lassen. Sowohl E-Bike als auch Pedelec können über eine E-Bike-Versicherung geschützt werden. S-Pedelecs erreichen hingegen bis zu 45 km/h und sind zulassungspflichtig. Für sie benötigst du eine Kfz-Haftpflichtversicherung und Kennzeichen. Außerdem musst einen Führerschein besitzen, Helm tragen und darfst nicht auf Radwegen und Co. fahren.
Gebrauchte E-Bikes versichern: Geht das?
Generell kannst du auch eine Versicherung für ein gebrauchtes E-Bike abschließen. Einige Versicherer machen hier jedoch Einschränkungen und erlauben nur Fahrräder, die maximal sechs Monate alt sind. Auch hier solltest du unbedingt vor Vertragsabschluss die Versicherungsbedingungen genau lesen!
Fahrrad vor Diebstahl schützen: Wichtige Tipps
Auch wenn du eine gute E-Bike-Versicherung hast, noch besser ist es natürlich, Diebstähle komplett zu vermeiden! Investiere zunächst in ein hochwertiges Schloss (einige Versicherer machen sogar Vorgaben, was ein Fahrradschloss mindestens kosten soll) und ein Komponentenschutzsystem. Letzteres verhindert, dass Diebe einzelne Teile aus deinem Fahrrad ausbauen können. Denn auch Motor, Sattel und andere Komponenten sind begehrtes Diebesgut!
Auch ein GPS-Tracker sollte dazugehören. Sie sind heute bereits in vielen E-Bikes verbaut, lassen sich aber auch mit wenigen Handgriffen nachrüsten. Wird dein Fahrrad entwendet, kannst du seine Position zuverlässig bestimmen und diese Informationen an die Polizei weitergeben.
E-Bike-Versicherung: Darauf musst du achten
Eine E-Bike-Versicherung kann Diebstahl zwar nicht verhindern, aber zumindest für die Folgen aufkommen. Bei der Auswahl der passenden Versicherung hilft die folgende Checkliste:
- Prüfe, ob deine Hausrat eventuell schon einen ausreichenden Schutz bietet.
- Vergleiche Anbieter für E-Bike-Versicherungen und deren Tarife. Die Preise und Laufzeit sollten zu deinem Bike passen.
- Stelle sicher, dass die Versicherung dein Bike (Alter, Bauart etc.) und dein Fahrradschloss auch akzeptiert.
- Prüfe die Zusatzleistungen. Ist alles dabei, was du benötigst oder zahlst du für Extras, die du gar nicht brauchst?
- Halte deine Versicherungsnummer, Rahmennummer des Bikes, Modell, Bilder und weitere Informationen fest.
Bildnachweise:
Headerbild: ©AdobeStock_354651840 ; Sergei Dvornikov
Bild1: @AdobeStock_68513037 ; carballo