Blitzer-Apps: Was du bei der Verwendung von Radarwarnern beachten solltest
Die meisten Autofahrer:innen kennen sicherlich das unangenehme Gefühl: Sie waren „doch nur ein paar km/h“ zu schnell – und wurden geblitzt. Besonders oft passiert dies an Stellen, an denen sie noch nicht allzu oft unterwegs waren.
Viele entscheiden sich deshalb dazu, eine kostenlose Blitzer-App zu nutzen. Diese warnt dich vor den Radarkontrollen und kann so dem ein oder anderen Strafzettel vorbeugen. Aber: Ist genau das eigentlich legal? Ist es erlaubt, eine solche Warn-Anwendung zu nutzen oder ist der Einsatz von Blitzer-Apps vielleicht sogar verboten? Was gilt eigentlich, wenn Beifahrer:innen eine Blitzer-App nutzen und dich vorwarnen?
In diesem Artikel erklären wir von Freeyou alles, was du zu Radarwarnungen und Blitzer-Apps wissen solltest.
Blitzer-Apps: Legal oder verboten?
Die Regeln sind klar: Die Nutzung eines Radarwarners ist sowohl für dich als Fahrer oder Fahrerin als auch für mitfahrende Personen verboten. Die entsprechenden Vorgaben hierzu kannst du in der StVO nachlesen: Es ist verboten, während der Fahrt ein technisches Gerät zu betreiben, das „dafür bestimmt ist, Verkehrsüberwachungsmaßnahmen anzuzeigen oder zu stören“. Ebenso wenig ist es erlaubt, ein solches Gerät betriebsbereit mitzuführen. Die Regelung gilt dabei „insbesondere für Geräte zur Störung oder Anzeige von Geschwindigkeitsmessungen“.
Das bedeutet: Hast du eine Blitzerwarnapp auf dem Handy installiert, muss diese während deiner Fahrt inaktiv sein.
Gut zu wissen: Kommst du in eine Polizeikontrolle, sind die Beamten oder Beamtinnen sogar dazu berechtigt, die App vom Handy zu löschen. Darüber hinaus drohen dir ein Bußgeld in Höhe von 75 Euro und ein Punkt in Flensburg.
Die verantwortungsbewusste Nutzung des Handys im Straßenverkehr ist entscheidend für die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer und Verkehrsteilnehmerinnen. Was auch Sicherheit bietet, ist unsere Reparaturkostenversicherung. Sie schützt dich bei unerwarteten Reparaturen vor hohen Kosten.
Dürfen Beifahrer:innen eine Blitzer-App nutzen?
Die Frage ist naheliegend: Dürfen deine Beifahrer:innen eine Blitzer-App installieren und dich über die Warnungen informieren? Immerhin gehört die besagte App doch dann nicht dir, oder?
Hierbei handelt es sich um eine Art Grauzone. Denn de facto ist nicht der Besitz, sondern die Nutzung der App ausschlaggebend. Anwälte und Anwältinnen für Verkehrsrecht weisen darauf hin, dass es demnach egal ist, wer den Blick auf das Display wirft. Willst du auf der sicheren Seite sein, solltest du also auch nicht die Blitzer-App deines Beifahrers / deiner Beifahrerin nutzen.
Sind Blitzerwarnungen also immer illegal? In den meisten Fällen, ja. Es gibt jedoch eine Ausnahme: Radarwarnungen in den Verkehrsnachrichten.
Radio statt App: Radarwarnungen in den Verkehrsnachrichten
Radarwarnungen gehören bei vielen Radiosendern mittlerweile zum Standard: Nach den Meldungen zu Gefahrenlagen und Staus auf der Autobahn weisen die Moderatoren und Moderatorinnen oft auch auf Blitzer im Sendegebiet hin. Dieses Vorgehen ist vollkommen legal. Denn: Hierbei handelt es sich lediglich um allgemeine Informationen darüber, wo gerade Radarkontrollen stattfinden. Die Angaben sind also bei Weitem nicht so genau, wie es bei Blitzer-Apps der Fall ist.
Hinzu kommt, dass du die Warnung vollkommen unabhängig von deinem jeweiligen Standort erhältst. Ein wichtiger Punkt: Verkehrsmeldungen dieser Art können das Fahrverhalten der Autofahrer und Autofahrerinnen durchaus positiv beeinflussen. Viele fahren langsamer, wenn sie darauf aufmerksam gemacht wurden, dass sich in der Nähe ein Blitzer befindet.
Zu guter Letzt solltest du im Hinterkopf behalten, dass Radarkontrollen nicht dazu da sind, dich zu ärgern. Ein Blick auf die aktuellen Statistiken zeigt, dass überhöhte Geschwindigkeit immer noch eine der häufigsten Unfallursachen ist. Genau deswegen stehen viele Radarfallen auch genau da, wo die Gefahr besonders hoch ist.
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