Auto einwintern: Die besten Tipps und Tricks!

Von Manu 26 September, 2023
4 minutes
Auto einwintern

Wenn du dein Auto einwintern möchtest, ist das mit Arbeit verbunden. Wenn du jedoch weißt, worauf du zu achten hast, kannst du vergleichsweise schnell dein Ziel erreichen und typische Fehler vermeiden. Mit unseren Tipps kannst du dein Auto über den Winter einlagern und sicher sein, im Frühjahr keine unangenehmen Überraschungen zu erleben.

Egal, ob du dein Cabrio im Winter lieber stehen lässt oder deinen Oldtimer vor Streusalz und Co. schützen möchtest: Es kommt immer wieder die Frage auf, wie du dein Auto einwintern kannst. Wir haben die passenden Antworten auf die üblichen Fragen: Kann ich mein Auto im Winter einfach stehen lassen? Soll ich mein Auto mit vollem oder leerem Tank überwintern? Wie kann ich mein Auto über Winter einlagern, ohne dass es zu Schäden kommt? Wir haben die Antworten.

Auto einwintern: Die Pflege davor

Möchtest du dein Auto erfolgreich einwintern, beginnt das mit der richtigen Vorbereitung. Der erste Schritt ist dabei immer die Reinigung des Fahrzeugs. Eine SB-Reinigungsanlage ist ideal, da du dort selbst alle Ecken und Kanten säubern kannst. Eine normale Autowaschanlage reicht jedoch ebenfalls aus.

Hartnäckigen Schmutz wie Baumharz, Insekten oder besondere “Geschenke” von den Vögeln der Umgebung musst du ebenfalls entfernen. Sie sind besonders aggressiv und können deinem Lack erheblich schaden. Generell sollte kein Schmutz mehr zu sehen sein, wenn du dein Auto einwintern möchtest.

Achte dabei auch auf schwer zugängliche Stellen wie Fugen, Wasserabläufe oder Zierleisten. Ist dein Auto sauber, muss es trocknen. Große Flächen trocknen von selbst (spätestens durch die Heimfahrt von der Waschanlage), aber an manchen Orten sammeln sich immer einige Tropfen. Hier musst du mit einem Tuch zu Werke gehen.

Wenn du dein Auto winterfest machen willst, sind noch weitere Schritte nötig. Geht es jedoch darum, dein Fahrzeug über den Winter sicher abzustellen, kannst du dir diese Schritte sparen – reinigen genügt.

Im Innenraum reicht es, Fußmatten und bewegliche Teile zu entfernen. Verschmutzungen können mit einem Staubsauger entfernt werden. Anschließend kannst du mit einem Tuch oder Schwamm die Oberflächen abwischen. Hat dein Fahrzeug Ledersitze, solltest du diese mit einem passenden Pflegemittel behandeln. So bleiben sie auch dann geschmeidig, wenn du dein Auto einwintern möchtest.

Was ist mit der Batterie?

Eine Autobatterie gibt gerne mal den Geist auf – insbesondere nach längeren Standzeiten. Auch die Temperatur des Ortes, an dem du dein Auto einwintern möchtest, ist entscheidend: Liegt sie durchgehend über zehn Grad Celsius, wird eine vollgeladene Batterie mit hoher Wahrscheinlichkeit bis zum Frühjahr überleben.

Ist dein Standort hingegen deutlich kälter oder planst du, dein Auto mehr als nur einen Winter zu lagern, empfiehlt es sich, den Stromkreislauf zu unterbrechen. Falls du es dir technisch zutraust, solltest du die Batterie idealerweise komplett ausbauen und an einem kühlen und temperierten Ort einlagern. Wenn du schon unter der Motorhaube steckst: Nutze die Gelegenheit direkt und fülle das Frostschutzmittel wieder auf – ein Punkt, der oft vergessen wird.

Alternativ kannst du die Autobatterie auch einfach abklemmen und im Auto lassen. Alle vier bis acht Wochen empfiehlt es sich außerdem, die Batterie für einige Zeit zu laden. Achte in jedem Fall darauf, zuerst den Minuspol zu entfernen (in der Regel ein schwarzes Kabel, mit einem deutlichen Minus gekennzeichnet), bevor du dich an den Pluspol (in der Regel rotes Kabel, mit einem deutlichen Plus gekennzeichnet) machst. Andernfalls kann es zu einem Kurzschluss kommen.

Auto einwintern

Neue Autos

Insbesondere neue Fahrzeuge verfügen über jede Menge Elektronik, darunter Steuergeräte, die dauerhaft geringe Mengen Strom benötigen. Möchtest du ein solches Auto einwintern, empfiehlt es sich, die Batterie im Fahrzeug zu lassen. Andernfalls wird der Start im Frühjahr um einiges aufwendiger.

Eine gute Alternative können Ladegeräte sein, die du über den Winter an das Fahrzeug anschließen kannst. Du kannst damit etwa alle acht Wochen selbst eine Ladung durchführen oder in ein etwas teureres Gerät investieren. Dieses bleibt dann permanent angeschlossen und lädt selbständig auf, wenn es nötig ist.

Das gilt jedoch nur für Verbrenner-Motoren und Hybridautos. Fährst du ein Elektroauto, bleibt die Batterie natürlich im Fahrzeug. Es handelt sich dabei fast immer um Lithium-Ionen-Batterien, die etliche Kilogramm wiegen und ohnehin kaum zu entfernen wären.

Auto einwintern: Motor und Reifendruck

Auch der Motor und andere wichtige Bauteile benötigen eine Sonderbehandlung, bevor du dein Auto einwintern kannst. Hat dein Fahrzeug keinen Kunststofftank (vor allem bei Oldtimern oft der Fall), solltest du zuerst volltanken.

Haben deine Zündkerzen schon ihre besten Tage hinter sich, ist jetzt der ideale Zeitpunkt, sie zu wechseln. Wenn du dein Auto nach dem Winter wieder in Betrieb nimmst, fällt der Start dann leichter und schont die Bauteile.

Hilfreich ist es außerdem, wenn du bewegliche Teile einfettest. Dazu zählen etwa die Türscharniere, Lenkhebel, die Gestänge der Bremse und Traggelenke. Sogar die Vorderachse profitiert von einer neuen Fettschicht. Wie du dir sicher vorstellen kannst, ist das mit einem ganz schönen Aufwand verbunden. Je nach Budget kannst du dafür auch eine Autowerkstatt beauftragen.

Einmal in der Werkstatt, kannst du gleich einen Ölwechsel und Ölfilterwechsel durchführen lassen, denn dieser ist ebenfalls sehr nützlich, bevor du dein Auto einwinterst. Natürlich ist das auch in Eigenregie möglich. Der Werkstattservice wird jedoch dokumentiert und hilft dadurch, den Wertverlust des Autos zu verringern.

Lass dir dabei jedoch kein teures Korrosionsschutz-Öl andrehen, wenn du dein Auto nur für eine Saison abstellen willst. Solche Spezialprodukte sind nur sinnvoll, wenn dein Fahrzeug für einen längeren Zeitraum eingemottet wird.

Achtung bei Diesel

Beim Einlagern eines Diesels kann der Katalysator noch “gereinigt” werden. Das funktioniert bereits durch eine etwas schnelle Autobahnfahrt von ca. 15 Minuten. Die hohen Temperaturen helfen, den Partikelfilter freizumachen.

Reifen

Deine Reifen brauchen ebenfalls eine Sonderbehandlung: idealerweise solltest du dein Auto zu ihrem Schutz aufbocken. Das schont zusätzlich die Radaufhängung. Ist das nicht möglich, solltest du wenigstens den Druck der Reifen auf 3 bis 4 bar erhöhen. Andernfalls kann es zu Standplatten und anderen Schäden kommen.

Haben deine Reifen nicht mehr ausreichend Profiltiefe, solltest du jetzt schon in neue Pneus investieren – sofern du sicher weißt, dass du dein Fahrzeug in der nächsten Saison wieder fahren wirst.

Beim Einwintern deines Autos solltest du alle wichtigen Tätigkeiten direkt erledigen, um dir im Frühjahr Arbeit zu sparen. Auch eine kurze Kontrolle, ob du eventuell die Bremsscheiben wechseln musst, lohnt sich aus diesem Grund.

Auto einwintern

Der ideale Standort

Wo du dein Fahrzeug abstellst, ist das ebenfalls ein entscheidender Faktor: Der richtige Ort hilft dir, den Arbeitsaufwand zu verringern und kommt deinem Auto zugute. Ideal sind Räume, die etwa 15 Grad warm sind und 40 Prozent Luftfeuchtigkeit aufweisen.

Unter diesen Bedingungen bildet sich im Normalfall kein Kondenswasser in den Hohlräumen. Der Raum, in dem du dein Auto einwintern möchtest, hat eine höhere Luftfeuchtigkeit? Dann kannst du mit elektrischen oder chemischen Luftentfeuchtern korrigieren.

Wenn dir dies alles zu aufwändig ist, kannst du dein Fahrzeug auch den Profis anvertrauen. Zahlreiche Unternehmen können dein Auto über den Winter einlagern, darunter auch einige Autowerkstätten. Aber im Freien solltest du dein Auto nicht überwintern lassen.

Du hast die ideale Stelle gefunden und steigst zum vorerst letzten Mal aus deinem Auto aus? Dann mache nicht den Fehler, aus Gewohnheit die Handbremse anzuziehen. Im Frühjahr wirst du sonst eventuell Probleme bekommen, sie wieder zu lösen.

Keinen passenden Standort gefunden? Vielleicht möchtest du lieber dein Auto privat verkaufen.

HU und AU lieber vorher erledigen?

Steht die Hauptuntersuchung (HU) und die Abgasuntersuchung (AU) kurz bevor, sollten diese am besten noch vor dem Winter durchgeführt werden. Das sorgt für zusätzliche Sicherheit, da du eventuelle Mängel entdecken und beheben kannst, bevor es in den Winterschlaf geht.

Außerdem kannst du im neuen Jahr direkt starten. Du musst nämlich deine Versicherung nicht kündigen und im Frühjahr dein Auto neu anzumelden – die Kfz-Versicherung kann problemlos mehrere Monate pausiert werden. Das spart jede Menge Zeit und Nerven.

Möchtest du dein Auto nicht nur einwintern, sondern auf längere Zeit stilllegen, sieht die Sache schon etwas anders aus: Hier ist nicht nur die Abmeldung, sondern auch die Kündigung der Kfz-Versicherung sinnvoll.

Weckst du dein Fahrzeug später einmal aus seinem Dornröschenschlaf, wird eine neue Zulassung fällig. Da in Deutschland Versicherungspflicht herrscht, musst du dafür auch eine Versicherung abschließen.

Tipps zum Überwintern des Cabrios

Vor allem, wenn wir ein neues Auto online kaufen, stehen wir vor einer großen Auswahl, die uns oft auf ganz neue Ideen bringt: Warum nicht ein Cabrio? Autos mit variablem Verdeck eignen sich aber eher als Zweitfahrzeug und brauchen daher ebenfalls ein Winterlager.

Dein Verdeck solltest du dazu gründlich reinigen. Bürste es je nach Verschmutzungsgrad einfach mit Wasser ab. Mache dabei auch das Gestänge und die Gummidichtungen sauber und untersuche sie auf eventuelle Schäden. Auch hier gilt: anstehende Arbeiten lieber sofort erledigen und nicht ins Frühjahr verschieben!

Willst du ein solches Auto einwintern, dann immer mit geschlossenem Verdeck. Andernfalls kann sich in den Fugen schnell Schimmel bilden, dessen Geruch du nur schwer wieder los wirst.

Auto einwintern: Tipps für Oldtimer

Bei Oldtimern ist generell auf Schutz und Versiegelung der Karosserie, vor allem am Unterboden, zu achten. Schmutz oder gar Streusalzreste sind ein absolutes No-Go, wenn du ein solches Auto einwintern willst.

Zusätzlich zu den bereits erwähnten Maßnahmen solltest du hier auch noch das Benzin aus dem Vergaser ablassen und das Vergasergestänge schmieren. Da sie häufig über ziemlich viel Hubraum verfügen, ist zudem der Verschleiß der Zündkerzen oft recht hoch – deutlich höher als bei modernen Fahrzeugen. Stark beanspruchte Zündkerzen erneuern ist daher besonders wichtig, um deinem Oldie den Start ins neue Jahr zu erleichtern.

 

Bildnachweise:

Header: ©AdobeStock_245992432, New Africa ; Bild 1: ©AdobeStock_615576156, didiksaputra ; Bild 2: ©AdobeStock_243952164, Hoda Bogdan

background image

Aktuelle Updates erhalten

    Table of contents

      Lesen Sie auch