Rückwärtsversicherung: Definition

Von Erik Lehnert 23 Oktober, 2023
5 Minuten
Rückwärtsversicherung

Bei Versicherungen kennst du sicherlich die standardisierte Version: Dein Versicherungsschutz beginnt mit Abschluss des Vertrags. Dies wird auch als Vorwärtsversicherung bezeichnet und ist im Versicherungsvertragsgesetz so vorgesehen. Es gibt jedoch einige Ausnahmen von dieser Standardvariante. Auch die Krankenzusatzversicherung ist eine Form der Vorwärtsversicherung. Ihr Versicherungsschutz beginnt jedoch erst nach Vertragsabschluss. Eine Ausnahme hier ist die Rückwärtsversicherung: Hier beginnt der Versicherungsschutz schon vor dem eigentlichen Vertragsabschluss. Das bedeutet für dich, dass du die Versicherung zum Beispiel im Juni abschließt und der Schutz bereits rückwirkend für das vergangene Jahr gilt. Diese Konstellation kommt allerdings nicht regelmäßig vor. Sie kommt nur in bestimmten Kategorien vor. Aber warum ist das so? Und wann kommt die Rückwärtsversicherung laut Definition zum Einsatz?

Wann lohnt sich eine Rückwärtsversicherung?

Natürlich kannst du nicht mit deinem Fahrzeug einen Unfall bauen und im Nachhinein eine Versicherung abschließen, das würde dem Grundprinzip gängigen Versicherungen widersprechen. Die Rückwärtsversicherung betrifft vor allem den Bereich der Haftpflichtversicherung. Hier geht es insbesondere um die der Gewerbetreibenden. Ein Beispiel für eine Rückwärtsversicherung erklärt dir, wann eine solche Versicherung sinnvoll ist. Stell dir vor, du bist Gewerbetreibender und hast im letzten Jahr ein Unternehmen im Bereich Trockenbau eröffnet. Jetzt stellst du fest, dass du rechtlich nicht ausreichend abgesichert bist. Du hast weder eine Berufshaftpflichtversicherung noch eine Betriebs- oder Vermögensschadenhaftpflichtversicherung abgeschlossen. Im ersten Jahr deiner Tätigkeit könnten dir Fehler unterlaufen sein, von denen du noch nichts weißt. Du schließt deshalb eine Rückwärtsversicherung ab, um eventuelle Fehler auch rückwirkend abzudecken. In der Zwischenzeit tritt ein Schaden ein: Einer deiner Kunden meldet, dass zwei Trockenbauwände eingestürzt sind. Diese hat dein Betrieb im ersten Jahr aufgestellt. Du hast erst vor kurzem eine Betriebshaftpflichtversicherung abgeschlossen, aber dank der Rückwärtsversicherung kommt die Versicherung für den entstandenen Schaden auf. Wichtig ist, dass du von diesem Schaden oder Fehler nichts gewusst hast. Nur unter dieser Voraussetzung kann die Rückwärtsversicherung abgeschlossen werden und greift auch im Schadensfall. Durch dieses anschauliche Beispiel der Rückwärtsversicherung solltest du nun verstanden haben, wie wichtig diese sein kann. Weitere Regelungen dazu findest du in § 2 des Versicherungsvertragsgesetzes.

Ein weiterer Sonderfall der Rückwärtsversicherung ist die sogenannte Rückdatierung. Bei der Rückwärtsversicherung beginnt dein Schutz schon vor dem eigentlichen Abschluss des Vertrags. Bei der Rückdatierung hingegen wird dein Versicherungsabschluss fiktiv in die Vergangenheit gesetzt. Das lohnt sich zum Beispiel bei privat Krankenversicherten.

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