Was ist der Rollwiderstand?
Der Rollwiderstand wirkt entgegen der Rotationsbewegung von Rädern. Je geringer der Widerstand ist, umso geringer ist auch der Kraftstoffverbrauch mit deinem Kfz. Bewegst du dich mit einem Auto auf einer Oberfläche, entsteht ein Widerstand. Das Gummi der Reifen verformt sich, Reifenflanke und Lauffläche werden stark beansprucht. Der Widerstand kann bei einem Reifen höher oder auch niedriger ausfallen. Bei einem hohen Rollwiderstand benötigt dein Fahrzeug viel Energie, um sich fortzubewegen. Es verbraucht dadurch auch mehr Kraftstoff.
Abhängig ist der Rollwiderstand von verschiedenen Faktoren. Hierzu gehört die Profiltiefe der Reifen und der Reifendruck. Der Reifendruck hat eine wesentliche Wirkung auf den Rollwiderstand. Mit abnehmendem Reifendruck nimmt der Rollwidertand zu. Daher ist es wichtig, den Reifendruck regelmäßig zu prüfen. Das kannst du normalerweise an der Tankstelle erledigen lassen.
Ebenfalls relevant in Bezug auf den Rollwiderstand sind das Reifenmaterial sowie die Dimension und die Konstruktion der Reifen. Verfügen Reifen über ein hartes Oberflächenmaterial, weisen sie einen geringeren Rollwiderstand auf. Mit abnehmender Härte steigt der Rollwiderstand an.
Die Konstruktion der Reifen wirkt sich insofern auf den Untergrund aus, als dass hohe und schmale Reifen einen geringeren Rollwiderstand haben, flache und breite Räder dagegen einen hohen Widerstand aufweisen.
Was besagt der Rollwiderstand?
Der Rollwiderstand besagt, wie viel Energie dein Fahrzeug dadurch verliert, dass sich die Reifen beim Fahren verformen. Um zu prüfen, welchen Rollwiderstand deine Reifen mitbringen, sind Hersteller verpflichtet, ein EU-Reifenlabel einzusetzen. Hier findest du unter anderem Angaben zum Rollwiderstand. Unterteilt wird dieser in mehrere Klassen:
- Klasse A: Reifen der Klasse A haben den geringstmöglichen Rollwiderstand.
- Klasse B: Im Vergleich zum Reifen der Klasse A haben diese Reifen einen Mehrverbrauch von einem Liter auf 1.000 km.
- Klasse C: Im Vergleich zum Reifen der Klasse A haben diese Reifen einen Mehrverbrauch von 2,2 Liter auf 1.000 km.
- Klasse E: Im Vergleich zum Reifen der Klasse A haben diese Reifen einen Mehrverbrauch von 3,6 Liter auf 1.000 km.
- Klasse F: Im Vergleich zum Reifen der Klasse A haben diese Reifen einen Mehrverbrauch von 5,1 Liter auf 1.000 km.
- Klasse G: Im Vergleich zum Reifen der Klasse A haben diese Reifen einen Mehrverbrauch von 6,6 Liter auf 1.000 km.
Die Auflistung macht deutlich, dass Reifen der Klasse G einen deutlich erhöhten Energieverbrauch haben und damit auch die Ausgaben für Kraftstoff steigern. Achte daher auf die Reifenbezeichnung.
Lohnen sich Reifen mit geringem Rollwiderstand?
Zur Einsparung von Energie werden zunehmend Reifen mit einem geringen Rollwiderstand angeboten. Lohnt es sich aber, die vorhandenen Allwetterreifen auszutauschen? Grundsätzlich bringt ein geringer Rollwiderstand, in Bezug auf die Energieeinsparung, Vorteile mit sich. Alle vorhandenen Reifen zu entsorgen und nur noch Modelle der Klasse A zu kaufen, will aber dennoch gut überlegt sein. Ein geringer Rollwiderstand hat nämlich auch Nachteile. Bei einem hohen Rollwiderstand haben die Reifen eine starke Haftung auf dem Untergrund. Dadurch benötigen sie nur einen kurzen Bremsweg. Um diese Haftung zu erreichen, müssen sich die Reifen verformen.
Modelle mit einem geringen Rollwiderstand sind so konzipiert, dass sich das Material möglichst nicht verformt. Dementsprechend wenig Haftung auf dem Untergrund liegt vor. Dies heißt, dass der Bremsweg steigt. Dies nimmt Einfluss auf das Fahrverhalten und deine Sicherheit. Stell dir vor, du hältst dich an eine vorliegende Winterreifenpflicht oder machst dich auf die Suche nach passenden Ganzjahresreifen und entscheidest dich für Ausführungen mit einem geringen Rollwiderstand. Bist du häufig auf vereisten oder nassen Straßen unterwegs, erhöhen diese Reifen die Gefahr, mit dem Fahrzeug zu rutschen.
Achte daher immer darauf, dass Rollwiderstand und Bremsklasse zu deinem individuellen Fahrverhalten und den Fahrsituationen passen, die du häufig erlebst. Insgesamt gibt es fünf Bremsklassen. Die beste Klasse wird mit „A“ bezeichnet, die Klasse „F“ bildet dagegen das Schlusslicht.
So bestimmst du den Rollwiderstand deiner Reifen
Mit einer Formel kannst du den Rollwiderstand deiner Reifen selbst bestimmen. Verwendet für die Berechnung wird: FR = CR x FN. Dabei steht FN für die Normalkraft und CR für den Rollwiderstandskoeffizienten. Die Normalkraft wird angegeben in „km“ und bezieht sich auf die Bewegung des Kfz auf einer geraden Fahrbahn. Der Rollwiderstandskoeffizient kann normalerweise in Tabellen nachgeschlagen werden. Bei der Berechnung nutzt du die Formel: CR = d/R. R entspricht dabei der Dimension deines Reifenmodells. „d“ steht für die Strecke, die dein Fahrzeug in Metern zurücklegt.
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