Ausschluss: Versicherungsbegriff erklärt

Von Marie 30 März, 2023
5 Minuten
Ausschluss

Du hast eine Krankenversicherung und vielleicht auch eine Kfz-Haftpflicht? Dann weißt du, dass keine Versicherung alles deckt. Vielmehr gibt es sogenannte Ausschlüsse. Sie werden vorab vertraglich festgelegt und beschränken den Umfang des Versicherungsschutzes. Wir sagen dir, was sich genau hinter dem Fachbegriff verbirgt und worauf du bei Versicherungsverträgen diesbezüglich achten solltest.

Ausschluss: Was bedeutet das bei Versicherungen?

Jeder Versicherungsschutz ist auf bestimmte Fälle begrenzt. Die Leistungen, die nicht übernommen werden, sind als Risiko- oder Deckungsausschlüsse bekannt. Nur so kann die Prämie fair gestaltet werden – eine Versicherung gegen alles wäre unbezahlbar.

Einen Ausschluss erkennst du auf zwei Weisen:

  1. Die positive Risikobeschreibung umfasst die komplette Versicherungsleistung. Was nicht erwähnt ist, ist nicht in der Deckung enthalten. Diese Fälle sind als primäre Risikoausschlüsse bekannt
  2. Sekundäre Risikoausschlüsse sind Ausnahmen, die im Versicherungsschein oder in den Vertragsbedingungen ausdrücklich erwähnt sind.

Hinweis: Gegen einen Aufpreis kann der Versicherungsschutz um einen primären Ausschluss erweitert werden. Einige Umstände sind jedoch grundsätzlich nicht versicherbar.

Gründe für einen Versicherungsausschluss

Viele Gründe können einen Versicherungsausschluss bewirken. Unter anderem hat deine Versicherung dir gegenüber in den folgenden Fällen keine Versicherungspflicht:

  • Du verstößt gegen eure Vertragsvereinbarungen
  • Du verursachst durch grob fahrlässiges oder absichtliches Eigenverschulden einen Schadensfall
  • Du verstößt gegen geltendes Recht
  • Du hast jemanden bestohlen und musst dafür Entschädigung leisten
Allmählichkeitsschäden

Ausschluss: Beispiel Berufsunfähigkeitsversicherung

Welche Versicherung man braucht, hängt vom Einzelfall ab. Eine Berufsunfähigkeitsversicherung ist fast immer sinnvoll. Sie schützt vor Verdienstausfall, wenn man aus gesundheitlichen Gründen seine berufliche Tätigkeit aufgeben muss. Vor Auszahlung der monatlichen Rente wird genau geprüft, ob ein Ausschluss zutrifft. Oftmals verweigern Versicherungen die vereinbarte Zahlung aufgrund von Falschangaben bei der Gesundheitsprüfung.

Vor dem Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung musst du vergangene und gegenwärtige gesundheitliche Einschränkungen angeben. Nur so können Versicherungen die Risiken einer möglichen Berufsunfähigkeit einschätzen. Bei bestimmten Krankheiten streichen sie Folgeerkrankungen durch Ausschlussklauseln aus dem Deckungsumfang.

Beispiel: Du leidest an einer chronischen Sehnenscheidenentzündung in deinen Handgelenken. Kaum jemand wird dir in diesem Fall diese Körperteile versichern. Die Wahrscheinlichkeit ist zu groß, dass weitere Beschwerden folgen.

Beantworte dennoch alle Fragen wahrheitsgemäß. Andernfalls kann dein kompletter Versicherungsschutz entfallen. Einige Erkrankungen werden zwar in den Versicherungsschutz aufgenommen, kosten dich aber höhere Beiträge.

Je nach Schwere und Art der Krankheit kann dein Antrag auf eine Berufsunfähigkeitsversicherung auch komplett abgelehnt werden. Häufig betrifft das Patienten mit Parkinson, Suchtkrankheiten oder Psychosen. Auch risikoreiche Berufe sind oft ausgenommen: Als Rennfahrer kannst du dich im Normalfall nur gegen Freizeitrisiken versichern.

Tipp: Eine weitere sinnvolle Versicherung ist die Privathaftpflicht. Trotzdem hat sie nicht jeder. Mit dem Zusatzbaustein einer Ausfalldeckung zahlt deine Versicherung anstelle einer dritten Person, die dir einen Schaden zufügt und diesen nicht begleichen kann.

Bildnachweise: Headerbild: © AdobeStock_575553277 denisismagilov; Bild 1: © @AdobeStock_38494397 Gina Sanders

 

 

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