ZÜRS Geo
Anhaltende Regenfälle und Hochwasserkatastrophen werden fortlaufend präsenter. Es ist für den Staat von entscheidender Bedeutung, präventiv Maßnahmen zu ergreifen, um die Auswirkungen dieser Naturkatastrophen zu minimieren. Aus diesem Grund wurde ZÜRS Geo, ein Zonierungssystem, entwickelt. Dies ermöglicht eine flächendeckende Vorausschau sowie ein effektives Risikobewertungs und -management.
Das bedeutet ZÜRS
Das ZÜRS Geo System, auch bekannt als Zonierungssystem Hochwassergefährdeter Gebäude, ist ein wichtiges Instrument zur Bewertung und Verwaltung von Hochwasserrisiken. Es basiert auf einer Vielzahl von Geodaten, topografischer Informationen und Überflutungsdaten, die in das ZÜRS-System eingespeist und ausgewertet werden. Beeindruckend ist die Tatsache, dass mehr als 21 Millionen Adressen, rund 225.000 Kilometer Bach- und Flussläufe sowie Überflutungsdaten von über 200 Wasserwirtschaftsämtern in das ZÜRS-System integriert sind.
Diese umfangreichen Datenquellen ermöglichen eine präzise Klassifizierung von Gebäuden hinsichtlich ihrer Gefährdung durch Hochwasser und dienen als Grundlage für die Planung und Umsetzung von Schutzmaßnahmen. Umwelthaftungsrisiken können in ZÜRS Geo ebenfalls eingesehen werden. Im Rahmen des Umweltschadensgesetz, ist die Haftung für z.B. Biodiversitätsschäden oder Schäden geschützter Lebensräume, Tier- und Pflanzenarten durch berufliche Tätigkeiten definiert. Die Risiken einer Gefährdung der geschützten Umwelt, können für spezifische Standorte in ZÜRS Geo abgefragt werden.
In dieser ZÜRS-Zone lebst du
Die Bestimmung der ZÜRS-Zonen ist äußerst wichtig. Sie werden basierend auf umfangreichen Daten und Analysen erstellt, um die verschiedenen Risikostufen zu identifizieren. Die Zoneneinteilung ermöglicht es den Behörden und Versicherungsunternehmen, gezielte Maßnahmen und Schutzvorkehrungen zu ergreifen, um die Auswirkungen von Hochwasserereignissen zu minimieren. Die ZÜRS-Zonen umfassen mehrere Kategorien, je nachdem, wie hoch das Risiko für Naturgefahren wie Überschwemmungen oder Flussübertritt ist. 2023 wurden die Gefährdungsklassen nach folgenden statistischen Daten eingestuft:
- Zone 1: kein Risiko für Hochwasser größerer Gewässer
- Zone 2: Hochwasserrisiko seltener als 1x in 100 Jahren (gilt vor allem für Flächen, die bei ,,extremen Hochwasser“ überflutet sein können
- Zone 3: Hochwasser 1x in 10 bis 100 Jahren
- Zone 4: Hochwasser mindestens 1x in 10 Jahren
Achtung: Hierbei handelt es sich um die Risiken, die mit übertretenden, größeren Gewässern verbunden sind. Eine Überschwemmung durch anhaltenden Starkregen kann auch weitere Gebiete und Gebäude betreffen..
In Anbetracht dieser Risikokategorien ist es wichtig, den Schutz deiner Wertgegenstände zu gewährleisten. Erfahre mehr über die Gegenstandsversicherung und sichere deine persönlichen Gegenstände einfach und effektiv ab!
Diese Konsequenzen hat deine ZÜRS-Zone für dich
Die ZÜRS-Zone, in der du lebst, kann einige Konsequenzen mit sich bringen.
- Um herauszufinden, in welcher Zone du dich befindest, kannst du online einen Hochwasser-Check durchführen. Um das individuelle Hochwasserrisikopotenzial einzusehen, kann der Hochwasser-Check des GDV genutzt werden.
Je nach Zoneneinteilung können verschiedene Gefahren, wie Bachüberläufe, auf dich zukommen. In besonders gefährdeten Zonen kann es schwierig oder teuer sein, eine Gebäudeversicherung oder eine Hausratversicherung mit Elementarschadenschutz abzuschließen. Bis zu welcher Gefährdungsklasse eine Versicherungsgesellschaft die Elementarschäden in die Gebäude- oder Hausratversicherung einbindet, liegt in ihrem eigenen Ermessen. Besonders hohe Beiträge und Zuschläge werden verlangt, wenn das Gebäude in eine hohe Gefährdungsklasse eingestuft ist. Gegensätzlich kommt dies bei Versicherungsbeiträgen für Gebäude in risikoarmen ZÜRS-Zonen vor. Für Eigentümer sind diese Gebiete dementsprechend finanziell vorteilhaft.
Sorgen brauchen sich die meisten Menschen jedoch nicht zu machen. 90% aller Immobilien in Deutschland werden laut GDV in Gefährdungsklasse 1 eingestuft. In den Klassen 3 und 4 sind nur ca. 2% der Gebäude eingeordnet und werden von Versicherungen abgelehnt oder teurer versichert
Bildnachweise:
Header: ©AdobeStock_595630459; Ayub