Standschäden am Auto: So kannst du sie vermeiden
Geht es um Schäden am Auto durch Verschleiß, denken die meisten an Reifen, Bremsen und Motor. Aber auch wenn dein Wagen einige Zeit nicht bewegt wird, droht das eine oder andere Übel. Was genau Standschäden sind, wie sie entstehen und wie du sie vermeiden kannst, erklären wir in diesem Beitrag.
Was sind Standschäden?
Von einem Standschaden spricht man, wenn ein Fahrzeug längere Zeit nicht in Gebrauch war.
Gewisse Teile erfahren dann durch diese Art der Vernachlässigung eine schleichende Veränderung und nehmen dadurch Schaden.
Du kannst das immer wieder bei sogenannten „Scheunenfunden“ von Autos sehen. Viele solcher Oldtimer wurden seit Jahren, teils seit Jahrzehnten, nicht bewegt. Und obwohl sie immer vor Wind und Wetter geschützt waren, manchmal sogar unter Planen standen, sehen sie meist schrottreif aus.
Die häufigsten Standschäden
Zu wenig Bewegung tut einem Auto nicht gut. Daran solltest du auch denken, wenn du beispielsweise einen Gebrauchtwagen kaufen möchtest. Ältere Modelle mit wenigen Kilometern auf dem Tacho scheinen erst mal wie ein Schnäppchen. Aber solche „Garagenfahrzeuge“ können auch ziemlich üble Standschäden aufweisen, die einen Besuch in der Autowerkstatt unumgänglich machen.
Die häufigsten davon sind:
- Bremse: Wird eine Bremse längere Zeit nicht genutzt, korrodiert So kann etwa die Mechanik der Handbremse festrosten, aber auch die Bremskolben selbst können sich festsetzen und müssen dann zum Beispiel in einer freien Werkstatt ersetzt werden.
- Reifen: Die Pneus deines Autos verlieren nach und nach Luft. Steht dein Wagen längere Zeit, werden die Reifen immer platter. Das Gummi wird spröde, je mehr Luft entweicht, desto größer ist die Auflagefläche des Reifens auf dem Untergrund.
- Gummiteile: Nicht nur die Reifen, auch Dichtungen, Manschetten und andere Teile des Autos bestehen aus Gummi. Gummi verliert mit der Zeit seine Weichmacher und härtet aus.
- Klimaanlage: Wird die Klimaanlage nicht mehrmals im Jahr genutzt, droht sie durch Korrosion undicht zu werden. Auch Schäden am Klimakompressor kommen häufig vor. Dadurch, dass kein Luftaustausch mehr stattfindet, setzen sich an feuchten Stellen im System der Klimaanlage zudem schnell Schimmel und Bakterien fest.
- Batterie: Auch wenn du sie nicht nutzt, verliert die Batterie langsam Energie. Über lange Zeit gesehen bedeutet das, dass sich diese vollständig entleert. Eine solche „Tiefenentladung“ bedeutet oft das Ende der Batterie.
- Codierungen: Einige elektrische Komponenten deines Wagens wie die Komfortfunktion des Fensterhebers oder das Radio brauchen eine gewisse Strommenge. Erhalten sie diese eine Zeitlang nicht, setzen sie sich zurück und lassen sich in der Partnerwerkstatt nur mit einigem Aufwand wieder neu programmieren.
- Motoröl: Mit der Zeit beginnt das Öl im Wagen zu klumpen.
- Innenraum: Fast immer bildet sich im Innenraum und im Kofferraum eines Autos Feuchtigkeit. Wird lange Zeit nicht gelüftet, setzt sich Schimmel in den Textilbezügen und an Kunststoffteilen fest.
- Benzin und Diesel: Auch Kraftstoffe, die über Jahre lagern, verderben. Sie zünden dann einfach nicht mehr.
Damit keine Schäden an deinem Auto entstehen, solltest du es deshalb regelmäßig warten lassen. Mit unserer Reparaturkostenversicherung bist du auf der sicheren Seite. Informiere dich jetzt:
Standschäden am Auto vermeiden: Die besten Tipps
Willst du Standschäden vermeiden, ist es ratsam, dass du dein Auto mindestens einmal im Monat bewegst. Und zwar so, dass der Motor seine Betriebstemperatur erreicht.
Ist das nicht möglich, wählst du im besten Fall einen Stellplatz, der sicher und geschützt vor Witterungseinflüssen und Vandalismus am Auto ist. Eine trockene Garage ist ideal.
Nötigenfalls decke dein Auto wenigstens mit einer Stoffgarage ab. So bleibt zumindest der Lack erhalten und die Ablauföffnungen verstopfen nicht durch Laub und Schmutz. Parke den Wagen auch möglichst nicht unter Bäumen.
Die Frage „Wann muss ich zum TÜV?“ ist auch bei parkenden Autos wichtig. Denn steht dein Wagen auf einer öffentlichen Straße, braucht er eine gültige TÜV-Plakette.
Vor dem Abstellen solltest du die Bremsen „trockenbremsen“ und die Handbremse lösen. Bei der ersten Fahrt führst du dann am besten einige heftige Bremsmanöver aus, damit sich der Rost löst.
Den sogenannten „Standplatten“ vermeidest du, indem du vor dem Abstellen den Reifendruck erhöhst. Bewegst du das Auto zwischendurch, werden immer wieder andere Teile des Reifens belastet. Das hilft, dem punktuellen Verschleiß vorzubeugen. Spezielle Reifenschoner wie etwa Luftkissen oder Reifenwiege entlasten die Pneus zusätzlich. Alternativ kannst du den Wagen auch aufbocken.
Mit speziellen Entfeuchtern im Innenraum verhinderst du Schimmelbildung und einen unangenehmen Geruch. Manchmal helfen auch schon Zeitungspapier oder Katzenstreu. Steht der Wagen in einer Garage, solltest du zudem die Fenster einen Spaltbreit öffnen.
Gegen eine müffelnde Klimaanlage hilft folgender Trick: Schalte das Teil kurz vor Ende der letzten Fahrt aus. Das restliche Kondenswasser verdampft dann, Bakterien und Schimmel haben es dadurch schwerer, sich festzusetzen.
Damit sich die Batterie nicht entlädt, kannst du sie an ein sogenanntes „Erhaltungsgerät“ anschließen. Eine solche Funktion ist in einigen modernen Ladegeräten für Autobatterien schon enthalten. Hat bereits eine Tiefenentladung stattgefunden, haucht ein Batteriepulser oder ein Ladegerät mit spezieller Regenerationsfunktion der Batterie möglicherweise wieder Leben ein.
Weitere Infos: Kfz-Teilkaskoversicherung und Kfz-Vollkaskoversicherung – welche ist die Richtige für dich?
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