Software-Update im Auto – was kostet es und wie wird es gemacht?

Von Julia Schäfer 2 Oktober, 2023
4 minutes

Damit die Technik deines Autos stets auf dem neuesten Stand ist, sind regelmäßige Updates erforderlich. Dazu ist meistens der Besuch einer Autowerkstatt vonnöten. Die Fachleute vor Ort können dann die Aktualisierungen durchführen. Dafür solltest du vorab einen Termin vereinbaren, auf den du unter Umständen länger warten musst.

In modernen Fahrzeugen kannst du wichtige Updates oft drahtlos mit einer Software durchführen. Hierbei handelt es sich um sogenannte Over The Air Updates (kurz: OTA).

Einige dieser Updates werden mit Zustimmung der Fahrzeugeigentümer:in durchgeführt, andere erfolgen unbemerkt. Dies hat einige Vorteile, jedoch bringt ein solches „Over The Air Update“ auch Risiken mit sich. In diesem Artikel erfährst du alles, was du zum Software-Update beim Kfz wissen solltest.

Technische Verbesserungen drahtlos per Software (OTA)

Mit Over The Air Updates ist es möglich

  • Fehler in deinem Auto zu beheben
  • Wunschfunktionen freizuschalten
  • sowie offizielle Rückrufe zu vermeiden.

Dafür musst du nicht einmal in die Werkstatt fahren, da dies drahtlos geschieht. Die Daten werden über eine Software, mit nur einem schnellen Klick, angefordert. Die Datenübertragung erfolgt über deine Mobilfunkverbindung oder per WLAN. Zu guter Letzt wird das Update in deinem Auto installiert. Dies geschieht nicht nur bei teuren Premium-Autos, sondern bei fast allen modernen Autotypen.

Durch OTA ist es ebenfalls möglich, einige Inspektionen am Auto digital durchzuführen. Dies geschieht beispielsweise über ein 4G-LTE-Mobilfunknetz oder per WLAN. Zukünftig wird das 5G-Mobilfunknetz bei OTA-Updates eine große Rolle spielen. Natürlich bedeutet dies nicht, dass du nie wieder zu einer Inspektion musst. Denn die Bremsen und die Bremsflüssigkeit solltest du beispielsweise regelmäßig in der Werkstatt checken lassen.

Was ist ein Over The Air Update?

In modernen Fahrzeugen gibt es oft Einstellungen und Anwendungen, bei denen ein regelmäßiges Update nötig ist. Meistens erscheint auf dem Display eine Nachricht, dass eine System-Aktualisierung verfügbar ist. Dabei kann es sich um kleine Aktualisierungen oder ein großes OTA-Firmware-Update handeln. Dieses Update betrifft dann meist die Elektronik des Fahrzeugs.

Moderne Fahrzeuge erfordern regelmäßige Updates für ihre Einstellungen und Anwendungen, sei es in Form kleiner Aktualisierungen oder umfassender OTA-Firmware-Updates, die die Elektronik des Fahrzeugs betreffen.

Solche Updates waren bisher nur auf Smartphones oder PCs möglich. Da mittlerweile die Computertechnologie auch im Fahrzeugbau zum Einsatz kommt, sind sie nun auch bei Autos durchführbar. Möchtest du zum Beispiel Sonderausstattungen freischalten, ist dies bei Automarken wie

  • Audi
  • Tesla, BMW
  • oder VW

mit OTA ganz einfach digital möglich. Du kannst die Navi-Funktion oder das Start-Stop System aktualisieren. Durch Aktualisierungen der Software über OTA ist zum Beispiel ein sehr vielfältiges Infotainment-Angebot gegeben. Dadurch verbessert sich die User-Experience, jedoch werden auch die Funktionen immer komplexer.

Die Gefahr, dass bei eigenständigen Eingriffen in das System versehentlich Schäden entstehen, macht eine Reparaturkostenversicherung besonders sinnvoll. Denn so bist du nicht nur vor unerwarteten Reparaturkosten geschützt, sondern auch vor möglichen Folgen unsachgemäßer Handhabung der Fahrzeugelektronik.

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Bei vielen Autos sind Echtzeit-Verkehrsnachrichten hinzubuchbar oder LED-Scheinwerfer. Autofirmen, die Elektroautos verkaufen, haben mit OTA auch die Möglichkeit, mehr Reichweite freizuschalten. Oft werden auch Sicherheits-Features mit OTA aktualisiert. Bei Fahrassistenzsystemen kann es sich zum Beispiel um folgende Funktionen handeln:

  • Abstandswarner
  • Einparkhilfe
  • Notbremssysteme

Die OTA-Updates bieten demnach die Möglichkeit, Daten auszutauschen, ohne dass du das Auto verlassen musst. Dabei lassen sich die Daten des Autos an den Hersteller senden. Umgekehrt kann auch die Autofirma Daten an Fahrzeughalter:innen senden. Die Datenverarbeitung ermöglicht eine sichere und effiziente Aktualisierung. Mithilfe einer Analysefunktion lassen sich wichtige Erkenntnisse aus den Daten ziehen. Auf diese Weise ist es möglich, Fehler schneller zu erkennen und zu beheben. Dies führt zu einer immensen Kostenersparnis.

Die Kosten für ein Software-Update beim Auto

Eins ist klar: Regelmäßige Software-Updates sind bei modernen Fahrzeugen unerlässlich. Ein mittels OTA durchgeführtes Update ist häufig komplett kostenlos. Das ist immer dann der Fall, wenn das Update der Fehlerbehebung dient oder zu technischen Verbesserungen führt. Dabei erfolgen die benötigten Reparaturen oder Nachbesserungen innerhalb weniger Tage. Du musst also nicht lange auf einen Termin warten.

Hinzu kommt, dass du die Aktualisierung aus dem Auto heraus vornehmen kannst. Infolgedessen musst du keine Werkstatt mehr aufsuchen.

Außerdem kannst du dein Auto durch digitale Updates jahrelang aktuell halten. Das gilt auch für ältere, gebrauchte Modelle. Diese kannst du so ganz einfach nachrüsten. Der Vorteil: Du musst dich nicht mit der Standardausstattung zufrieden geben, die bereits im Wagen vorhanden ist.

Möchtest du jedoch eine Wunschfunktion oder eine Sonderausstattung dazu buchen, ist dies mit weiteren Kosten verbunden:

  • Du willst die LED-Scheinwerfer von Audi kaufen und via OTA zur technischen Ausstattung deines Autos hinzufügen? Dann kostet dich dies 260 Euro.
  • Das Navigationsgerät upzudaten, kostet bei Audi wiederum 600 Euro jährlich.
  • Möchtest du regelmäßige Updates erhalten, kannst du auch eine Einmalzahlung von 3.000 Euro leisten. Dazu ist es ausreichend, deine Kreditkarte mit dem Account deines Autos zu verbinden. Im Anschluss ist es möglich, die Aktualisierung einfach in deinem Auto durchzuführen.

Nachteile und Gefahren eines Updates

Steht bei einem Smartphone ein Software-Update an, schiebt man das oft vor sich her. Man weiß, wie das Gerät funktioniert und möchte eigentlich keine Änderungen vornehmen. Da es sich jedoch um die Sicherheit geht, führt man das Update irgendwann doch aus. Dabei hofft man meistens, dass alle Anwendungen trotz Update einwandfrei funktionieren. In einigen Fällen kann es nämlich passieren, dass Probleme auftreten. So eine Befürchtung möchte man eigentlich nicht haben, wenn es um das eigene Auto geht.

Doch mittlerweile ist es bei modernen Fahrzeugen fast unausweichlich, Over The Air-Updates durchzuführen. 

Der Hersteller testet die Funktionen natürlich ausgiebig, bevor es zu einem Update kommt. Zu 95 Prozent laufen diese Updates auch problemlos ab. Jedoch kann es in 5 Prozent der Fälle dazukommen, dass nicht alles reibungslos abläuft. Das kann bei einem Auto natürlich schnell gefährlich werden.

Außerdem ist es dem Hersteller ganz einfach möglich, auf dein Auto zuzugreifen. Hier besteht schnell die Gefahr eines Hackerangriffs. Hierbei können sowohl das Infotainmentsystem als auch die Motorelektronik Schaden nehmen. Daher ist es wichtig, dass du dir dieser Gefahren bewusst bist.

Fazit: Die Zukunft ist digital

Die digitale Aktualisierung durch OTA ist aus der Automobilbranche nicht mehr wegzudenken. Auch werden digitale Updates in Zukunft an Bedeutung gewinnen. Durch die unkomplizierte Software-Aktualisierung kann sich das automatisierte Fahren nämlich weiterentwickeln. Schon bald wird es die Möglichkeit eines teilautomatisierten oder gar vollständig autonomen Fahrens geben.

Du hast weitere Fragen zum Autokauf oder der Ausstattung von Fahrzeugen? Weitere Informationen rund um die Themen Kfz und Versicherung findest du auch in unseren anderen Beiträgen:

Bildnachweis: Headerbild:©AdobeStock_370760791; Drazen
Image 1: ©AdobeStock_239682788; Mediteraneo

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