Passiver Rechtsschutz: Was versteht man darunter?
Durch den passiven Rechtsschutz wirst du von deiner Versicherung vor außergerichtlichen Forderungen verteidigt. Außerdem kommt sie für Anwälte und weitere Kosten auf, die durch ein Gerichtsverfahren entstehen können. Dies bezeichnet man auch als Abwehr von Haftpflichtansprüchen.
Diese Versicherung bezahlt dir den Anwalt
Vor allem im Rahmen der Gewerbehaftpflichtversicherung ist der passive Rechtsschutz ein wichtiger Bestandteil. Im Gegensatz zur Rechtsschutzversicherung beinhaltet die gewerbliche Haftpflichtversicherung nur den passiven Teil. Gerichtsverfahren können gerne mal in die Tausende gehen. Nicht immer kommen die Forderungen von Dritten. In vielen Fällen muss man selbst einen Anspruch oder ein Schadensersatzanspruch durchsetzen. Es stellt sich die Frage, ob der passive Teil der Gewerbehaftpflichtversicherung ausreicht oder der aktive Rechtsschutz benötigt wird.
Dein Kunde zahlt seine Rechnung nicht?
Ein typisches Beispiel für einen Rechtsfall einer gewerbetreibenden Person ist ein Kunde oder eine Kundin, der oder die eine Rechnung nicht zahlt. In diesem Fall ist der Gewerbetreibende der Anspruchsteller gegenüber einer anderen Person. Manchmal führt eine außergerichtliche Einigung zu keinem Ergebnis. Wer kommt für die Kosten für Anwalt etc. auf?
- Gewerbehaftpflichtversicherung: Sie enthält nur den passiven Rechtsschutz. Die Kosten für die Verteidigung gegen die Forderung von Dritten an die selbständige Person werden übernommen.
- Rechtsschutzversicherung: Sie beinhaltet immer den passiven Rechtsschutz. Zusätzlich übernimmt sie sämtliche Kosten, die anfallen, wenn eine Forderung gegen Dritte durchgesetzt werden soll.
Wenn dein Kunde oder deine Kundin demnach die Rechnung nicht begleicht, hast du eine Forderung gegen Dritte durchzusetzen. Die passive Rechtsschutzversicherung würde in dem Fall nicht greifen. Um die Forderung durchzusetzen, benötigst du den aktiven Teil im Versicherungsvertrag der Rechtsschutzversicherung.
So schützt du dein Gewerbe
Jede Person, die ein Gewerbe betreibt, sollte sich bewusst über die dafür spezifischen Anforderungen und Risiken sein. Nicht in jedem Betrieb herrschen dieselben, typischen oder potentiellen Risiken. Folglich ist auch die Wahl der Versicherung individuell. Folgende Versicherungen für Betriebe können dabei zusätzlich wichtig sein:
- Berufs- als Vermögensschaden-Haftpflicht-Versicherung
- Betriebsunterbrechungsversicherung
- Risikolebensversicherung für Unternehmer
- Produkt-Haftpflichtversicherung
- Umwelt-Haftpflichtversicherung
Einige private Versicherungen für Selbstständige können je nach Anforderung auch interessant sein:
- Rentenversicherung
- Directors & Officers Versicherung
- Berufsunfähigkeitsversicherung
- Unfallversicherung
Die Selbstständigkeit ist risikoreich. Umso mehr sollte sich jeder um umfassenden Versicherungsschutz Gedanken machen um seine Existenz abzusichern.
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